Wer jetzt einen Bericht über Farbmalereien auf nackter Haut erwartet, muss sich nicht enttäuscht abwenden. Denn heute geht es um die Malereien auf unseren Autos. Immer wieder zeigen kreative Geister, wie schön sich Fahrzeuge individuell gestalten lassen. Luckx – das magazin möchte schon jetzt auf den Herbst vorausschauen.
Lack & Karosserie Wettbewerb
Die ersten Teilnehmer des Wettbewerbs stehen schon fest. Doch die deutsche Lack- und Karosserie-Profis kämpfen noch um den Einzug ins Finale der ersten internationalen Body & Paint Weltmeisterschaften. Stattfinden soll der Contest auf der Automechanika Frankfurt Digital Plus 2021. Am 15. September wählt eine Fachjury, bestehend aus renommierten Fachjournalisten, Designern und Brancheninsidern, in Frankfurt den deutschen Sieger. Mehr als zehn Teilnehmer sind am Start.
Zum deutschen Body & Paint Wettbewerb auf der Automechanika Frankfurt treten engagierte Lack- und Karosserie-Profis gegeneinander an, um mit ihrer Arbeit die fachkundige Jury zu überzeugen und ins große Finale der internationalen Automechanika Body & Paint Weltmeisterschaft einzuziehen. Drei Finalisten, die sich in Birmingham, Johannesburg und Shanghai durchgesetzt hatten, sind bereits gesetzt. Die große Herausforderung dieses Contests ist die Gestaltung einer Motorhaube mit einem landestypischen Motiv, wobei das Hauptaugenmerk auf technischer Perfektion und kreativem Design liegt.
Teilnehmer
Günter Blümel aus Wien und Diego Del Nilo aus München treten beim Body & Paint-Wettbewerb an. Der 54-jährige Blümel, Geschäftsführer der Autospenglerei Blümel GmbH in Wien, ist ein großer Fan von Effektlackierungen, die er mit farbintensiven und kreativen Motiven verwirklicht. Zum Motiv erklärt er: „Für die Gestaltung der Wettbewerbs-Motorhaube habe ich schon eine Idee im Kopf, ich will Deutschland und Österreich sowie Frankfurt und Wien miteinander verbinden, auch die beiden Länderfahnen werden eine Rolle spielen. Mehr möchte ich aber erstmal noch nicht verraten.“
Seit über 20 Jahren ist das Airbrushen Diego Del Nilos Leidenschaft, jetzt geht der Lackierermeister aus München beim Automechanika Body & Paint-Wettbewerb an den Start und stellt sich einer internationalen Konkurrenz. „Eine gewisse Besessenheit gehört für mich zu meinem Job dazu. Deshalb suche ich auch gerne nach kreativen Herausforderungen – das ist auch der Grund warum ich beim Body & Paint-Wettbewerb teilnehme.“
Alexander Hagemann ist Lackiermeister bei Karosserie Baur in Rottenburg am Neckar. „Ich habe von dem Contest im Internet gelesen und mich nach Absprache mit meiner Chefin angemeldet“, sagt der 37-Jährige. „Ich stehe auf solche Herausforderungen.“ Seine Motorhaube ist bereits in Arbeit, und er hat sich dafür viel vorgenommen: „Ich werde 16 unterschiedliche Lackiertechniken und Lackeffekte einsetzen – eine für jedes deutsche Bundesland.“ Viele Materialien, die er verarbeitet, stehen nicht einfach im Regal: Hagemann mischt Lacke mit speziellen Pigmenten selbst. Bei der Gestaltung setzt er auf bewährte „Old-School-Technik“ und zeichnet seine Entwürfe nach wie vor per Hand: „Das liegt mir einfach mehr als die Gestaltung am Computer, ich bin schließlich Handwerker.“
„Der Contest ist für mich eine willkommene Gelegenheit, mein Gehirn mal wieder richtig anzustrengen“, lacht Andreas Kräßner. „Im normalen Alltagsbetrieb lauft ja vieles über Routine.“ Der 31-Jährige arbeitet seit neun Jahren als Fahrzeuglackierer bei Hoffmann Karosserie und Lack in Schwelm, in dem er auch seine Ausbildung gemacht hat. Er hat schon an einigen Lackier-Wettbewerben teilgenommen, „aber ein Platz 1 fehlt noch in meiner Sammlung“. Für seinen Wettbewerbsbeitrag schwebt ihm ein Motiv vor, das die große Ingenieurs- und Automobiltradition in Deutschland thematisieren soll. Außerdem mag Kräßner es bunt: „Ich spiele gerne mit Farben“, sagt er.
Familienbande
Mit Laura und David Walther nimmt auch ein Ehepaar am Body & Paint-Contest teil. Beide sind Lackierermeister, und David hat sogar schon Wettkampferfahrung: 2013 belegte er Platz 2 beim Bundesleistungswettbewerb der Fahrzeuglackierer. Mit kreativen Arbeiten hatten die beiden schon in der Meisterschule viel zu tun. Sie beschäftigen sich sogar in ihrer Freizeit mit Lackiertechniken wie Airbrush. „Wobei dabei“, lacht David, „noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.“