Wenn eine eine Reise macht, dann ist er immer mit Zuhause verbunden. Ob ein Paket ankommt, die Heizung Probleme bereitet oder der Garten gewässert werden muss: Alles lässt sich von jedem Ort der Welt erledigen, kontrollieren und schalten. Doch funktioniert das tatsächlich so oder ist es nur eine ferner Wunsch. Luckx – das magazin folgt dem Gedankenspiel.
Drahtlos und grenzenlos?
Die Elektronikbranche wird wieder viele neuen Produkte auf der im September 2025 in Berlin stattfindenden IFA präsentieren. Neben viele neuen Produkten wird auch deren Konnektivität im Vordergrund stehen. Denn ohne Kabel verbunden zu sein ist heute Standard: Smarte Produkte kommunizieren heute über Bluetooth, WLAN, ZigBee oder 5G – im Haushalt, in der Industrie und im Gesundheitswesen. Die weltweite Nachfrage nach drahtlos vernetzten Geräten wächst rasant: Laut einer aktuellen Marktanalyse erreichte der globale Markt für Wireless-Konnektivität im Jahr 2024 ein Volumen von 135,8 Milliarden USD und wird bis zum Jahr 2033 auf über 335 Milliarden USD ansteigen. Dieser Anstieg wird durch IoT-Anwendungen, den Ausbau von 5G und die zunehmende Internetverfügbarkeit in ländlichen Regionen getrieben. Doch wer mit seinem Produkt international erfolgreich sein will, muss mehr als nur technische Innovationen liefern. Jedes Land stellt eigene Anforderungen an Funktechnologien, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), Gerätesicherheit und Cybersecurity. Das trifft dann insbesondere die Nutzer, die im Urlaub oder auf Geschäftsreise wissen wollen, was zuhause – ob privat oder im Geschäft – alles funktioniert. Doch Hersteller sehen sich einem komplexen Netz nationaler Vorschriften und Prüfanforderungen gegenüber. Eine erfolgreiche internationale Markteinführung erfordert daher ein tiefes Verständnis der regulatorischen Landschaft.
Cybersecurity wird ab 2025 verpflichtend
Ein zentraler regulatorischer Meilenstein steht in Europa bevor: Ab dem 1. August 2025 gelten neue verpflichtende Anforderungen der Radio Equipment Directive (RED). Insbesondere Artikel 3.3(d)–(f) adressieren Aspekte der IT-Sicherheit, darunter:
• Schutz vor Schädigung des Netzes und Qualitätsminderung von Diensten (Art. 3.3d)
• Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre der Nutzer (Art. 3.3e)
• Betrugsvermeidung im Zusammenhang mit virtuellen Währungen und Funkgeräten (Art. 3.3f).
Diese neuen Anforderungen spiegeln die wachsende Bedeutung von Cybersecurity im Kontext vernetzter Geräte wider. Mit der zunehmenden Vernetzung steigt auch das Risiko von Cyberangriffen, die nicht nur einzelne Geräte, sondern ganze Infrastrukturen gefährden können. Die EU reagiert darauf mit verschärften Sicherheitsanforderungen, um Verbraucher und Netzwerke besser zu schützen. Neu hinzu kommt, dass TÜV SÜD seine Rolle als benannter Prüfstellenanbieter in der EU ausweitet: Neben dem bestehenden RED Notified Body in Deutschland wurde TÜV SÜD Danmark offiziell benannt, um die Anforderungen der RED-Cybersecurity-Artikel abzudecken. TÜV SÜD Danmark kann nun ebenso EU-Typenzertifikate sowie vollständige Qualitätssicherungsbewertungen ausstellen. Damit ist TÜV SÜD einer der wenigen Anbieter, die Hersteller bereits heute bei der RED-konformen Umsetzung der kommenden Cybersecurity-Anforderungen unterstützen können. Cybersecurity ist ab 2025 für viele Geräte regulatorisch verpflichtend – TÜV SÜD verfolgt daher das Ziel, die neuen Vorgaben schon heute verständlich und praxisnah umsetzbar zu machen.
Verträglichkeit und Funkprüfungen aus einer Hand
Eine weitere Säule der Marktzulassung ist die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Störungen durch elektromagnetische Emissionen können die Funktionalität von Geräten beeinträchtigen und sind daher in vielen Ländern streng reguliert. In entsprechend ausgestatteten EMV-Labore in Europa, Nordamerika und Asien ist das Prüfunternehmen unterwegs. Gleichzeitig werden in denselben Einrichtungen auch alle relevanten Funkparameter geprüft, darunter Frequenznutzung, Sendeleistung, Bandbreite, Modulation und Koexistenz mit anderen Geräten. Dies reduziert Koordinationsaufwand, Schnittstellen und Time-to-Market erheblich. Neben Europa zählen vor allem Nordamerika und Asien zu den Zielregionen für Wireless-Produkte. Jeder dieser Märkte hat spezifische regulatorische Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Dank zahlreicher internationaler Akkreditierungen sind TÜV SÜD-Prüfberichte in vielen Ländern direkt anerkannt – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für exportorientierte Unternehmen. „Mit weltweit anerkannten Prüfberichten beschleunigen wir die Zulassung in Schlüsselmärkten wie den USA, China und Japan erheblich“, erklärt Thomas Ring, Global Product Manager Wireless bei TÜV SÜD.