Traumjob

Aus den USA ist zu erfahren, dass dort viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Job kündigen. Aktuell setzt wohl gerade eine richtige Kündigungswelle ein. Warum? Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten lassen sich nun bessere Arbeitsbedingungen aushandeln. Diese Welle schwappt anscheinend auch nach Europa rüber. Wer heute seinen Traumjob sucht, scheint gute Karten zu haben, wie luckx – das magazin erfuhr.

Veränderungen

Veränderungen sind etwas, was viele Menschen nicht mögen. Alles soll so bleibe wie es ist. Deswegen bringt gerade die Corona-Pandemie mit ihren großen Veränderungen in der Arbeits- und Lebenswelt Menschen in eine Zwickmühle: auf der einen Seite soll es „bloß keine Veränderungen“ geben, andererseits wird der Reiz des Neuen erkannt. So haben gerade zum Jahreswechsel viele ihre berufliche Situation überdacht und streben positive Veränderungen im Job an. Der Weg zum Traumjob ist auf einmal möglich. Wichtigstes Kriterium: Er muss abwechslungsreich sein (43 Prozent). 40 Prozent wünschen sich viel Freizeit. Viel Geld zu verdienen steht für die Berufstätigen erst an dritter Stelle (36 Prozent). Der beruflich größte Traum der Deutschen ist es, an der Spitze eines Unternehmens zu stehen. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Wovon die Deutschen träumen”.

29 Prozent der Bundesbürger würden gern eine sinnvolle oder gesellschaftlich relevante Tätigkeit ausüben. Diesen Wunsch hegen vor allem Berufstätige in der Mitte ihres Arbeitslebens zwischen 30 und 50 Jahren. Jeder zweite unter 30-Jährige verbindet seinen Traumjob dagegen schlicht mit einem hohen Verdienst. Gleichzeitig steht in dieser Altersgruppe aber auch viel Freizeit neben der Arbeit hoch im Kurs (48 Prozent). Als beliebtester Beruf wird von elf Prozent Firmenchef genannt – bei unter 30-Jährigen sogar von 16 Prozent. Je acht Prozent aller Befragten wären gern Arzt oder Künstler. Bei den Jüngeren wählen 12 Prozent den Mediziner. Weder als Firmenchef noch als Arzt dürften die unter 30-Jährigen jedoch den hohen Verdienst mit viel Freizeit kombinieren können. Das wäre eher als Fußballer oder Youtuber machbar. Von diesen Jobs träumen je zehn Prozent der jungen Deutschen.

Traum vom Wunsch-Job

Die Träume helfen durch den Arbeitsalltag, doch nur weniger als jeder Zehnte hält es für wahrscheinlich, dass sich der Wunsch nach dem Traumberuf verwirklichen lässt. Jenseits der Berufsanfänger hat sich mehr als ein Fünftel der Deutschen von ihrem Job-Traum verabschiedet. Nicht jeder kann alle Chancen sehen, die sich ihm auch im höheren Alter eröffnen. Allerdings konnten sich auch 17 Prozent diesen Traum bereits erfüllen. 14 Prozent träumen weiter vom perfekten Arbeitsleben.

Wer unter 30 Jahre ist, träumt noch eher vom perfekten Job. 31 Prozent der 18- bis 29-Jährigen glauben daran, ihren Traumjob noch zu finden. Schon ab 30 Jahren sind es nur noch 16 Prozent. Auch wenn viele Bundesbürger bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten müssen, denken die Befragten schon 25 Jahre vorher, dass sie nicht mehr viel an ihrem Beruf verändern können. Mit 40 Jahren oder älter glauben nur acht Prozent noch an ihren Traumjob. Ab 50 Jahren halten nur drei Prozent ihren Wunschberuf für erreichbar. Über alle Altersklassen hinweg vertrauen neun Prozent darauf, ihren Traumberuf eines Tages ergreifen zu können. Zum Vergleich: Mit sechs Prozent sind nur etwas weniger Menschen überzeugt davon, eine Million oder mehr im Lotto gewinnen zu können. 23 Prozent sind sicher, ihre Traumreise antreten zu können.

Die Mehrheit der Deutschen hat sich mit der beruflichen Situation arrangiert oder ist zufrieden: Jeder Vierte bezeichnet seine berufliche Situation als „mittelmäßig”, weitere 17 Prozent als schlecht oder sehr schlecht. 22 Prozent finden ihre aktuelle Beschäftigung allerdings „sehr gut”. Das könnte ein Grund sein, warum die Menschen ihrem beruflichen Glück nicht zu sehr hinterherrennen. Im Falle eines Millionengewinns würden allerdings zwei Drittel ihre Arbeitssituation radikal verändern: 19 Prozent würden komplett mit der Arbeit aufhören, 18 Prozent sich dann doch auf die Suche nach einem Traumjob begeben und 29 Prozent zumindest die Wochenarbeitszeit herunterschrauben.

Fazit

Nun sind die Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen in den USA mit denen in Deutschland nicht vergleichbar. Kurze Arbeitsvertragslaufzeit, kaum Kündigungsschutz und mit einer Krankenversicherung sieht es sowieso schlecht aus. Während des Lockdowns hat die Regierung Arbeitnehmern 300 $ pro Woche als Verdienstausfall gezahlt. Für viele Arbeitnehmer was das mehr als ihr üblicher Verdienst. Damit konnten nun viele in Ruhe über ihre Situation nachzudenken und Pläne für die Zukunft schmieden. Was sie dann auch in die Tat umgesetzt haben. Auch bei uns in Deutschland lässt sich beobachten, das etwa 6 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Job kündigen und aktiv nach dem Traumjob suchen. Das ist europaweit eine Spitzenposition. Nun kann gehofft werden, dass sich nicht nur Jüngere auf dem Weg zum Traumjob befinden.

An der Studie „Wovon die Deutschen träumen” nahmen 3.050 Deutsche teil. Die repräsentative Befragung im Auftrag der Lottoland Gruppe wurde online durchgeführt.