Streit um den Osterurlaub

Nun also doch nicht nach Mallorca, auch nicht nach Cuxhaven und auch nicht in den Harz? Weiterhin sollen wir zuhause bleibe um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Das ist sicherlich eine richtige Entscheidung. Doch kann das den Reisenden nicht rechtzeitig mitgeteilt werden, dass sich die Reisebedingungen „mal eben“ wieder ändern, wie das nun für Flugreisen zurück nach Deutschland gilt? Und dann gibt es noch den Streit, ob der Ostergottesdienst als Präsenzveranstaltung stattfinden kann? Was für Ausnahmen soll es denn noch geben? Sicherlich, Ostern ist das höchste christliche Fest. Doch die Auferstehung Jesu darf auch dann nicht gefeiert werden, wenn sich anschließend, meist Ältere, in die Notaufnahme begeben müssen. Auch müssen wir noch lange mit dem Virus und den Beschränkungen leben. Doch diese Beschränkungen sind sicherlich sinnvoller als den Weg allen Irdischen zu gehen.

So sollten wir die Osterbräuche feiern. Das geht auch in diesem Jahr wieder einmal ohne den Kirchgang. Vielleicht online, vielleicht aber auch im engsten Familienkreis. Schauen wir uns einmal an, wie andere die Osterfeierlichkeiten zelebrieren.

Ohne Osterhase

Die Deutschen lieben ihren Osterhasen. In Australien jedoch haben sich Wildkaninchen zu einer wahren Plage entwickelt und bedrohen einheimische Tierarten. Weil die Australier also lieber Abstand von den Langohren nehmen, haben sie den Osterhasen kurzerhand durch ein Beuteltier ersetzt, den Kaninchennasenbeutler Bilby. Mit hochstehenden Ohren und Hoppelsprung sieht er einem Hasen durchaus ähnlich und macht auch als Schokoladen-Bilby eine gute Figur. Besonders praktisch: In seinem körpereigenen Beutel transportiert das niedliche Maskottchen die Ostereier.

Purzelbäume zum Sonnenaufgang

Schon früh am Ostermorgen quälen sich die Waliser aus ihrem Bett, noch bevor die Sonne aufgeht. Sie spazieren gemeinsam auf einen Hügel und erwarten den Sonnenaufgang. Für sie symbolisiert er die Auferstehung Christi. Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, schlagen die Waliser auf ihrem Hügel drei Purzelbäume.

Rollende Eier

Keine rollenden Steine, sondern rollende Ostereier. In den USA lädt der amtierende Präsident jedes Jahr am Ostermontag Kinder und ihre Familien zum traditionellen Ostereierrollen in den Garten des Weißen Hauses ein. Die Kinder rollen hartgekochte Eier mithilfe von langen Löffeln entlang eines Parcours über den Rasen. Gewinner ist, wer die Strecke am schnellsten zurücklegt, ohne das Ei zu zerbrechen.

Heringsbegräbnis

Ostern bedeutet: Ende der Fastenzeit! Das feiern einige Iren noch heute mit einem symbolischen Begräbnis. Sie beerdigen Heringe und tragen damit bildlich die Fastenzeit zu Grabe, in der Fleisch traditionell verboten ist und überwiegend Fisch gegessen wird.

Rutenhiebe

An Palmsonntag, genau eine Woche vor Ostern, nehmen sich die Finnen Birkenruten zur Hand und versetzen sich damit leichte Schläge auf den Rücken. Damit wollen sie an den Einzug Jesus‘ in Jerusalem erinnern, bei dem er vom Volk mit Palmwedeln begrüßt wurde. Am Ostersonntag sollte man sich in Finnland lieber die Ohren zuhalten: Mit Trommeln und Tröten ziehen Kinder durch die Straßen und beenden lautstark und fröhlich die Fastenzeit.

Schokoladeneier

Ein Schokoladenosterei mit einem Umfang von 2,50 Metern? Was wie ein kühner Kindertraum klingt, wird in Italien Wirklichkeit. Im kleinen Örtchen Castiglione in Teverina versucht die örtliche Schokoladenfabrik jedes Jahr an Ostern, ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr zu knacken. Kurz nach der 2000er-Wende fertigte sie das erste Ei. Ist das riesige, in Papier gewickelte Exemplar fertig, kommt es auf die Waage – um dann Stück für Stück in den Mündern der Zuschauerinnen und Zuschauer zu verschwinden.