Diebe unterwegs

Immer wenn der Herbst kommt und damit die Dunkelheit wieder früher eintritt, steigt auch die Zahl der Wohnungseinbrüche und Diebstähle. Doch nicht nur im privaten Umfeld sondern auch im Öffentlichen Nahverkehr. Welche Sorgen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) aktuell haben, berichtet luckx – das magazin.

Sicherheit

Die BVG investiert nicht nur in die Sicherheit auf Bahnhöfen und in Fahrzeugen. Der Sicherheitsbereich des größten deutschen Nahverkehrsunternehmens verstärkt auch besonders den Einsatz zum Schutz der Anlagen, um im Zusammenspiel mit der Polizei Kriminellen noch häufiger als bisher das Handwerk zu legen. Erst vor kurzem konnten bei einem erfolgreichen Einsatz gestohlene Kabel in größerem Umfang sichergestellt werden. Die moderne technische Ausrüstung (z.B. Nachtsichtgeräte) des BVG-Objektschutzes wird weiter ausgebaut, um beispielsweise bei nächtlichen Einsätzen gegen Graffiti-Sprayer oder Kabeldiebe noch effektiver vorgehen zu können.

Die Folgen von Kabeldiebstahl sind seit kurzem auf der U-Bahn-Linie U3 merkbar. Nach einem Fall an der oberirdischen Trasse muss die BVG vorübergehend die Taktung der Linie reduzieren. Um eine Überlastung zu verhindern, können die Züge in der Hauptverkehrszeit nicht so häufig fahren wie gewohnt. Die U3 fährt zwischen den Stationen Breitenbachplatz und Krumme Lanke alle 10 Minuten. Die Fachleute der BVG müssen den Schaden schnellstmöglich beheben. Aufgrund der schwierigen Liefersituation für die nötigen Materialien kann das nach aktuellem Stand mehrere Wochen dauern. Damit wird nicht nur das Unternehmen BVG geschädigt, sondern alle Berlinerinnen und Berliner sowie die Gäste in der Stadt.

Zahlen zeigen das Problem

Im laufenden Jahr 2023 registrierte die BVG bei steigender Tendenz bisher 43 Fälle von Kabeldiebstahl. Die Schadenssumme in diesem Jahr beläuft sich aktuell auf rund 850.000 Euro (Zugausfälle nicht eingerechnet). Sachschäden durch Vandalismus belaufen sich jährlich auf rund 4 bis 5 Millionen Euro. Den größten Einzelposten bilden dabei Graffitischäden mit jährlich mehr als einer Million Euro. 2022 lag der Schaden durch Graffiti z.B. bei 1,2 Millionen Euro.

Der Bereich Sicherheit der BVG und damit die Präsenz im Netz und an den Anlagen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Am deutlichsten zeigt sich das in der Zahl der durchschnittlichen Einsatzstunden pro Tag. Sie steig von rund 1450 im Jahr 2016 auf rund 2350 im Jahr 2022. Das bedeutet ein Plus von mehr als 60 Prozent der Einsatzzeit für die Sicherheit, was auch mit höheren Kosten und damit höheren Fahrpreisen einhergeht.