Falscher Fünfziger

Im letzten Jahr wurden 44.100 falsche Euro-Bank-Noten erkannt. Der Wert belief sich auf 2,7 Millionen Euro. Das ist auf die gesamte Summe aller bar getätigten Einkäufe sicherlich gering. Doch was ist zu tun, wenn einem Falschgeld in die Finger gerät? Luckx – das magazin ging dieser Frage nach.

Falsche Euro-Scheine erkennen

Insgesamt ist das Falschgeldaufkommen in Deutschland sehr niedrig. Rein rechnerisch entfielen 2022 nur fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Dies zeigt der jüngste Pressebericht der Bundesbank zum Thema. Am häufigsten fälschen Betrüger die 20- und die 50-Euro-Note. Dabei nahm die Anzahl der entdeckten falschen Banknoten zu. Dies zeigt die Falschgeld-Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA). Am häufigsten fälschen Betrüger der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge die 20- und die 50-Euro-Note. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, sollten folgende Tipps zum Erkennen von Falschgeld beherzigt werden.

Sicherheitsmerkmale

Auf modernen Euro-Noten sind einige Sicherheitsmerkmale hinterlegt. So gibt es schnell erkennbare optische Merkmale wie die richtige Größe, die Farben, den Sicherheitsstreifen oder auch verschiedene Imprägnierungen. Außerdem sind haptische Elemente vorhanden. Wenn Sie sich unsicher sind, legen Sie eine echte Banknote neben die vermeintlich falsche. Einen Überblick über alle Sicherheitsmerkmale finden Sie bei der Europäischen Zentralbank.

Kippen, fühlen, sehen“ ist der Schlüssel zur Erkennung von Falschgeld, denn auf modernen Euro-Noten sind Sicherheitsmerkmale hinterlegt, die die Erkennung schnell und unkompliziert möglich machen. Die neue Europa-Serie ist zusätzlich mit einer Lackierung versehen, die die Scheine noch haltbarer macht. Und: sie hat noch mehr Sicherheitsmerkmale. Die Smaragdzahl auf der Vorderseite verändert ihre Farbe, je nach Blickwinkel, von smaragdgrün nach tiefblau.

Größe beachten

Es gibt außerdem schnell erkennbare optische Merkmale auf den echten Geldscheinen, wie die richtige Größe, das Sichtfenster ab 20 Euro, welches in das Hologramm eingearbeitet ist, die Farben, den Sicherheitsstreifen oder auch verschiedene Imprägnierungen. Sowohl Sicherheitsstreifen als auch Wasserzeichen sind schwer zu fälschen. Zudem ist die Farbgebung auf den Euro-Scheinen sehr differenziert. Tritt die Farbe zu kräftig in Erscheinung, zu bleich oder zu schwammig, könnte es sich um Falschgeld handeln. Außerdem sind auf den echten Geldscheinen haptische Elemente vorhanden wie zum Beispiel kleine Rillen am Rand des Scheins. Fälscher konzentrieren sich meistens auf ein oder wenige Sicherheitsmerkmale, sodass bei der Prüfung immer mehrere Merkmale einbezogen werden sollten.

Geldprüfstift

Mit einem Geldprüfstift können falsche Scheine erkannt werden. Dieser ist sowohl in chemischer, als auch in elektronischer Form erhältlich. Mit dem Geldprüfstift können die Magnetismus- und UV-Merkmale eines Geldscheins überprüft werden. Mit dem chemischen Stift kann eine helle Stelle des Geldscheins markiert und nach kurzer Zeit die Verfärbung untersucht werden. Ist die Verfärbung ein heller, gelblicher Ton, weist dies auf einen echten Geldschein hin. Verfärbt sich die Stelle dunkel, liegt Falschgeld vor. Der elektronische Geldprüfstift prüft entlang der Seriennummer automatisch die fluoreszierende Farbe im Geldschein. Ist die Echtheit bestätigt, gibt der Stift ein akustisches Signal ab.

UV-Licht

Die Überprüfung von Geldscheinen anhand von UV-Licht wird mit einem Geldprüfstift oder Geldscheinprüfer durchgeführt. Geldscheinprüfer, auch „Safescan“ genannt, machen die UV-Elemente bei der händischen Falschgelderkennung im Geldschein sichtbar oder überprüfen diesen vollautomatisch. Die UV-Elemente in Euro-Banknoten sind fluoreszierende eingestreute Fasern, welche dreifarbig in rot, grün und blau leuchten. Bei der Europa-Serie leuchten auf der Vorderseite die Sterne der Europaflagge, sowie auf der Rückseite die Seriennummer und der Glanzstreifen. Auch das Hauptmotiv der Banknoten, sowie ein Teil der großen Sterne leuchten grün.

Was tun bei gefälschte Euro-Münzen?

Rund 50.000 gefälschte Euro-Münzen wurden im ersten Halbjahr 2023 erkannt. Davon waren 46.000 gefälschte 2-Euro-Münzen. Die Bundesbank stellt dabei eine kontinuierliche Zunahme der gefälschten Münzen fest (2022 insgesamt 73.000 Münzen). Um eine falsche Münze zu identifizieren, muss man kein Experte sein. Wie auch bei Geldscheinen macht der erste Eindruck viel aus. Dies beginnt bei der Oberfläche. Während echte Euro-Münzen scharfe Konturen und ausgeprägte Details besitzen, haben Fälschungen oft eher weiche Übergänge und narbige oder fleckige Flächen. Auch die Ränder sind bei den Originalen sauber ausgeprägt mit unterschiedlichen Riffelungen. Bei gefälschten Münze sind sie oft unsauber und schwammig.

Zudem sollte auf die Farbe geachtet werden. Falschmünzen werden oft nach kurzer Zeit fleckig oder die Beschichtung blättert ab. Mit einem Magneten lässt sich prüfen, ob die Münzen echt sind. Der Mittelteil der 1- und 2-Euro-Münzen ist nämlich magnetisch, während der Rand und die echten 10-, 20- und 50-Cent-Münzen es nicht sind. Echte 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wiederum sind stark magnetisch.

Wohin mit dem Falschgeld?

Es ist natürlich für denjenigen ärgerlich, der Falschgeld erhalten hat. Denn das Geld ist weg. Die Bundesbank rät dazu, bei dem Verdacht auf Falschgeld in jedem Fall zur Polizei zu gehen. Falsche oder verdächtige Münzen sollten bei der Bundesbank abgegeben werden. Auch wenn Unsicherheit besteht, ob die Münze oder der Schein falsch sind, sollten gehandelt werden. Denn wer Falschgeld weitergibt, macht sich strafbar. Um vorzubeugen, bietet die Deutsche Bundesbank kostenlose Schulungen an, um Falschgeld zu erkennen.