Mitgefühl

Mehr als 100.000 Menschen sind durch das Corona-Virus gestorben. Das und wahrscheinlich noch weitere Ursachen haben zu einer Übersterblichkeit von drei Prozent geführt. Doch mit diesen nackten Zahlen können Trauernde nichts anfangen. Das ewige Warum beschäftigt viele weiterhin. Es zählen Taten um Trauernde zu unterstützen, wie luckx – das magazin erfuhr.

Die richtigen Worte

Es ist manchmal schwierig, die richtigen Worte zu finden. Doch wenn wir sie nicht finden, sind sie vielleicht gar nicht notwendig. Oft helfen eine tatkräftige Unterstützung und eine zarte Berührung viel mehr. Mitgefühl hat viele Facetten. Was Mitgefühl in jeden Fall nicht ist, wird im Zusammenhang mit der Gewaltfreien Kommunikation sehr treffend beschrieben: Mitleid, Ratschläge, Belehrung, (weg-)trösten, erklären, unentwegt ermutigen.

Doch genau das sind häufig die Dinge, die trauernde Menschen zu hören bekommen. Allein: Das hilft nicht weiter. Im Gegenteil. Den Schmerz, der durch einen Verlust entsteht, kann uns niemand nehmen. Schon gar nicht durch Floskeln wie „du musst jetzt stark sein”.

Wie soll eine zutiefst traurige Person denn stark sein, wenn sie gerade überhaupt nicht stark sein kann? Und sich so „zart wie aus dünnem Glas fühlt”. Denn wenn ein geliebter Mensch geht, dann weiß der Kopf nicht, was er denken und das Herz nicht, was es fühlen soll.

Was mehr zählt

Für Außenstehende ist es manchmal schwierig, die richtigen Worte für Trauernde zu finden. Doch wenn wir sie nicht finden, sind sie vielleicht auch gar nicht notwendig. Ohnehin braucht Anteilnahme oft keine Worte. Sie kann sich durch viele andere Arten ausdrücken. Ein langer, liebevoller Blick, eine Hand auf der Schulter, eine sanfte Umarmung – das sagt oft viel mehr als 1.000 Worte.

Sterbe-Amme Jen Lind von den TrostHelden rät zudem zu ganz praktischer Unterstützung: „Dazu kann gehören, einem Trauernden einen großen Topf mit wärmender Suppe vorbeizubringen, anzubieten, die Kinder in der nächsten Woche von der Kita abzuholen oder für eine gewisse Zeit das Einkaufen zu übernehmen. Das ist in die Tat umgesetztes Mitgefühl!” Mehr noch: Durch konkrete Hilfe und Unterstützung schwindet die eigene Hilflosigkeit. „Schließlich es ist ja meist dieses Hilflosigkeitsgefühl, aus dem unangebrachtes Mitleid resultiert”, so Jen Lind, die Mitgründerin des Trostportals TrostHelden.

Für alle, die in ihrer Trauer eine Gesprächsparterin oder einen Gesprächspartner suchen, der die Situation genau kennt, finden bei Trosthelden Freunde zum Trauern. Diese Trauerfreunde harmonieren sehr gut miteinander. Denn durch ein deutschlandweit einzigartiges Matching bringt das Trostportal TrostHelden genau die Menschen zusammen, die als Trauerfreunde perfekt zueinander passen.