Wäschedesinfektion

Ob zuhause, im Altersheim oder im Hotel: Sauberkeit ist nicht nur aufgrund des Corona-Virus wichtig. Und wer insbesondere ältere Menschen lückenlos schützen möchte, muss die Wäschehygiene intensiver betreiben als bisher. Das gibt Kerstin Heine zu bedenken, Chemikerin und Desinfektionsexpertin beim Hygienespezialisten Hagleitner. „Alle reden zurecht über Alten- und Pflegeheime, die Personengruppe ist hier die vulnerabelste. Aber fast niemand redet über Wäschehygiene. Dabei trifft in Alten- und Pflegeheimen Wäsche von so vielen Menschen zusammen, Kontamination kann jederzeit passieren.“

Desinfektion ab 40 Grad Celsius

Wo Risiko besteht, solle die Wäsche daher desinfizierend gewaschen werden: „Vieles lässt sich nicht mit 95 Grad behandeln. Für niedrige Temperaturen stehen deshalb eigene Erzeugnisse bereit, die funktionieren ab 40 Grad Celsius.“ Heine empfiehlt, auf die Produktdeklaration zu achten: „Ein Desinfektionswaschmittel oder ein Hygienespüler schützt nicht von vornherein vor dem Coronavirus, vielmehr muss das Erzeugnis entsprechend geprüft sein. Sicherheit gibt das Prädikat viruzid, nicht das Prädikat 99,9 Prozent Desinfektionswirkung. Nur was als viruzid ausgewiesen ist, schützt zuverlässig.“

Wäschedesinfektion ist durchweg auf ihre Wirkung hin begutachtet. Genauso verhält es sich auch bei einem Verfahren namens havon PROFESSIONAL DISINFECT 40, das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) hat es seit Januar 2021 bei sich gelistet. Verschiedene Zutaten werden hier automatisch in die Waschmaschine gepumpt. Dort erst bildet sich ab 40 Grad Celsius der eigentliche Desinfektionseffekt heraus, gleich hinterher zerfällt die aktive Substanz wieder. Das Prinzip greift demnach am Ort des Geschehens.