Feuchte Wände

Tägliches gründliches Lüften beugt Erkrankungen vor. Nach Experten-Meinung sollten Wohnungen täglich neun Mal gründlich gelüftet werden. Nur so ist das Leben in der Wohnung möglich, kann für Schule und Beruf gelernt und gearbeitet werden und lassen sich Schimmelbildungen vermeiden. Was passiert, wenn nicht so gehandelt wird, zeigt immer wieder der Schimmelbefall im Bad und sogar im Schlafzimmer: Schimmel an Wänden und in Fliesen-Fugen. Was besonders schlimm ist: Feuchtigkeit und Schimmelbildung in der Wohnung macht Erwachsene und insbesondere Kinder krank.

Gesundheit schützen

10,5 Millionen Kinder unter 16 Jahren leben in Deutschland. 1,53 Millionen von ihnen klagen über Feuchtigkeit in ihren Wohnräumen.Das ist das Ergebnis einer Studie. Dabei können die gesundheitlichen Folgen für Kinder erheblich sein: Asthma, Allergien und Neurodermitis sind häufige Krankheitsbilder. Durch gezielte Sanierungen sowie richtiges Lüften und Heizen lassen sich die Ursachen beseitigen – und gesundheitliche Folgen vermeiden.

Dass Kinder, die in einer feuchten Wohnung aufwachsen oder auch nur das erste Lebensjahr verbringen, Gefahr laufen, an Asthma, Allergien oder Neurodermitis zu erkranken, belegt die internationale Langzeitstudie ISAAC (International Study of Asthma and Allergies in Childhood). Für sie wurden über 46.000 Eltern in 20 Ländern nach dem Gesundheitszustand ihrer acht- bis zwölfjährigen Kinder – aktuell und im ersten Lebensjahr – sowie nach Feuchtigkeitsflecken und Schimmel an Wänden oder Decken ihrer Wohnung befragt. Außerdem haben die Wissenschaftler bei über 26.000 Kindern Allergietests durchgeführt. „Unsere Studie zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen feuchten Wohnbedingungen und Asthma, allergischem Schnupfen und Neurodermitis und zwar unabhängig von der allergischen Disposition – also der Veranlagung – des Kindes. So fasst Dr. Gudrun Weinmayr vom Ulmer Institut für Epidemiologie und Biometrische Medizin das Ergebnis zusammen. „Es handelt sich sogar um den stärksten und konsistentesten Zusammenhang mit einem Umgebungsfaktor, den wir im Laufe der Studie festgestellt haben.“ Danach sind Feuchtigkeit und Schimmel eher noch als Hausstaubmilben Auslöser der allergischen Erkrankungen.

Sofortiges Handeln erforderlich

Die Verbindung von feuchten Räumen und allergischen Erkrankungen gerade bei Kindern deckt sich auch mit unserer Erfahrung aus tausenden Sanierungen“, betont Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor, stellvertretender Technischer Leiter von ISOTEC. Das Unternehmen ist seit 30 Jahren auf die Sanierung von Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden und Schimmelpilzbeseitigung spezialisiert. Ingenieur Molitor rät: „Sind Räume einmal von Feuchtigkeit und Schimmelpilzen befallen, sollte sofort gehandelt werden.“ Von vielen wird als erste Maßnahme das Abwischen mit 70-80%-igem Isopropyl-Alkohol empfohlen. Doch Aufgepasst! Der Schimmel kann beim Abwischen gesundheitsgefährdende Sporen freisetzen, die sich im ganzen Wohnraum verteilen. Schimmelpilze sollten fachmännisch entfernt werden. Dies ist auch die Empfehlung des Bundesumweltamtes, wenn der Befall eine Fläche von einem halben Quadratmeter und mehr erreicht hat.

Beste Prävention: Richtig lüften und klug heizen

Unerlässlich ist immer ein richtiges Lüften der Wohnräume. „Stoßlüften mit komplett geöffneten Fenstern ist die beste Methode. Der Austausch der Raumluft ist 30 Mal höher als bei gekippten Fenstern“, betont Diplom-Ingenieur Molitor. sieben bis neun Mal für ca. fünf bis zehn Minuten an Stoßlüftung reichen und verhindern auch im Winter ein zu starkes Auskühlen der Räume.

Das richtige Lüften wird durch ein kluges Heizen komplettiert. Dafür gilt: Selbst wenn tagsüber – auch für längere Zeit – niemand zuhause ist, muss bei niedrigen Außentemperaturen durchgehend geheizt werden. Die Raumtemperatur sollte 16 °C nicht unterschreiten. Bei Wohnräumen wird eine stabile Temperatur von mindestens 19 bis 21°C empfohlen, bei wenig genutzten Zimmern wie etwa Gästezimmer, oder Abstellkammer reicht eine Temperatur von mindestens 16 °C.