Vor über 200 Jahren veröffentlichten die Gebrüder Grimm ihre Märchensammlung. Mit ihrem Namen sind seitdem die deutschen Märchen verbunden. Doch vielen ist auch ihr Wirken als Professoren in Göttingen bekannt als Teil der „Göttinger Sieben“. Sie lehnten sich gegen den Verfassungsbruch des Hannoveraner Königs Ernst August 1837 auf, was zu ihrer Entlassung aus dem Staatsdienst führte. Die Brüder sammelten aber nicht nur deutsche Märchen, waren politisch aktiv, sondern trugen maßgeblich zur deutschen Grammatik bei. Ihr Studium begannen beide in Marburg, der mittelhessischen Universitätsstadt mit jahrtausendalter Geschichte und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, mit einer heute multi-kulturellen Szene und großer sportlicher Vielfalt.
Abwechslungsreich und märchenhaft präsentiert sich schon die Marburger Umgebung. Als frischgebackener Mitgliedsort der Deutschen Märchenstraße bietet Rauschenberg Wandervergnügen auf Premiumrouten im „Wandermärchen“ des Burgwalds. Im Lahntal gibt es neben dem erfrischenden Erlebnis einer Kanutour auf der Lahn auch an Land viel Märchenhaftes zu entdecken: Der Heimatmaler Otto Ubbelohde ließ sich vielerorts inspirieren für seine Illustrationen zu den Grimm’schen Märchen – Orte, die heute ausgehend von seinem Wohn- und Atelierhaus in Goßfelden mit einer Radtour erkundet werden können.
Und führt der Weg dann nach Marburg – sei es zu Fuß, per Rad, mit Zug oder Auto – so fällt der Blick als erstes auf das hoch oben gelegene Landgrafenschloss mit 1000jähriger Baugeschichte. Von der Elisabethkirche im Tal erstreckt sich hangaufwärts strebend das tatsächlich märchenhaft anmutende Ensemble vorbildlich sanierter Fachwerkhäuser und altehrwürdiger Kirchen, traditionsreicher Cafés und Studentenkneipen sowie Einkaufsmöglichkeiten in attraktiven Geschäftsräumen.
In eben dieser einladenden Kulisse trifft der Besuch auf den mittlerweile schon legendären Grimm-Dich-Pfad. In seiner Art einzigartig kombiniert er auf charmante Art und Weise historische Plätze und Gebäude, Märchenskulpturen und ausgewählte Märchen der Grimm’schen Sammlung miteinander. Eine Stadterkundung der besonderen Art für Reisende auf der Deutschen Märchenstraße.
Eine ebenso interessante Kombination bieten ganzjährige Führungsvarianten, die Kultur und Kulinarik gekonnt verbinden. Durch das mittelalterliche Marburg und hinein in drei typische Marburger Gasthäuser geht es beispielsweise bei dem Rundgang 3-Gänge-Marburg. Pikant sind hierbei nicht nur die historischen Hintergrundgeschichten aus der bewegten Vergangenheit der Universitätsstadt, sondern auch die drei Gerichte, die in den Lokalen serviert werden.
Dass in einer lebendigen Universitätsstadt wie Marburg saisonale Events ein Muss sind, ist selbstredend. Viele davon sind gar nicht mehr weg zu denken! So auch 2018, wenn am 7. und 8. April beim Marburger Frühling die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes „aufblüht“ und zum bummeln, shoppen und erleben am verkaufsoffenen Sonntag einlädt. Mittlerweile Kult ist das Stadtfest 3-Tage-Marburg mit Markttreiben, Musik und Kleinkunst vom 6. bis 8. Juli in der ganzen Stadt, mit dem unverzichtbaren Höhenfeuerwerk am Eröffnungsabend und dem legendären Drachenbootrennen.