Kinder lieben Geschichten zu erzählen. Zwar sind die Märchen der Gebrüder Grimm an manchen Stellen etwas brutal, wenn z.B. der „böse“ Wolf die Großmutter fressen möchte. Aber meist enden sie mit „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Dort wo die Märchen entstanden sind, lassen sich diese Orte auch besuchen, wie luckx – das magazin recherchierte.
Deutsche Märchenstraße
Jacob und Wilhelm Grimm haben sich verdient gemacht um die deutsche Sprache. Daneben sammelten beide Göttinger Professoren Geschichten aus ihrer nordhessischen Heimat. Seit 1975 lassen sich die Orte der Märchengeschichten auch besuchen. Denn mit der Deutschen Märchenstraße hat sich eine der wenigen deutschen Ferienstraßen entwickelt, die tatsächlich weltweit bekannt sind und Gäste aus aller Welt anziehen. Dieser Erfolg wurzelt in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Seit mehr als zweihundert Jahren faszinieren sie Menschen in aller Welt und aller Altersgruppen und lassen in ihren Köpfen ein romantisches Bild von Deutschland entstehen, geprägt von Burgen und Schlössern, Fachwerk und Wald. Die Route beginnt in der Brüder-Grimm-Stadt Hanau, dem Geburtsort der Brüder Grimm. Am imposanten Denkmal für Jacob und Wilhelm auf dem Neustädter Marktplatz ist ihr offizieller Ausgangspunkt. Von dort führt die einzigartige Route über fünf weitere Lebensstationen der berühmten Brüder sowie rund sechzig märchen- und sagenhafte Orte bis nach Bremen. Hier symbolisiert die Skulptur der Bremer Stadtmusikanten vor dem Ratskeller das Ende der Reise. Bis dorthin und auf einem abschließenden Abstecher nach Buxtehude führt sie durch unterschiedliche Natur- und Kulturlandschaften, abgelegene Dörfer, heimelige Fachwerkstädtchen, urbane Kulturzentren – und durch die GrimmHeimat NordHessen. Geschichtsträchtige Burgen und märchenhafte Schlösser, verwunschene Wälder und der bekannte Weserfluss, mystische Sagenorte und ungezählte Märchenbrunnen säumen den Weg. Eine durchgängige Beschilderung der Route ist derzeit nicht gegeben.
Winterzeit ist Märchenzeit
Märchenhafte Weihnachtsmärkte, Märchenlesungen und Begegnungen mit „echten“ Märchenfiguren laden entlang der Deutschen Märchenstraße zu besinnlich-romantischen Erlebnissen in der Adventszeit ein. Zwischen Main und Meer, von Hanau bis Bremen duftet es nach gebrannten Mandeln. Funkelnde Lichter und zauberhaft geschmückte Dörfer und Städte bringen nicht nur Kinderaugen zum Strahlen. In Kassel, der Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße, dreht sich dieses Jahr alles um Frau Holle – inklusive Bettenschütteln, Schneegestöber, Märchendorf und fliegendem Weihnachtsmann. Besonders romantisch wird es in Hanau auf dem Wintergold-Markt am Schlossplatz, in der Fachwerk-Perle Fritzlar verzaubert der „Advent in den Höfen“ die Gäste. Rotkäppchen persönlich kommt zum Schwälmer Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende. Ein verzaubertes Mikrofon als Wunschverstärker hilft in der Rattenfänger-Stadt Hameln, dass Wünsche wahr werden. Die historische Kulisse rund um Rathaus und Roland (UNESCO-Welterbe), die romantische Beleuchtung und über 170 weihnachtlich geschmückte Stände laden zu einem ausgedehnten Bummel über den Bremer Weihnachtsmarkt ein. Weihnachtliche Konzerte und Weihnachtsausstellungen bieten ein stimmungsvolles Rahmenprogramm. Lebensgroße Märchenfiguren und zahlreiche Tannenbäume verzaubern die Buxtehuder Innenstadt noch bis zum 28. Dezember – ob sich auch Hase und Igel versteckt haben?