Am Ende des Lebens

 

Manche Menschen haben schon zu Lebzeiten – wann sonst – klare Vorstellungen von ihrem Ableben. Auch wenn keine schwerwiegende Krankheit vorhanden ist, werden Alternativen zur Friedhofsbeisetzung in Erwägung gezogen. Ob die Asche ins Meer verstreut werden soll, ein Friedwald die letzte Ruhestätte sein soll oder dann doch der kirchliche Friedhof in Erwägung gezogen wird. Alles ist geregelt. Was dabei mit den den Sarg darf, hat luckx – das magazin recherchiert.

Bestattung in Zahlen

Laut Statista ist die Anzahl kirchlich begleiteter Bestattungen mit knapp 490.000 Beerdigungen in 2019 in Deutschland seit Jahren rückläufig. Immer beliebter werden hingegen Beisetzungsarten, die nicht immer einem kirchlichen Ritual folgen, wie z. B. die Feuer-, Baum- oder Seebestattung.

Bestattungsgesetze der Länder

Auch wenn sie sich im Großen und Ganzen sehr ähnlich sind: Bestattungen sind in Deutschland Ländersache und werden in den jeweiligen Landesbestattungsgesetzen individuell geregelt. Darin festgeschrieben sind beispielsweise Auflagen zum Erstellen eines Totenscheins, Vorgaben zu Ruhezeiten oder zur Leichenschau. Unterschiedlich handhaben die Länder beispielsweise die Bestattungsfrist. Das ist die Zeit, die zwischen Sterbefall und Erdbestattung oder Einäscherung liegt : Während diese Frist in Sachsen etwa bei acht Tagen liegt, muss der Verstorbene in Thüringen erst nach zehn Tagen bestattet werden.

Eine klassische Erdbestattung muss zwingend auf einem Friedhof erfolgen. Gräber werden in der Regel nur in der Heimatgemeinde vergeben. Bei einer Feuer- oder Baumbestattung kann der Verstorbene auch in einer anderen Gemeinde und muss nicht auf einem Friedhof beigesetzt werden. Eine Seebestattung ist in Deutschland sowohl in der Nordsee, als auch in der Ostsee möglich.

Was darf mit ins Grab?

Strenggenommen dürfen nur Erde und Blumen ins Grab, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen. Dabei steht die Erde für die Sterblichkeit und die Blumen symbolisieren das ewige Leben. Andere Grabbeigaben sind nicht erlaubt.

Was darf mit in den Sarg?

Um die Trauer besser zu verarbeiten, ist es auch heute noch üblich, Verstorbenen ausgewählte Beigaben mit auf die letzte Reise zu geben. Das ist nicht nur erlaubt, sondern im Rahmen der Trauerbewältigung ausdrücklich erwünscht. Doch für die Sargbeigaben gibt es Grenzen. Die werden von der Friedhofsverwaltung der jeweiligen Kommunen gesetzt. Kurz gesagt: Es darf alles mit in den Sarg, was sich mehr oder weniger zersetzt und dabei das Grundwasser nicht verschmutzt. So zumindest die etwas pietätlose Regel. Dennoch wird es kaum einen Bestatter geben, der sich weigert, dem Leichnam ein Trikot seines Lieblings-Fußballvereins anzuziehen, wenn dies der letzte Wille des Verstorbenen war. Auch das nicht verrottende Kuscheltier wird vermutlich mit in den Sarg dürfen. Und gegen Fotos, Briefe oder ein Kreuzworträtsel ist als Sargbeigabe ohnehin nichts einzuwenden.

Dies ist im Sarg tabu

Gegenstände hingegen, die den Zersetzungsprozess des Körpers beeinflussen, sind als Mitgabe für den Sarg tabu. Während die meisten Bestatter über das Trikot aus 100 Prozent Polyester noch hinwegsehen, den Motorradhelm werden sie nicht als Mitgabe akzeptieren. Und auch, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten nicht ohne sein Handy auskam – im Grab haben technische Geräte nichts verloren, denn sie zersetzen sich nicht und könnten bei einer Feuerbestattung großen Schaden anrichten. Auch Glas oder Dinge, die Gas enthalten, können explodieren und sind daher bei der Urnenbestattung verboten.