Dem britischen Premierminister Winston Churchill wurde immer die Antwort auf die Frage „wie er denn sein hohes Alter erreicht habe“ unterstellt, kein Sport getrieben zu haben. Dabei war der Staatsmann nicht nur während seiner Militärzeit glühender Anhänger des Polo-Sports und weiterer Sportarten. Unter der heutigen Corona-Zeit – das unterstellen wir einmal – hätte er sicherlich genauso gelitten wie viele Sportenthusiasten weltweit: no sports.
Sportevents abgesagt
Schon viele Wettbewerbe auf Nationaler und Internationaler Ebene wurden abgesagt: ob Basketball- oder Handball-Bundesliga, Tischtennis-Ligen oder Olympische Spiele. Vieles wird auf das nächste Jahr verschoben oder der Ligabetrieb endet mit dem aktuellen Zwischenstand. Denn eine reguläre Durchführung ist gerade beim Sportwettkampf mit vielfach engen Körperkontakt überhaupt nicht möglich. So ist es für viele Menschen unverständlich, dass sich einige immer noch wegen einer Absage zieren. Eine große Mehrheit der Deutschen (72 Prozent) sagt, dass alle großen Sportveranstaltungen abgesagt oder verschoben werden sollten. Besonders die Personen ab 55 Jahren (82 Prozent) plädieren dafür. Am wenigsten sprechen sich die Befragten der Generation Z im Alter von 18 bis 24 Jahren (52 Prozent) für diesen Schritt aus. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage zu Sportveranstaltungen in Zeiten des Coronavirus von YouGov, für die insgesamt 2.035 Personen vom 20.03. bis 23.03.2020 ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.
Ohne Zuschauer?
8 Prozent sagen, dass eine Verschiebung oder Absage bei jedem Sportevent einzeln betrachtet und von Fall zu Fall entschieden werden muss. Weitere 7 Prozent sind der Ansicht, dass der größte Teil der Sportveranstaltungen stattfinden sollte, aber hinter verschlossenen Türen und ohne Zuschauer. Am häufigsten plädieren die jüngeren Befragten bis 34 Jahre (13 und 14 Prozent) für diese Option, am seltensten die Älteren ab 55 Jahren, von denen sich nur 2 Prozent für diese Lösung aussprechen.
Auf die Frage, welche nächsten Schritte unternommen werden sollten, wenn eine Liga oder ein Sportturnier pausieren muss, antworten 31 Prozent, dass der Wettbewerb auf einen späteren Zeitpunkt, egal wie weit dieser in der Zukunft liegt, verschoben werden sollte. Fast genauso hoch (30 Prozent) ist die Zahl jener, die sich dafür aussprechen, dass ein für mehr als einen Monat pausierender Wettbewerb für diese Saison oder dieses Jahr abgebrochen werden sollte, ohne einen Meister/Sieger oder Absteiger/Verlierer zu ermitteln. Knapp ein Fünftel (18 Prozent) sagt hingegen, dass bei einer möglichen Absage für diese Saison oder dieses Jahr ein fairer Weg gefunden werden sollte, um einen Meister/Sieger oder Absteiger/Verlierer zu bestimmen.
Nachholen?
Für den Fall, dass nationale Sportligen pausiert werden und die nächste Gelegenheit, sie zu beenden, sich mit internationalen Sportveranstaltungen oder Turnieren überschneidet, sprechen sich 36 Prozent der Befragten dafür aus, dass beide den gleichen Vorrang haben sollten. Hierfür sprechen sich Frauen (41 Prozent) häufiger aus als Männer (30 Prozent). Ein Viertel der Gesamtbevölkerung (24 Prozent) plädiert für den Vorrang der nationalen Ligen, 10 Prozent sind dafür, dass die internationalen Wettbewerbe Vorrang in der Durchführung haben.