Tierbeobachtung

Während der letzten Reise durch die Tschechische Republik, die Slowakei und Ungarn konnten wir von luckx – das magazin riesige Reh-Rudeln entlang der Autobahn beobachten. Ruhig vor sich hingrasend machten sie sich über das frische Grün her. Doch es gibt noch viele weitere Flecken dieser Erde, wo Tiere in der Natur beobachtet werden können.

Immer korrekt gekleidet

Traditionell hält der Pinguin die Etikette ein. Im eleganten Frack watschelt er durch die Antarktis. Trotz ihrer Flügeln sind die putzigen Tiere flugunfähig. Aufgrund ihres liebenswerten Wesens erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Noch etwas anderes zeichnet sie aus: Forscher stellten fest, dass die Adélie-Pinguine jedes Jahr am selben Tag nach einer Reise durch das Meer an Land zurückkehrten. Wer diese Tier beobachten möchte, muss sich auf den weiten Weg in die Antarktis machen. Denn das ist das ultimative Ziel für Pinguinbeobachtung. Sieben der 18 existierenden Arten sind dort und auf den subantarktischen Inseln zu finden, darunter Kaiser-, Adelie-, Zügel-, Esels- und Goldschopfpinguine. Die Tiere leben in riesigen Kolonien, insgesamt existieren etwa zwölf Millionen Pinguine auf der Antarktischen Halbinsel. Um den bis zu -40 °C zu trotzen, setzen Pinguine auf das Gemeinschaftsgefühl. Wenn sie nicht gerade in Bewegung sind, schmiegen sie sich eng aneinander. Um die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, bietet sich eine Antarktis-Expedition per Schiff an.

Auf in den Süden

Neben dem „ewigen Eis der Antarktis“ gibt es noch eine Inselgruppe namens Südgeorgien. Wer nun denkt, das wäre ein Teil des von uns östlichen gelegenen Landes Georgien, muss dann doch noch einmal die Karte bemühen. Etwa 1.600 Kilometer vor Kap Hoorn (südwestlich von Südamerika) finden Tierbeobachter die größte Zügelpinguin-Kolonie der Welt sowie eine große Königspinguin-Population. Ein beliebter Ort zur Beobachtung ist Fortuna Bay. Die Bucht bietet neben hunderttausenden Brutpaaren ein beeindruckendes Panorama mit schneebedeckten Bergen und Stränden. Weiter im Süden befindet sich St. Andrews Bay, wo sich über eine Million Königspinguine mit ihrem Nachwuchs versammeln. Südgeorgien kann ebenfalls im Rahmen einer Expeditionsfahrt mit dem Schiff besucht werden, die mit den Falkland-Inseln meist ein weiteres Pinguin-Paradies ansteuert.

Pinguin-Watching per Video-Service

Auf der gerade mal 100 Quadratkilometer großen Insel Phillip Island tummeln sich über 40.000 Zwergpinguine. Sie werden lediglich 35 Zentimeter groß und können bis zu 1.200 Kilometer weit schwimmen. Die Tiere werden in Australien geschützt, da sich ihre Zahl in den 1980er Jahren stark dezimiert hatte. Mit Erfolg, 2022 wurde auf der Insel vor Melbourne so viele Exemplare gezählt wie nie zuvor. Wer keine Möglichkeit zur Australienreise hat, kann die Parade der Zwergpinguine von Phillip Island auf dem YouTube-Kanal „Live Penguin TV“ jeden Tag in Echtzeit anschauen.

Strandbesucher

Nun ist es nicht so, dass die Pinguine immer nur kalte Füße haben möchten. Bei den Brillen-Pinguinen darf der Boden ruhig etwas wärmer sein. So haben sie in Simon’s Town in der Nähe von Kapstadt ihre Heimat gefunden, der Boulders Beach Kolonie. An einem kleinen Strandabschnitt watscheln etwa 3.000 Brillenpinguine durch den Sand. Die „Eulen des Meeres“ sehen nachts im Wasser genauso gut wie tagsüber an Land. Ihre bis zu vier Kilo Körpergewicht bewegen sie mit ihren Flügeln als Propeller blitzschnell durch das Meer vor der Kap-Halbinsel. Von Stegen aus können Besucher die Pinguine mit respektvollem Abstand beobachten. Umwelt- und Meeresverschmutzung, Mangel an Fischen sowie Angriffe durch andere Tiere bedrohen die Tiere, die 1983 erstmals am Boulders Beach gesichtet wurden.

Seltene Exemplare

Korora, Hoiho und Tawaki: Neuseeland bietet die Möglichkeit, drei Pinguinarten in freier Wildbahn zu bewundern. Dazu zählen auch die seltenen Gelbaugenpinguine, die ihren Namen ihrem charakteristischen Augenband zu verdanken haben. Sie sind auf der Otago-Halbinsel sowie bei Dunedin und in der Catlins-Region beheimatet. Der kleine Blaupinguin (Korora) wird maximal 40 Zentimeter groß. Er kann beispielsweise in den berühmten Flusstälern von Marlborough Sounds bewundert werden. Der Dritte im Bunde ist der sehr seltene Fjordland-Haubenpinguin (Tawaki), von dem nur noch etwa 2.500 Brutpaare existieren. Ihn finden Reisende ausschließlich auf der Südinsel Neuseelands – in Milford Sound, am Munro Beach oder in der Jackson Bay.