Geld liegt nicht auf der Straße

Eine Frage, die luckx – das magazin schon seit länger Zeit in unterschiedlichen Beiträgen betrachtet, ist, wie die Energiewende gelingen kann. Mit Sicherheit gelingt es nicht, wenn Windkraftanlagen abgeschaltet werden, weil Atom- oder Gas- oder Ölkraftwerke die Grundlast erbringen müssen.

Energiespeicherung

Das Problem unseres Stromnetzes ist, dass nur soviel Strom im Netz sein darf, wie abgenommen wird. Zu viel oder zu wenig geht nicht. Dann bricht das Netz zusammen. Mit der Speicherung von Energie – in diesem Fall elektrische Energie – hapert es noch. Wenn das gelöst wird, vereinfacht sich die Versorgung. Denn dann können Windkraftanlagen so lang laufen, wie Wind da ist und Photovoltaik-Paneele ihre Leistung ins Netz einspeisen ohne ihn vernichten zu müssen. Die nachhaltige Energieversorgung hat heute noch ihre Grenzen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Energiepreise explodieren. Ursachen sind nicht nur die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg. Auch die Torschluss-Panik und Abzocke der Ölkonzerne und Kraftwerksbetreiber trägt dazu bei. Denn spätestens in 10 Jahren wird die weltweite Energieversorgung durch nachhaltig erzeugte Energie erfolgen. Aus heutiger Sicht wahrscheinlich mehrheitlich durch Wasserstoff, der durch Wind und Sonne erzeugt wird.

Und diese Energie ist fast kostenlos und vor allem dezentral. Die bisherigen Geschäftsmodelle funktionieren dann nicht mehr. Denn fast jeder Hausbesitzer kann dann zum Energieproduzenten werden. Doch bisher nutzt nur jeder zehnte Besitzer eines dafür geeigneten Daches die Energie der Sonne. Deshalb plant die Bundesregierung unter anderem eine wieder verbesserte Einspeisevergütung für Solarstrom noch in diesem Jahr. Viel wichtiger wird es aber sein, die bürokratischen Hürden abzubauen, dass elektrische Energie sofort ins Netz eingespeist werden kann.

Das Geld liegt auf deutschen Dächern

Der große Vorteil der Photovoltaik ist, dass sie sich problemlos in die vorhandene Haustechnik integrieren lässt. Solarmodule wandeln dabei das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Derzeit beträgt die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für neue Anlagen noch 6,83 Cent je Kilowattstunde (kWh). Die bekommt der Betreiber 20 Jahre lang, wenn er seinen Strom im öffentlichen Netz anderen zur Verfügung stellt. Geplant ist mit der EEG-Erweiterung die Erhöhung auf bis zu 13,8 Cent je Kilowattstunde, wenn der Strom komplett eingespeist wird.

Da die Kilowattstunde Strom Anfang des Jahres bereits 36 Cent kostete, lohnt es sich unter Umständen aber doch, so viel wie möglich des erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen. „Die Umstellung auf Eigenverbrauch ist zudem eine Option für Anlagen, für die nach 20 Jahren die Einspeisevergütung entfällt, die aber meist noch deutlich länger Strom produzieren können“, sagt Dr. Christian Schröder, Immobilienexperte der LBS.

Der richtige Ansatz, denn laut LBS-Immobilienbarometer 2022 sind die Senkung der Energiekosten und Nutzung von Fördermitteln die mit Abstand am häufigsten genannten Nachhaltigkeitsmotive beim Wohnungskauf. „Moderne Technik kann Haushalte schon heute zu einem guten Teil unabhängig von unsicheren Energielieferungen, Preissteigerungen und Förderbedingungen machen“, so Schröder weiter.

Energie speichern lohnt sich

Solarkataster zeigen im Internet jedem Grundstücksbesitzer, welche Dachflächen welchen Ertrag bringen können. Dank hoher Wirkungsgrade der Zellen sind längst nicht mehr nur rein nach Süden ausgerichtete Dächer geeignet. Die Stromausbeute ist in der dunkleren Jahreszeit von Oktober bis März deutlich geringer, da nur dann Strom produziert wird, wenn die Sonne scheint. Für die übrige Zeit ist ein Speicherung sinnvoll, der die Versorgung an trüben Tagen, bei Nacht und gegebenenfalls sogar bei Stromausfall übernimmt.

Im Durchschnitt verbraucht ein 4-Personen-Haushalt 4.000 kWh Strom im Jahr. In Zeiten von Homeoffice, E-Autos und Wärmepumpenheizung kann das künftig deutlich mehr werden. Deshalb sollte die Photovoltaikanlage eine Leistung von mindestens 6 kWp (Kilowatt Peak = maximale Stromerzeugung) haben. Dafür benötigt man eine Dachfläche von rund 40 Quadratmetern. Der passende Speicher hat einen Energieinhalt von 6 kW. Doch Hausbesitzer sollten ihr Dach so voll wie möglich mit Paneelen packen. Nur dann trägt das Engagement auch zur Energieversorgung und vor allem zur Unabhängigkeit bei.

Wer nun gleich – wo auch immer – eine Solaranlage kaufen möchte, sollte sich vorab umfangreich informieren. Eine Quelle kann zum Beispiel folgendes Video sein: https://www.youtube.com/watch?v=JTLO4eMqSOU