Vor wenigen Tagen hat die Immobilienmesse Real Expo ihre Toren geschlossen. Diskutiert wurde unter anderem, wie bauen und damit auch die Vermietung günstiger werden kann. Denn hohe Baupreise ziehen auch hohe Mieten nachsich. Mit der Digitalisierung am Bau soll das Bauen schneller und günstiger werden, weiß luckx – das magazin.
Nachhaltigkeit von Immobilien
Die Bau- und Immobilienbranche ist nicht unbedingt der Vorreiter für Nachhaltigkeit. Zwar wird schon seit einigen Jahren Energieeinsparung beim Bauen und bei Bestandsimmobilien diskutiert. Aber es ist wenig bis nichts passiert. Die Notwendigkeit und der Bedarf waren nicht so richtig bei Mieter und Immobilienbesitzern durchgedrungen. Nun treibt die Bundesregierung beide Gruppen vor sich her in der Hoffung, Energie lässt sich irgendwo noch einsparen. Auch hier wird wieder die Energiekrise durch den Ukrainekrieg verursacht als Grund angeführt. Na klar, wir haben jahrelang die Notwendigkeit zum Energiesparen nicht eingesehen. Doch jetzt soll alles innerhalb von fünf Minuten umgesetzt werden. Das das nicht funktioniert mit einer Branche, die immer noch den traditionellen Werten nachhängt und Veränderungen eher in jahrzehnten als Tagen gemessen werden, sollte in der Politik irgendwann ankommen. So lange die Verwaltungen weiterhin durch Vorschriften schnelleres Handeln unterbinden und engagierte Bauherren eher behindern als unterstützen, wird nicht daraus.
Veränderungsprozesse einleiten
Aber vielleicht kann die kommende BIM World MUNICH vom 26. bis 27. November etwas für die Digitalisierung der Bau-, Real Estate und Facility Management Branchen bewegen. In diesem Jahr legt die Veranstaltung einen besonderen Fokus auf die Rolle von Taxonomierung und die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienbranche. Denn Taxonomierung ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern eine Notwendigkeit, die in nahezu jedem Unternehmen von Relevanz ist – getrieben durch gesetzliche Vorgaben und die steigenden Erwartungen von Kunden und Auftraggebern. Für den Bau- und Immobiliensektor wurden im Oktober 2021 technische Bewertungskriterien der EU-Taxonomie formuliert. Dabei werden die Aktivitäten des Neubaus, des Gebäudebetriebs, der Renovierung und Sanierung sowie des Erwerbs und des Eigentums von Immobilien betrachtet. Nun soll in München in Vorträgen und Diskussionsrunden mit Branchenexperten intensiv darauf eingegangen, wie die Umsetzung der Taxonomie-Kriterien gelingen kann und welchen Beitrag BIM leistet, nachhaltiger zu planen und somit letztendlich auch den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Das dies inzwischen gut gelingt, belegt auch die PwC Studie vom Februar dieses Jahres laut derer 70% der Unternehmen allgemeine oder projektspezifische Nachhaltigkeitsstandards in ihren Unternehmen eingeführt haben. Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche ernsthaft umzusetzen, erfordert allerdings eine durchgängige Anwendung von BIM (Building Information Modeling) über alle Lebenszyklusphasen eines Gebäudes hinweg.
Nachweis durch Datenmodelle
Schon bevor das Interesse der Real Estate Branche an Datenmodellen zum Nachweis der Nachhaltigkeit von Bestands- und Neubauimmobilien gestiegen ist, hat die BIM World MUNICH den Betrieb in den Fokus genommen. Mit Kooperationen der führenden Verbände wird dieses Jahr die notwendige Verzahnung der Planungs- und Betriebsdaten für ein noch effizienteres datengetriebenes Facility Management Rechnung fokussiert.
BIM-Anwendungen und -Lösungen sowie die Erstellung und Pflege von digitalen Zwillingen sind Kernelemente der Messe und werden mit einem breiten Themenspektrum von BIM4RealEstate über BIM4Circular, BIM4Infrastructure, BIM4Machines, BIM4FM bis hin zu BIM4Netzero abgedeckt. Mit Best Practice Beispielen, Leuchtturm-Projekten oder anwendungsbezogenen Präsentationen geben einen Einblick in die Digitalisierung ihrer Branche und zeigen, wie es gemeinsam gelingen kann, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.