Laden an der Zapfsäule

Endlich kommt das naheliegende zur Umsetzung. BMW und Daimler gehen gemeinsam mit dem Tankstellenbetreiber BP eine Kooperation ein. Über ihren gemeinsamen Ladelösungsanbieter Digital Charging Solutions GmbH (DCS) bieten sie digitale Ladelösungen an. So können Fahrern von Elektrofahrzeugen mit der integrierten Software bequem auf 228.000 Ladepunkten in 32 Ländern zugreifen. BP bringt darüber hinaus in einem ersten Schritt weitere 8.700 Ladepunkte mit. Ziel der Partner ist der rasche und umfassende Ausbau der E-Mobilität um damit Kunden einen breiten Zugang zu Ladestationen zu ermöglichen. Außerdem soll das Laden für die Fahrer von Elektrofahrzeugen komfortabler und einfacher werden. Luckx – das magazin hat sich informiert.

Absichtserklärungen

Nun ist es ja so, dass es in der Vergangenheit schon eine Vielzahl von Kooperationen gab. Doch so richtig Bewegung kam nicht auf. Auch diese Kooperation scheint vorerst auf „hätte, könnte, vielleicht“ zu beruhen.

Dabei sind die Voraussetzung eigentlich gut. Denn die Ladelösungen der DCS unterstützen die Elektrifizierungsstrategien der Automobilindustrie. Das Unternehmen arbeitet mit Automobilherstellern zusammen und integriert seine Ladelösungen in die Betriebssysteme der Fahrzeuge. Dabei haben die Automobilpartner schon eigene Angebote von Mobilitätsdienstleistungen. So haben BMW und Daimler mit ein YOUR NOW Joint Ventures. DCS steht hinter der Marke CHARGE NOW und betreibt unter anderem die Ladedienstleistungen „Mercedes me Charge“, „BMW Charging“ und „MINI Charging“. Ob die nun integriert werden, bleibt abzuwarten.

Aber auch BP muss in die E-Mobilität investieren. Denn irgendwann werden die Zapfsäulen ausgetrocknet sein. So strebt das Unternehmen an, sein Netz an öffentlichen Ladepunkten für Elektrofahrzeuge bis 2030 auf über 70.000 weltweit auszubauen. Auch in Deutschland baut das Unternehmen unter der Marke Aral pulse sein Netz an ultraschnellen Ladepunkten an Aral Tankstellen aus – bis zum Jahresende sollen 500 Ladepunkte mit bis zu 350 Kilowatt Ladeleistung installiert sein. In einem ersten Schritt soll das Ladenetz von BP in dasjenige der DCS integriert werden. So erhalten DCS-Kunden Zugang zu weiteren 8.700 Ladepunkten in ganz Europa, vor allem in Großbritannien und Deutschland. BP gewinnt dadurch einen größeren Kundenkreis für sein europäisches Ladenetzwerk. Die Partnerschaft mit BP soll zudem der DCS ermöglichen, ihr Portfolio um kombinierte Lade- und Tanklösungen zu erweitern und den Zugang zur Ladeinfrastruktur weiter auszubauen.

Ob es gelingt mit dieser Partnerschaft die E-Mobilität zu stärken und den Weg in eine nachhaltige Mobilität der Zukunft zu beschreiten, ist ungewiss. Denn dazu bedarf es nicht nur einer Absichtserklärung, sondern auch der Zugriff auf nachhaltige Energie.