Reiselaune

Als unsere Redaktion von luckx – das magazin vor wenigen Tagen während einer Veranstaltung mit Teilnehmern ins Gespräch kamen, waren wir über deren Wissensstand doch einigermaßen erschrocken. So sahen unsere Gesprächspartner das Reisen nicht als ein großes Bedürfnis der Bundesdeutschen Bevölkerung an. Doch unsere getätigte Aussage findet in den folgenden Zeilen ihre Bestätigung. Wissen schadet also nicht.

Deutsche reisen wie die Weltmeister

Leider ist der Vergleich mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft, was das Reiseverhalten anbetrifft, nicht möglich. Denn hier spielen die Deutschen um den Titel mit. Das zeigen auch die pünktlich zur weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin präsentierten Daten & Fakten zum Reisemarkt der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) e.V. Speziell für den Internetvertrieb von Reisen hat der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) für die Digital-Touristik spannende Einblicke in die aktuellen Trends, die Erkenntnisse zum Reisejahr 2022 sowie zum Zukunftsthema Blockchain zusammengestellt. Erstmalig zum Einsatz bei der Erstellung der Daten & Fakten-Broschüre kamen in diesem Jahr durch KI generierte Bilder.

Wir haben wieder zurück zu einem Stückchen Normalität gefunden und das zeigen auch die Zahlen“, bekräftigt VIR-Vorstand Michael Buller. „Der Wunsch nach Reisen ist ungebrochen und das, obwohl die gestiegenen allgemeinen Kosten durchaus ein Hemmschuh sind. Trotz der schlechten wirtschaftlichen Einschätzung der Deutschen liegen Urlaubsreisen in der Konsumerpriorität jedoch stabil auf Platz 2.“

Reisejahr 2022

Das zeigt sich auch in den Zahlen für das abgelaufene Reisejahr 2022, bei dem die Ausgaben bei den Haupturlaubsreisen bereits über 2019 lagen. Damit zeichnet sich gemäß der Studie ab, dass die Menschen sich wieder etwas gegönnt und hochwertigere Produkte gekauft haben. Allerdings gibt es bei der Anzahl der Reisenden noch Nachholbedarf. Im Vergleich von 2022 zu 2019 sind die Ausgaben bei den Haupturlaubsreisen um 20 Prozent gestiegen, was zum einen an höheren Buchungsklassen liegt, aber auch mit den für die Unternehmen gestiegenen Preisen für Energie und Personal. Auch für die Kurzurlaubsreisen in 2022 wurde durchschnittlich mehr ausgegeben als in 2019. Die digitalen Kanäle sind nicht nur seit Corona auf dem Vormarsch, dennoch hat die Pandemie ihre Nutzung weiter forciert. Das wird auf der einen Seite dadurch deutlich, dass der Anstieg zur Informationssuche im Internet auf einem neuen Höchstwert ist – auf der anderen Seite aber auch durch den gestiegenen Anteil der Buchungen, die über digitale Kanäle abgewickelt wurden.

Reiseverhalten

Bei den Urlaubsreisen ab 5 Tagen ist der Anteil von Online-Buchungen von 44 Prozent in 2019 auf 51 Prozent in 2022 gestiegen – die Anteile von Buchungen durch ein persönliches Gespräch sind im gleichen Zeitraum dagegen von 39 Prozent auf 34 Prozent gesunken. Mittlerweile werden 60 Prozent aller Reisen mit mindestens einer Übernachtung über digitale Kanäle gebucht. Nach den Zahlen von Travel Data + Analytics GmbH (TDA) liegt der reine Online-Vertrieb bereits 2022 sowohl bei den Paxzahlen als auch beim Umsatz über dem Niveau von 2019. Weitere neue Technologien haben den Einzug in die Touristik geschafft, wie zum Beispiel das Thema Blockchain. In der erstmalig durchgeführten Umfrage der Hochschule München und dem VIR zum Thema Blockchain war in dem Zusammenhang insbesondere die Erkenntnis, dass Teilnehmende die Relevanz der Technologie für die Branche als Ganzes höher einschätzten als für das jeweils eigene Unternehmen. Darüber hinaus bewerteten Touristikunternehmen, die bereits Erfahrung mit Blockchain haben, die Potenziale größer ein solche, die noch nicht zu den Anwendern gehören.

Was ist Blockchain?

Der Begriff Blockchain stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Blockkette. Die „Blöcke“ stehen dabei für einzelne Datensätze, die hintereinander abgespeichert werden, wodurch eine Art Datensatzkette entsteht. Vom Prinzip her ist die Blockchain erst einmal nichts anderes als eine große Datenbank, die mit einem Ursprungsblock startet, an den immer neue Datenblöcke chronologisch angehängt werden, nachdem sie überprüft und bestätigt wurden. Sie bildet damit also eine Historie von Datensätzen (z.B. Finanztransaktionen) ab.