Widerstandstest

Wer schon mal bei einem ordentlichen Wellengang baden war, weiß, wie heftig Wellen einen aus dem Gleichgewicht bringen können. Vielfach wird die Kraft des Wassers unterschätzt. Das zeigen die vielen Überschwemmungen, die große Schäden hinterlassen haben, meint luckx – das magazin.

Wassermangel

Was auf der einen Seite zu viel Wasser ist, kann schon wenige Kilometer entfernt zu einem Wassermangel führen. So zeigt der jüngste Bericht der Europäischen Umweltagentur eine ernüchternde Statistik: Bereits 30 % der EU-Bevölkerung sind von Wasserknappheit betroffen. Dies bestätigt einen beunruhigenden Trend, der sich auf dem gesamten Kontinent zeigt – von der Versalzung des Grundwassers in Spanien und dem Austrocknen von Seen in Italien bis hin zu französischen Dörfern, in denen die Trinkwasserversorgung zusammenbricht. Auch in Deutschland wird Wasserknappheit zunehmend zum Problem: Der Rhein erreichte 2022 historische Niedrigstände. Diese Situation wird sich voraussichtlich weiter verschärfen. Der Klimawandel wird die Belastung der Wasserressourcen erhöhen, indem er die verfügbaren Wasserreserven reduziert und gleichzeitig die Nachfrage in essenziellen Sektoren wie Landwirtschaft, Energieproduktion, Batterie- und Halbleiterherstellung sowie Rechenzentren steigert.

Wasser sparen

Angesichts schwindender Wasserressourcen war die Notwendigkeit nie dringender, Wasser effizienter zu nutzen. Und wo könnte man besser beginnen als in den eigenen vier Wänden? Haushalte und Gewerbe machen 13 % des gesamten Wasserverbrauchs in Europa aus, was ein erhebliches Einsparpotenzial bietet. Mit wassersparenden Lösungen lässt sich nicht nur Wasser klüger nutzen, sondern auch den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen reduzieren – ohne dabei auf Komfort zu verzichten. Es beginnt mit wassereffizienten Armaturen und Duschen, wassersparenden Toiletten und Urinalen sowie Technologien, die den Verbrauch von Warmwasser direkt senken. So kommt auch die Industrie an wassersparende Maßnahmen nicht vorbei.

Wasserwiederverwendung

Es gibt weitere ungenutzte Möglichkeiten, insbesondere bei der Wasserwiederverwendung. Wir müssen überdenken, ob Trinkwasserqualität für alle häuslichen Anwendungen notwendig ist, wie etwa zum Spülen der Toilette oder vielleicht sogar zum Duschen. Eine Differenzierung der Wasserarten basierend auf ihrem Verwendungszweck würde es ermöglichen, Wasser in unseren Haushalten aufzubereiten und wiederzuverwenden, ohne Leistung und Kundenzufriedenheit zu beeinträchtigen. So können wir unsere Häuser wirklich wassereffizient gestalten.

Trotz der Verfügbarkeit fortschrittlicher Technologien bleiben erhebliche Hindernisse bestehen, um deren Potenzial vollständig auszuschöpfen. Wassereffizienz in Gebäuden muss zur zentralen Säule der neuen Wasserpolitik Europas werden. Wir fordern daher die EU-Politik auf, die Marktakzeptanz wassereffizienter Technologien zu unterstützen und regulatorische Hürden für weitere Innovationen in Rahmen der EU-Wasserresilienz-Strategie abzubauen.