Jedes Jahr werden Hunderttausende Fahrräder gestohlen. Wer davon betroffenen ist, hat nichts als Ärger. Nicht nur, dass er dann mit anderen Möglichkeiten seine Wege organisieren muss. Auch muss dann schnell wieder ein neues Rad her. Wie sich ein Diebstahl verhindern lässt, hat luckx – das magazin recherchiert.
So lässt sich das Rad schützen
Die wichtigste Maßnahme, um Fahrraddiebstahl vorzubeugen, ist ein hochwertiges Schloss. Die größte Schutzwirkung bieten Ketten-, Falt- und Bügelschlösser. Zwar sind diese teurer als als die Billigangebote. Doch ein einfaches Schloss knacken Diebe in wenigen Sekunden. So sollten Zweiradbesitzer in ein Schloss investieren, das etwa zehn Prozent vom Anschaffungspreis des Fahrrads kostet. Es gibt inzwischen auch smarte Schlösser, die sich nur per Smartphone-App öffnen lassen. Das fehlende Schlüsselloch nimmt Tätern die Möglichkeit, den Schließmechanismus mit einem Spezialwerkzeug zu knacken. Einen anderen Weg gehen Alarmschlösser: Sie geben einen lauten Warnton ab, wenn jemand versucht, sie unsachgemäß aufzubrechen. Gerade bei besonders teuren Fahrrädern oder E-Bikes ist ein zusätzliches Schloss einer anderen Bauart sinnvoll. So haben sich Fahrraddiebe häufig auf einen bestimmten Schlosstyp spezialisiert. Und neuere Modelle schrecken eher ab.
Gute Verbindung
Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte nicht nur das Schloss ums Rad legen. Besser ist es, eine geeignete Verbindung zu suchen wie einen Fahrradständer, Laternenmasten oder einen anderen befestigten Gegenstand an. Sonst schnappen sich Diebe das Fahrrad mitsamt Schloss, tragen es weg oder in einen Transporter. Ebenfalls sollten Radfahrer darauf achten, leicht zu entfernende Teile wie das Vorderrad oder Gepäckträgertaschen zu sichern. Außerdem sollten Räder nur an belebten Plätzen geparkt und der Abstellort regelmäßig gewechselt werden. Denn Diebe beobachten sehr genau, wer wo sein Fahrrad abschließt. Und ein Ortswechsel lässt vielfach geringere Rückschlüsse zu. Denn wer jeden Tag zur selben Zeit für mehrere Stunden an derselben Stelle anschließt, liefert Kriminellen ungewollt wertvolle Hinweise auf eine günstige Gelegenheit. Fahrrad- und E-Bike-Besitzer sollten sich zudem einen sogenannten Fahrradpass zulegen, der beispielsweise bei der Polizei oder bei Versicherungen kostenlos erhältlich ist und ein Foto, die Rahmennummer und weitere Merkmale des Rads enthält. Zwar hilft das alles nicht gegen einen Diebstahl. Doch es hilft der Polizei bei Kontrollen. Und im Fall, wenn ein Diebeslager ausgenommen wird, können gestohlene Räder dem rechtmäßigen Besitzer leichter zugeordnet werden. Wer noch einen Drauf legen möchte, versteckt im Rahmen GPS-Tracker. So manchen Dieb ist das zum Verhängnis geworden.
Wenn es dann doch passiert ist?
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Fahrraddiebstahl, heißt es: innerhalb von 48 Stunden bei der Polizei Anzeige erstatten. Das geht vielerorts online. Je eher und je mehr Details die Polizei erfährt, desto größer stehen die Chancen, dass das Gefährt wieder gefunden wird. Anschließend ist die Versicherung zu informieren. Die meisten Versicherer leisten Ersatz, wenn das Fahrrad drei Wochen verschwunden ist. Außerdem sollte sich Betroffene beim örtlichen Fundbüro vergewissern, dass das Fahrrad nicht wieder aufgetaucht ist. Diebstahlsopfer können das gestohlene Zweirad auch auf speziellen Online-Plattformen eintragen
Was viele nicht wissen: Fahrräder sind in der Hausratversicherung gegen Einbruchdiebstahl versichert. Aber das gilt nur, wenn Kriminelle in einen verschlossenen Raum einbrechen und das Fahrrad entwenden. Gegen Diebstahl im Freien oder aus nicht abgeschlossenen Gemeinschaftsräumen sichert ein Zusatzbaustein in der Hausratversicherung ab. Anbieter stellen dann häufig spezielle Anforderungen an die Sicherung des Fahrrades. In manchen Verträgen gibt es zudem eine sogenannte Nachtklausel. Dann ist ein Diebstahl nur zwischen 6 und 22 Uhr abgedeckt. Die Hausratversicherung erstattet den Neuwert des Fahrrads, also die Summe, die ein gleichwertiges Modell kostet. Dabei muss die Versicherungssumme hoch genug sein. Gerade bei teuren E-Bikes kann es schnell zu einer Unterversicherung kommen. So ist die Versicherungssumme gegebenenfalls anzupassen. Auch eine eigenständige Fahrradversicherung kann sich lohnen: Sie leistet nicht nur bei Diebstahl, sondern übernimmt beispielsweise auch Reparaturkosten nach einem Unfall – ähnlich wie eine Kfz-Vollkaskoversicherung.