Liegenbleiber – so werden im Fachjargon der Abschleppdienste Fahrzeuge mit Pannen genannt. Für Abschlepper ist es eine normale Dienstleistung. Für die Betroffenen kann es eine Katastrophe sein. Denn nicht jeder kommt mit so einer Situation zurecht. Meist ist derjenige auch noch in Zeitnot, weil ein – meist – dringender Termin wahrgenommen werden soll. So tritt immer mehr und mehr Panik auf. Wenn dann noch die Panne auf der Autobahn passiert, entsteht für viel ein Albtraum. Doch – so einfach es klingt, aber meist schwer umzusetzen es ist – im Pannenfall sollte jeder einen kühlen Kopf bewahren. Das schützt das eigene Leben und das der anderen Mitfahrerinnen und Mitfahrer.
Sicherheit zuerst
Sicherheit steht im Pannenfall an erster Stelle. Am wichtigsten ist es daher, den Pannenort zunächst richtig abzusichern, um weder sich selbst noch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr zu bringen. Sobald sich abzeichnet, dass zum Beispiel der Motor streikt, sollte man unbedingt schon beim Ausrollen die Warnblinkanlage einschalten. Wenn möglich, sollte das Fahrzeug dann sicher abgestellt werden, d.h. auf einem Parkplatz oder in einer Haltebucht. Wenn das nicht vorhanden ist, so sollte soweit als möglich am rechten Fahrbahnrand geparkt oder auf der Autobahn der Standstreifen benutzt werden. Danach gegebenenfalls das Standlicht einschalten und den Motor abstellen. Zur eigenen Sicherheit die griffbereite Warnweste anziehen, bevor man aussteigt – andere Personen im Auto legen idealerweise auch eine Warnweste an und steigen auf der verkehrsabgewandten Seite aus dem Fahrzeug aus und begeben sich zu einem sicheren Warteplatz – die gilt insbesondere für Autobahnen und vielbefahrene Bundesstraßen.
Warndreieck aufstellen
Um andere Verkehrsteilnehmer auf das Pannenfahrzeug aufmerksam zu machen, muss anschließend das Warndreieck aufgestellt werden. Hier gilt es auch, sich selbst zu schützen, indem man das aufgeklappte Warndreieck etwa auf Brusthöhe vor sich her trägt. Wie weit das Dreieck vom Fahrzeug entfernt aufgestellt wird, hängt von den Sichtverhältnissen und den Geschwindigkeiten der anderen Fahrzeuge ab, aber auch davon, ob das Auto bspw. in einer Kurve oder an einer schwer einsehbaren Stelle liegengeblieben ist.
Hier passieren häufig Fehler, denn oft steht das Warndreieck nur einige Meter vom Fahrzeug entfernt. Das Warndreieck muss andere Fahrer aber rechtzeitig warnen, damit diese abbremsen können – und da muss der mitunter lange Bremsweg mit einkalkuliert werden. Generell gilt: In der Stadt sollte die Entfernung etwa 50 Meter, bei schnellem Verkehr rund 100 Meter, auf Autobahnen 150 Meter betragen. Liegt das Auto hinter einer Kurve oder Bergkuppe sollte man auch dies mit bedenken und das Warmdreieck vor der Kurve aufstellen.
Im Anschluss sollte man sich selbst in Sicherheit bringen (hinter die Leitplanke, abseits der Straße) und keinesfalls im Auto warten. Jetzt kann auch der Anruf an den Pannenservice erfolgen. Heutzutage, wo nahezu jeder über ein Handy verfügt, ist dies denkbar einfach. Auf Autobahnen gibt es jedoch nach wie vor Notrufsäulen. Den kürzesten Weg dorthin (maximal ein Kilometer) zeigen die schwarzen Richtungspfeile auf den Leitpfosten am Straßenrand an.
Prioritäten setzen
Sicherheit steht auch in Pannensituationen immer an erster Stelle. Darum ist auch die Polizei unter den Nummer 110 zur Absicherung bzw. Bergung zu verständigen, wenn Fahrzeugteile, verlorene Ladung oder das liegengebliebene Fahrzeug selbst den Verkehr gefährden. Das gilt insbesondere in Baustellen. Denn die Polizei ist gerade dann wirklich „Dein Freund und Helfer“. Zu guter Letzt, was oft vergessen wird: Ist die Panne erfolgreich behoben, sollte auch das Warndreieck wieder eingepackt werden.