Im ersten Teil haben wir von luckx – das magazin einen ersten Rückblick mit aktuellen Untersuchungsergebnis auf das Reisejahr 2020 gewagt. Nun setzen wir unsere Betrachtungen fort.
In der ersten Jahreshälfte 2020 zeichnete sich ab, dass auch der Reisesommer in Deutschland anders als üblich verlaufen würde. Laut dem ZDF-Politbarometer vom Mai 2020 hatte die Corona-Pandemie bei über 50 % der Deutschen Auswirkungen auf die Sommerurlaubspläne. Dies spiegelt sich auch in den bevorzugten Urlaubszielen wider. Nach einer repräsentativen Umfrage der Allianz Partners haben vor dem weltweiten Corona-Ausbruch 22 % der Deutschen eine Fernreisedestination präferiert – nach dem Pandemiebeginn waren es lediglich noch 6%. Der Anteil an Befragten, welcher einen Urlaub im eigenen Land bevorzugt, hat sich hingegen mehr als verdoppelt und ist von knapp 30% auf 61 % angestiegen. Passend dazu haben sich die Google-Suchanfragen nach dem Schlagbegriff „Urlaub Deutschland“ Ende Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht.
Deutschland blieb zuhause
Modellierungen von Statista, basierend auf Daten des World Travel and Tourism Council (WTTC), WorldData sowie der OECD, verdeutlichen, dass der Binnentourismus in Deutschland wie auch in anderen beliebten Urlaubsländern weniger stark von der Corona-Pandemie betroffen ist als der internationale Tourismus. Machte der Binnentourismus im Jahr 2019 mit knapp 259 Milliarden Euro 85 % der internen deutschen Tourismuseinnahmen aus, wurde für das Jahr 2020 ein Anteil von 91 % (ca. 173 Milliarden Mrd. Euro) prognostiziert. Der Umsatz durch internationalen Tourismus wird den Prognosen zufolge um über 60% von rund 45 Milliarden auf etwa 16 Milliarden in Deutschland schrumpfen. Für den Binnentourismus wird bereits für das Jahr 2022 eine Erholung des Umsatzes auf das Niveau von 2019 erwartet.
Erholung absehbar – auch für die Tourismusbranche
Sowohl Branchenexperten als auch große Reisekonzerne gehen von einer schnellen Erholung des Marktes aus. So rief beispielsweise der Reiseveranstalter TUI jüngst einen nahezu „normalen Reisesommer 2021“ aus. Prognosen sind aufgrund der andauernden Veränderungen (z.B. Impffortschritt, Lockdown-Phasen) mit Vorsicht zu betrachten und müssen regelmäßig an aktuelle Entwicklungen angepasst werden. Zu erwarten ist aber, dass Menschen die verpassten Reiseerlebnisse der vergangenen Monate nachholen möchten, sobald möglich. Zudem lassen sich Trends erkennen, welche die Tourismusindustrie in den nächsten Jahren beflügeln könnten: Statista-Experten gehen davon aus, dass gerade technologische Neuerungen einen positiven Einfluss auf die Branche haben werden, so z.B. auf künstlicher Intelligenz basierende, personalisierte Reiseangebote oder die neuartige Präsentation von touristischen Angeboten durch Virtual-Reality-Technologien. Die aktuelle Reise-Knappheit in Kombination mit neuen technologischen Entwicklungen könnten so für einen schnellen Aufschwung der Branche sorgen.