Wandergeschichten

Meist ist das Wandern mit Vorbereitungen verbunden und führt dann auch noch zu einem anstrengenden auf und ab Marsch. Viele Menschen hält das von dieser schönen Freizeitbetätigung ab. Was liegt da näher als die Leichtigkeit des Wandern zu entdecken. Wie so etwas funktioniert, hat luckx – das magazin entdeckt.

Spielend wandern

Beruf, Pandemie und Alltagsstress: die Sehnsucht nach mehr Leichtigkeit und Resilienz ist größer denn je. Österreichs Wanderdörfer starten deshalb im Rahmen der Initiative Spielend wandern eine Aktion, die Erwachsene motivieren soll, in der Natur zu spielen – eine Wohltat für Körper und Seele. Denn der positive Beitrag des Spielens zur psychischen Gesundheit ist durch Studien belegt. Auch Bewegungsförderung, Zuwachs an Kreativität und Resilienz sind positive Auswirkungen des Spielens. So sollen unter dem Motto: „Wir holen uns die Leichtigkeit unserer Kindheit zurück!” Erwachsene durch Spielmomente zu mehr Leichtigkeit, Selfcare und Entspannung im Alltag geleitet werden.

Never too old” bedeutet “nie zu alt” und eine “Bucket-List” enthält Erlebnisse, die wir in unserem Leben noch abhaken möchten. So kann, wer in der Natur unterwegs ist, bei Österreichs Wanderdörfern auf der #nevertooold Bucket-List einfache Vorschläge finden, um sich spielend in der freien Natur zu bewegen. Diese spielerische Leichtigkeit kostet nichts, funktioniert überall und wirkt nach. „Es geht um die Rückbesinnung auf das, was uns früher als Kind Vergnügen bereitet hat. Wir wollen dieses Gefühl zurück! Also mutig sein und machen”, fasst Jasmin Bacher, Leiterin der Initiative Spielend wandern, die Motivation für die neue Aktion #nevertooold zusammen. Der Ausbruch aus der Routine kann übrigens auch ganz nebenbei gelingen. Am Weg zur Arbeit über den Randstein balancieren oder versuchen, nicht auf die Fugen der Gehwegplatten zu treten belohnt uns schon mit mehr Bewusstsein für den Moment. Dieser spielerische Zugang zum Alltag bringt uns einen Perspektivenwechsel und ermöglicht uns, unsere Natur aber auch den urbanen Raum ganz neu zu erfahren.

Was für Kinder gut ist . . .

Mehr Leichtigkeit macht keine Traumtänzer aus uns, aber mehr Leichtigkeit durch spielerisches Draussensein verbessert unsere Lebensqualität. Spielen in der Natur fördert nicht nur die Entwicklung, sondern auch das Wohlbefinden von Kindern. Psychologie, Pädagogik und Neurowissenschaften sind sich einig: Das spielerische Entdecken der Umwelt wirkt sich positiv auf Psyche, Kreativität und Motorik aus. Die WHO bestätigt, dass Bewegung im Freien essentiell ist und warnt, dass nur weniger als ein Drittel aller Kinder die Empfehlung von mindestens 60 Minuten pro Tag erreicht. „Weniger Bildschirm, mehr Frischluft” ist das Gebot unserer Zeit.

Und das gilt genauso für Erwachsene – Denn man ist nie zu alt für Freude in der Natur. Außerdem stellen sich entspannte Eltern mit mehr Gelassenheit und Feinfühligkeit den Ansprüchen ihrer Kinder. „Ein gestresstes Gehirn ist kein feinfühliges Gehirn, das zeigen Studien,” untermauert Dr. Nicole Strüber. Wie das durch Spielen in der Natur gelingen kann? Darauf hat die Neurowissenschaftlerin auch eine Antwort: „Wichtig ist, dass wir uns auf den Spaß einlassen, der uns ganz automatisch überkommt, wenn wir die ganzen Must-Dos für einen Moment hinter uns lassen. Unser Gehirn benötigt diese Inseln der Ruhe. Um Feinfühligkeit zu gewährleisten, und um ganz allgemein dafür zu sorgen, dass wir uns gut fühlen, psychisch unbelastet. Wir sollten dieses Bedürfnis unseres Gehirns nicht vergessen, es braucht ebenfalls einen Platz auf der Prio-Liste. Gerade in Zeiten der Pandemie!”