Mehr Fake als Shops

Die Maschen der Betrüger werden immer einfallsreicher. Insbesondere das bei Verbrauchern beliebte Online-Shopping zieht Ganoven regelrecht an. Denn die sich im Laufe der Jahre entwickelten Zahlungsmethoden machen es Kriminellen einfach, wie luckx – das magazin recherchierte.

Zahlungen

Die aus den Zeiten des offenen Ladengeschäfts bekannten Zahlungsmethode haben sich dramatischen zum Nachteil der Kunden verändert. Galt früher: Erst die Ware, dann das Geld, funktioniert heute im Onlinehandel meist nur noch anders herum: Erst zahlen, dann kommt irgendwann die Ware. Das öffnet Ganoven Tür und Tor für kleine und größere Betrügereien. So wird der beliebte Online-Handel zur Falle. Immer mehr Fake-Shops halten Einzug auf dem Markt. Im Jahr 2023 seien bei den Verbraucherzentralen fast sechsmal so viele Beschwerden zu Fake-Shops eingegangen wie noch 2020. Wie Konsumenten Fake-Shops erkennen und sich vor Betrugsmaschen schützen, erklärt luckx – das magazin.

Etwa 84,5 Milliarden Euro Umsatz machten Online-Shops laut Statista im Jahr 2022 in Deutschland, über 10 Milliarden Euro mehr als noch vor zwei Jahre. Ein Bereich mit viel Potenzial – auch für Betrüger. Die Methoden werden immer perfider, die Möglichkeiten, einen Fake-Shop zu erkennen, undurchsichtiger. Aus diesem Grund setzen die Verbraucherzentralen in Deutschland den Fokus auf Online-Shopping und Fake-Shops. Hier die wichtigsten Erkennungsmerkmale von Fake-Shops.

Günstige Preise

Schnäppchen wirken zwar verlockend, können jedoch ein Hinweis auf Fake-Shops sein: Die Produkte sind hier im Vergleich zu anderen Online-Shops sehr günstig oder dauerhaft reduziert. Es empfiehlt sich daher, vor dem Online-Shopping die marktüblichen Preise zu recherchieren und sich nicht von Preisreduktionen blenden zu lassen. Konsumenten sollten nur kaufen, wenn das Angebot realistisch erscheint.

Fehlende Angaben

Viele der Fake-Shops sind darauf ausgelegt, nach kürzester Zeit wieder abgeschaltet zu werden. Sie bewerben ihre Webadressen bei Google oder in Sozialen Medien, um schnellstmöglich viele Besucher zu erhalten. Bevor Warnungen und schlechte Bewertungen erst irgendwo auftauchen können, ist der Fake-Shop wieder verschwunden und die Betrüger nutzen eine neue Domain. Eine Recherche zum Shopnamen und vergangenen Bewertungen kann Verbraucher einiges an Ärger ersparen. Sind keine Informationen zu finden, ist dies womöglich ein weiteres Zeichen für einen Fake-Shop. Auch der Trusted Shops Fake-Shop-Scanner gibt Auskunft über aktuelle Warnungen oder bereits gemeldete Fake-Shops.

Informationen nicht vorhanden

Fehlerhafte Texte oder unvollständige Seiten sind ein weiteres Merkmal, um Fake-Shops zu enttarnen. Auch Absätze in verschiedenen Sprachen, die wahllos zusammenkopiert erscheinen, sind ein Indiz. Auf betrügerischen Web-Shops fehlen außerdem oft AGB, Impressum oder Datenschutzerklärung. Verbraucher sollten daher immer prüfen, ob alle gesetzlich vorgeschriebenen Texte vorhanden sind und können im Zweifel außerdem im Handelsregister prüfen, wer hinter dem Shop steckt.

Fälschungen bei Bewertungen und Siegel

Auch erfundene oder kopierte Gütesiegel deuten auf einen Fake-Shop hin. Ein Trusted Shops Gütesiegel allein ist noch kein Indiz für einen sicheren Online-Shop. Hinter einem echten Siegel ist immer die jeweilige Zertifikatsseite verlinkt, auf der der Shop in grün als „Gültig“ gekennzeichnet ist. Das Zertifikat ist nur dann vertrauenswürdig, wenn es auf der www.trustedshops.de Seite zu finden ist. Dies können Konsumenten über die Browser-Zeile kontrollieren und sehen nun ganz genau, ob und seit wann der Shop von Trusted Shops zertifiziert ist.

Nur Zahlung gegen Vorkasse möglich

Fake-Shops bieten Verbrauchern in der Regel nur Bezahlverfahren an, die Vorkasse beinhalten. Das Problem: Kunden haben so oft nicht die Möglichkeit, die Zahlung zurückzuholen. Es gibt inzwischen auch Betrugsseiten, die die Logos von Bezahldiensten wie PayPal & Co. abbilden. Diese sind dann aber nicht klickbar. Auch Versandoptionen sind nicht frei wählbar. Bei manchen Fake-Shops ist zudem keine Rücksendung möglich. Verbraucher sollten also einen wachsamen Blick auf die angebotenen Bezahl- und Lieferoptionen haben.