Der Bau einer Luxus-Yacht ist in keiner Weise mit dem Automobilbau vergleichbar. Nicht nur, dass die Wasserfahrzeuge deutlich größer sind. Es dauert vielfach auch mehrere Jahre vom ersten Entwurf bis zur Schiffstaufe. Alternativ werden ältere Yachten wieder fit gemacht, wie luckx – das magazin recherchierte.
Renovierung
Cantieri di Pisa ist nicht irgendein Bootsbauer. Cantieri di Pisa ist wohl eines der erfahrensten und besten Yachtwerften; nicht nur in Italien. So ist es nicht verwunderlich, dass dort auf dem Werftgelände reges Treiben herrscht. Angefangen mit der Refit-Abteilung, die in den letzten drei Jahren einen Nachfrageschub erlebt hat und deren Umsatz sich im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr verfünffachte. Unter den zahlreichen Booten, an denen auf der Werft gearbeitet wird – derzeit über 30 – befinden sich drei Superyachten, die von einigen der bedeutendsten Hersteller der Welt gebaut wurden: eine 50 Meter lange Benetti, eine 41 Meter lange Feadship und eine 43 Meter lange Perini Navi-Segelyacht, die alle kurz vor der Rückgabe an ihre Besitzer stehen.
134 Meter
Wer sich im Yachtbau auskennt, weiß, dass dort nicht die abgelieferten Boote gezählt werden. Im Yachbau – insbesondere im Superyachtbau, geht es um Bootslängen. Denn je länger eine Yacht, desto länger wird daran gewerkelt und desto höher sind die Kosten. So kann die Werft mit einer Gesamtlänge der letzten drei Aufträge von 134 Meter stark punkten, die die Refit-Abteilung von Cantieri di Pisa erhalten hat. Es handelt sich um drei großartige Superyachten von Benetti, Feadship und Perini Navi mit einer Länge von 50, 41 und 43 Metern, die nach verschiedenen Arbeiten, darunter Lackierung und Klassenerneuerung, in Kürze an ihre Besitzer zurückgegeben werden. „Wir sind sehr stolz auf diese jüngsten Aufträge. Die Umbauabteilung wächst sowohl in Bezug auf den Umsatz, der sich gegenüber dem Vorjahr verfünffacht hat, als auch in Bezug auf die Quadratmeterzahl“, freut sich Marco Massabò, CEO von Cantieri di Pisa. „Die für Umbauarbeiten reservierte Fläche in unserem Werk umfasst jetzt 24.000 Quadratmeter. Wir beschäftigen rund 20 Mitarbeiter und in Kürze werden etwa zehn weitere Fachkräfte hinzukommen. Jedes Projekt umfasst eine Belegschaft von 200 bis 300 Personen entlang der Lieferkette.“
Großes Gerät erforderlich
Die wichtigsten Stärken dieser Abteilung, die ausgestattet mit einen Trolley und einen Schiffslift – beide mit einer Tragkraft von 300 Tonnen – sind die enge Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen der Forschungs- und Entwicklungsabteilung und den Kapitänen der Yachten. Die Refit-Abteilung kann sich wie die Custom-Abteilung auf das Know-how von Cantieri di Pisa bei der Verarbeitung von Kohlefaser, Fiberglas, Stahl und Aluminium unter Verwendung der derzeit in Nordeuropa verwendeten 45-Grad-Schweißtechnik, seinen Fokus auf handwerkliches Können in der Produktion und nicht zuletzt auf das Prestige einer Werft verlassen, die sich einen Platz in der Geschichte des Bootsbaus auf globaler Ebene verdient hat. Umberto Nannola, Refit Manager bei Cantieri di Pisa, erläutert: „Zu den Mehrwertfaktoren der Refit-Abteilung gehört neben der enormen Kompetenz des Unternehmens auch die Verpflichtung, den in der Anfangsphase vereinbarten Preis einzuhalten, obwohl bei solchen, monatelangen Operationen die Bedingungen variieren können, sodass laufende Arbeiten neu geplant oder überarbeitet werden müssen. Darüber hinaus nehmen die Kunden die Effizienz und Harmonie zwischen den verschiedenen Teilen der Werft wahr, die dieses Unternehmen, in dem ich seit 1999 arbeite, in den letzten Jahren ausgezeichnet haben. Dies wird nicht nur durch die Anzahl der Aufträge bestätigt, sondern auch dadurch, dass sich geografisch weit entfernte Kunden entscheiden, uns anzurufen, anstatt Werften in ihrer Nähe zu beauftragen.“ Dies ist der Fall bei der Segelyacht von Perini Navi, die über Claudio Simonazzis in Monaco ansässige Simonazzi Yachts nach Pisa kam. Die Yacht musste entmastet werden, um in den Canale dei Navicelli einfahren und bei Cantieri di Pisa anlegen zu können.