Die Igel kommen!

Nachdem nun die Frösche gewandert sind, kommen die Igel. Sie sind aus dem Winterschlaf erwacht und suchen nach Nahrung. Das Igelproblem ist: sie sind dämmerungs- und nachtaktiv. Wie wir damit umgehen und helfen können, hat luckx – das magazin recherchiert.

Hilfsmaßnahmen

Die Tage werden immer länger und auch die letzten Igel erwachen aus dem Winterschlaf. Das Tier des Jahres 2024 muss gleich nach dem Aufwachen ordentlich fressen. Es braucht Energie, denn die anstrengende Paarungszeit steht an. In naturnahen Gärten finden die Insektenfresser ihre Beute: Laufkäfer, Ohrwürmer und andere Wirbellose stehen auf der Igel-Speisekarte. Allerdings hat der dämmerungs- und nachtaktive Wanderer ein Problem: Ihm fehlt der Zugang zu den Leckerbissen. Somit kommen sie erst aus ihrem Versteck, wenn es dunkel wird. Dabei sind die kleinen Hungrigen auch dem Straßenverkehr ausgesetzt und laufen im wahrsten sinne des Worte in Gefahr, unter die Räder zu kommen. Läuft ein Igel am Tag herum kann das ein Anzeichen dafür sein, dass er Hilfe benötigt. Es gibt allerdings Ausnahmen, in denen sich auch gesunde Igel am Tag zeigen. „Der Weg in naturnahe Gärten wird für den Igel zum Hindernislauf, wenn Zäune bis zum Boden reichen und Mauern keine Lücken zum Durchschlüpfen haben”, sagt Lea-Carina Mendel, Mitarbeiterin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Ausgebremst durch Zaun und Mauer sucht sich das Stacheltier dann andere Wege. Dabei gerät es schnell in Gefahr. „Ein hungriger Igel quetscht sich beispielsweise flach unter einem Drahtzaun hindurch und kann sich dabei verletzen.”

Igelhilfe

Die Deutsche Wildtier Stiftung bittet Gartenbesitzer, Schutzmaßnahmen zu treffen. Denn schon mit einfachen Mitteln können Igelfreunde ihre Gärten barrierefrei gestalten. Mit nur drei Maßnahmen durchqueren die Igel ihren Lebensraum – unsere Gärten – auf direktem Weg. So sparen die Tiere Energie und werden nicht auf lebensgefährlichen Umwegen über Straßen geleitet.

Wer eine Begrenzung für seinen Garten benötigt, sollte statt eines Zaunes lieber eine Hecke pflanzen. Hainbuche, Weißdorn, Wildrose oder Feldahorn – statt Kirschlorbeer und Thuja – eignen sich gut. Unter ihnen finden Igel Durchschlupf und Verstecke und unten im Blattwerk tummeln sich zudem Insekten als Igelnahrung. Auch eine Benjeshecke ist nützlich: Unter den aufgeschichteten Zweigen kann der Igel sein Tagesquartier bauen und erbeutet gleichzeitig Insekten.

Wer einen Zaun hat und eine Änderung aktuell nicht ansteht, kann auch Igeleingänge schaffen, wie unser Foto zeigt. Dabei muss es nicht so aufwändig wie bei einer Grenzkontrolle sein: Gepäck- und Passkontrolle als auch eine Klingel sind nicht erforderlich. Ein Zaun, der nicht bis zum Boden reicht oder wo eine Latte am Zaum fehlt, reicht aus. Der Zuschlupf sollte an einer Straßenabgewandten Seite liegen. Ein Igel-Durchschlupf misst am besten mindestens 13 x 13 Zentimeter im Durchmesser. Mit Säge und scharfer Schere können Zäune auch nachträglich präpariert werden. Doch aufgepasst: die Ränder des Durchgangs sollten nach dem Schneiden so sein, damit sich kein Igel oder ein anderes Wildtier sich daran verletzen kann.

Auch Autofahrer sollten insbesondere dort Bremsbereit sein, so Gärten sind. Vorausschauendes fahren insbesondere in der Dämmerung und nachts gehören sowie zu einem aufmerksamen Autofahrer dazu. Igelfreunde sollten dazu bremsbereit fahren. Insbesondere die Männchen haben in der Paarungszeit einen großen Bewegungsradius. Sie queren dabei die Straßen und sind nicht schnell genug, um sich vor heranrollenden Autos in Sicherheit zu bringen.