Mit Ausreden erfolglos

Natürlich kann es immer wieder einmal passieren, dass Autofahrer beim Grenzübertritt vergessen, Maut zu bezahlen. Was vor einigen Jahren dann durch eine Ersatzmaut gelöst werden konnte, ist heute durch Vorausbuchungen nicht mehr möglich, weiß luckx – das magazin.

Mauterlebnisse

Zum Einstieg eine kleines Mauterlebnis unserer Redaktion von luckx – das magazin. Wir waren auf der Rückfahrt von einer Recherchereise aus Griechenland während der Corona-Pandemie. Es gab nur wenige zugelassene Grenzübergänge und Reisebeschränkungen. Also mussten wir mit dem Wohnmobil einen Umweg von mehreren hundert Kilometer über Bulgarien, Rumänien und Ungarn wählen. An den Grenzen herrschte pures Chaos. Wir blieben nicht verschont. Endlich den Grenzübergang nach Bulgarien gemeistert, fiel uns nach etwa 30 Kilometern auf, dass wir die Maut vergessen hatten. Keine Zahlmöglichkeit in Sicht. Also zurück zur Grenze und die Maut von ein paar Euro entrichtet. Puh, das ging noch einmal gut. Ob das heute noch so möglich wäre, wissen wir nicht.

Heute lässt sich alles viel einfacher lösen, zum Beispiel über digitale Mautportale. Diese sind sofort gültig und können Tag genau gebucht werden. Das Kleben an der Windschutzscheibe entfällt. Viel Erfahrung haben die Österreicher mit der Klebeetikette gesammelt. Seit über 25 besteht Jahren Mautpflicht, doch werden jährlich rund 75.000 Fahrzeuge mit deutscher Zulassung ohne gültige Vignette erwischt. Die Mautaufsicht stellt gerade bei der Klebevignette immer wieder fest, dass Fahrzeuglenker sehr kreativ sein können, wenn es um die Begründung geht, warum sie keine gültige Vignette auf der Windschutzscheibe angebracht haben. Eine Fülle an Ausreden wird dabei ins Spiel gebracht. Selbst besonders „kreative“ Versionen wie „Die Kinder haben die Vignette in das Stickeralbum geklebt“ oder „Der Hund hat die Vignette erwischt und zerbissen“ zwingen den Behörden kaum mehr ein Lächeln ab. Ebenso unwirksam: „Die Vignette ist, als Geschenk auf eine Weinflasche geklebt, am Armaturenbrett sichtbar angebracht.“

Top-Ausreden

„Ich habe nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann. Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst. Ich bin hier noch nicht in Österreich! Habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt. Es hat mir niemand gesagt, dass ich die Vignette aufkleben muss. Habe nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst. Das ist nicht mein Auto.“

Ausreden oder Unwissen schützen aber nicht vor einer durchaus üppigen Ersatzmaut. Es werden 120 Euro für mehrspurige Fahrzeuge, für einspurige 65 Euro fällig. Wird die Ersatzmaut nicht bezahlt, wird Anzeige über die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde gestellt. Im Verwaltungsstrafverfahren kann der Strafrahmen dann bis zu 3000 Euro betragen.

Damit die Reiselust also nicht durch unerwartete finanzielle Zusatzbelastungen getrübt wird, sollte man nicht vergessen, eine gültige Vignette zu besorgen – am besten bereits vor der Abfahrt. Doch Vorsicht vor unseriösen Anbietern im Internet. Sie rufen über Servicegebühren teilweise mehr als das Doppelte der offiziellen Preise auf. Zwar erhält man bei diesen Anbietern meist eine gültige Vignette, doch es werden überteuerte Preise verrechnet und die Verbraucherschutz-Bestimmungen missachtet. Darüber hinaus gibt es auch immer mehr Fake-Shops, die Kundinnen und Kunden finanziell hohen Schaden bis zu mehreren tausend Euro zufügen können, indem sie Buchungsseiten täuschend echt kopieren und Zahlungsdaten der Kunden abgreifen. Das ADAC Mautportal bietet dagegen als lizensierter Partner der österreichischen Betreibergesellschaft ASFINAG Vignetten und Streckenmauttickets ohne zusätzliche Gebühren und mit sofortiger Gültigkeit an.

Unabhängig von der Vignette ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich eine Sondermaut zu zahlen. Für die Brenner-, Tauern- und Pyhrn-Autobahn sowie Arlbergtunnel und Karawankentunnel (Richtung Süden) gibt es im ADAC Mautportal digitale Tickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann.