Der Ärger ist immer groß: Da ist im Haus die Abflussleitung verstopft, ein Dachziegel ist heruntergefallen oder beim Auto ist der Ölwechsel fällig. Wer nach einem Reparaturtermin fragt, wird vertröstet. Oder die Kosten sind so hoch, dass die Reparatur ausbleibt. Da bleibt nur der Griff in die eigene Werkzeugkiste, meint luckx – das magazin.
Keine Arbeitskräfte und hohe Kosten
Zwar kommen Handwerker trotz Arbeits- und Fachkräftemangel bei einen Notfall in absehbarer Zeit. Doch die Kosten sind so hoch, dass viele selbst Hand anlegen. Das trifft auch bei Wartungsarbeiten am Auto zu. Wer für eine Wartung mit Ölwechsel mehr als 1.000 Euro bezahlen soll, wird auch hier selbst aktiv. Auch das Erneuern der Bremsbeläge ist kein Hexenwerk. Wer unsicher ist, schaut sich mehrere Videos im Internet an und ist dann ausreichend fit. So hält eine große Mehrheit der Menschen fachmännische Handwerkerleistungen in Haus und Wohnung für zu teuer und wird daher selbst aktiv. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der ADAC Zuhause Versicherung unter Mietern sowie Haus- und Wohnungseigentümern. Danach meinen 76 Prozent der Befragten, die Kosten, Handwerker zu beauftragen, seien zu hoch. 73 Prozent machen Handwerksarbeiten daher gelegentlich selbst, um Geld zu sparen. Fast jeder Vierte (22 Prozent) gibt zudem zu, Handwerker schon einmal schwarz beschäftigt zu haben.
Jüngere Menschen packen am häufigsten selbst an
Zu Heimwerkern aus Kostengründen werden vor allem viele jüngere Menschen. So erledigen 80 Prozent der unter 40-Jährigen Handwerksarbeiten auch mal selbst, um dadurch Geld zu sparen. Dasselbe sagen in der Altersgruppe zwischen 40 und 59 Jahren 76 Prozent der Befragten, ab 60 Jahren sind es immerhin noch 63 Prozent. Insgesamt greifen etwas mehr Männer (78 Prozent) als Frauen (68 Prozent) zum Werkzeug. In der jüngeren Generation gibt es diesen Unterschied zwischen den Geschlechtern offenbar nicht mehr. Bei den unter 40-Jährigen werden 81 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen zu Freizeit-Heimwerkern, um damit Ausgaben zu sparen. Obwohl drei Viertel aller Mieter und Wohnungseigentümer aus Kostengründen gelegentlich selbst anpacken, hält laut Umfrage nicht einmal jeder Dritte (29 Prozent) seine handwerklichen Fähigkeiten für gut. Entsprechend wagen sich die meisten nicht an alle Aufgaben gleichermaßen. Während eine große Mehrheit Möbel zusammenbaut (87 Prozent) und Wände streicht (84 Prozent), versucht sich nur noch die Hälfte (52 Prozent) daran, Rohrverstopfungen selbst zu beseitigen. Elektroarbeiten führt noch jeder Dritte (31 Prozent) selbst aus, an die Reparatur von Elektrogroßgeräten wagen sich lediglich 16 Prozent.
Notfall
Akute Pannen in Haus oder Wohnung – vom Heizungsausfall über die Rohrverstopfung bis zur defekten Waschmaschine – sind keine Seltenheit. Allein in den letzten fünf Jahren hat jeder Dritte (35 Prozent) einen Ausfall der Heizung erlebt, bei 28 Prozent fiel ein Elektrogroßgerät wie die Waschmaschine oder der Geschirrspüler aus. Jeder Vierte (25 Prozent) hatte im selben Zeitraum eine Rohrverstopfung zu beklagen. Werden für solche oder ähnliche Arbeiten Handwerker beauftragt, sind die Erfahrungen mit großer Mehrheit positiv. So geben 83 Prozent der Befragten an, sie seien überwiegend zufrieden gewesen.
Wenn Mieter und Wohnungseigentümer handwerkliche Tätigkeiten selbst angehen, sind Internetvideos die beliebteste Quelle zum Lernen. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (54 Prozent) greift auf spezielle Erklärvideos zurück, – bei den unter 40-Jährigen vertrauen sogar 71 Prozent auf solche Internet-Videos zum Nachmachen. Zudem fragt jeder Zweite (51 Prozent) vor Handwerksarbeiten bei Freunden, Bekannten und Verwandten nach oder sucht nach Heimwerkertipps im Internet (49 Prozent).
Für die Umfrage hat das Institut Norstat im Auftrag der ADAC Zuhause Versicherung im Juni 2025 insgesamt 2107 Personen ab 18 Jahren online befragt, die in einer Wohngemeinschaft oder einem eigenen Haushalt allein oder mit Partner bzw. Familie wohnen.