Chancenlos

Gerade wer ein neues Rad sein Eigen nennt, möchte es auch möglichst lange nutzen. Deshalb sollte immer eine passende Sicherheitsanlage dabei haben. Doch gerade neue Räder, insbesondere E-Bikes und Pedelecs, sind auch bei Dieben sehr begehrt. Laut Angaben des Bundeskriminalamts wurden 2020 bundesweit 260.956 Fahrräder gestohlen. Luckx – das magazin möchte gut beraten, damit es Langfingern möglichst schwer haben.

Gutes Schloss

Wer sein Rad mit einem guten Schloss sichert, hat schon viel getan. Denn so etwas schreckt viele Diebe bereits ab. Nicht angeschlossene Räder werden teilweise sogar als Einladung verstanden, das Rad einfach mitnehmen zu dürfen. Grundsätzlich gilt: nicht abschließen, sondern anschließen, also immer mit einem fest verbauten Gegenstand verbinden, wie einem Geländer oder einem Mast. Das verhindert ein Wegtragen und Knacken des Schlosses hinter verschlossenen Türen.

Diebe brechen den Versuch, ein Fahrrad zu stehlen, in der Regel nach wenigen Minuten ab. Deshalb sollte man es ihnen so schwer wie möglich machen. Einfache Kabelschlösser, also mit Kunststoff ummantelte Stahlseile, sind zwar leicht, flexibel und günstig, mit einem Bolzenschneider jedoch schnell durchtrennt. Mehr her machen da schon die sogenannten Panzerketten: robuste und schwere Stahlketten, die allein schon optisch Eindruck schinden. Diese eignen sich jedoch eher für den Einsatz zu Hause, denn die schweren Ketten sind recht umständlich zu transportieren. Einen Kompromiss aus Flexibilität und Sicherheit liefern Faltschlösser, die aus einzelnen Stahlelementen bestehen. Zusammengeklappt lassen sie sich an einer Halterung am Rahmen platzsparend verstauen. Die höchste Sicherheitsstufe bieten die aus durchgängigem Stahl bestehenden Bügelschlösser. Allerdings sind auch diese recht schwer und wegen der starren Verarbeitung unflexibel.

Siegel für mehr Sicherheit

Einen hohen Sicherheitsstandard versprechen Siegel wie das CE-Zeichen, die DIN-Kennzeichnung oder das TÜV-Siegel. Diese bestätigen, dass die Schlösser den geltenden EU-Richtlinien entsprechen. Besonders aussagekräftig ist das VdS-Gütesiegel, das nach umfangreichen Tests des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft vergeben wird. Doch auch ohne ein solches Siegel können Fahrradschlösser eine hervorragende Qualität aufweisen. Zur individuellen Beratung lohnt ein Gang zum Fahrradhändler, dessen Erfahrung bei der Entscheidung helfen kann. So ein Siegel schützt aber nicht vor Diebstahl. Es hilft nur bei der Auswahl eines geeigneten Schlosses.

Anschließen wichtig

Fahrad, E-Bike oder Pedelec sollten möglichst an belebten Plätzen und nicht in dunklen Seitenstraßen angeschlossen werden. Denn unter Beobachtung klaut es sich nicht gern. Dabei sollte das Schloss immer durch den Rahmen und auf keinen Fall nur durch die Speichen gezogen werden. Denn ein Vorder- oder Hinterrad ist schnell abmontiert. Laternenpfähle, Verkehrsschilder oder Brückengeländer bieten sich zum Festketten an, auf keinen Fall an niedrigeren Pollern oder flexiblen Drahtzäunen anschließen. Bei längeren Schlössern können auch schmale Bäume herhalten. Zu Hause sollte das Bike im Fahrradkeller oder in der Garage untergebracht werden. Wenn es der Mietvertrag und der Hausflur zulässt, sollte das Rad, E-Bike oder Pedelec in die Wohnung getragen werden.

Teure Bestandteile besonders schützen

Wertvolle Teile wie Akku oder Display können nach der Fahrt demontiert werden. In der Wohnung aufbewahrt, machen sie es den Dieben schwer, das Rad zu stehlen. Wer unterwegs beim Parken und Zurücklassen des Bikes nicht immer den Akku ausbauen möchte, so bieten sich die NCM-Bikes an: Deren Akkus lassen sich mit einem Schlüssel sichern und sind so besser vor Diebstahl geschützt. Es ist schon eine Binsenweisheit, keine Wertgegenstände in den Satteltaschen zu deponieren. Besonders teure Bestandteile wie Sättel sind oft nur mit Schnellspannern gesichert. Entweder können diese demontiert oder mit einem sicheren Schraubsysteme gesichert werden.

Versicherung

Den Diebstahl von Fahrrädern, E-Bikes und Pedelecs deckt für gewöhnlich die Hausratversicherung ab. Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten: So greift der Versicherungsschutz oft nur beim Abstellen im abgeschlossenen Keller oder Fahrradraum. Auch sind für gewöhnlich die Nachtstunden zwischen 22 und 6 Uhr nicht abgedeckt. So sollte der Versicherungsschutz um den Außer-Haus-Schutz erweitert und auf die Nachtzeiten verlängert werden, wenn das Fahrrad regelmäßig draußen abgestellt wird. Das ist bereits für einen geringen Aufpreis möglich. Besonders für E-Bikes und Pedelecs lohnt sich eine alternative Fahrradversicherung: Sie deckt auch Elektronikschäden ab und zahlt den vollen Preis bei Diebstahl des oftmals teureren elektrisierten Drahtesels

Trotz Sicherung ist das Rad gestohlen worden

Über die Rahmennummer kann jedes Rad nach Diebstahl zurückfinden. Die aus Buchstaben und Zahlen bestehende Nummer wird im Internet registriert oder in einem Fahrradpass vermerkt und wird bei einer Diebstahlsanzeige bei der Polizei angegeben. Einzelne Polizeidienststellen bieten zudem eine Codierung an. Hierbei wird ein Code am oberen Ende des Sattelrohres eingefräst. Damit kann ebenfalls der Besitzer direkt identifiziert werden.