Holz vor der Tür

Wer nachhaltig seine Wärme gewinnen möchte, setzt auf Holz und Holzprodukte. So können Hackschnitzel, Pellets als auch Scheitholz zur Wärmegewinnung eingesetzt werden. Manchmal ist Eigenleistung erforderlich. Insbesondere dann, wenn die Brennholzgewinnung – im Fachjargon Eigenwerbung – mit Säge, Axt und Spalthammer erfolgt. Das erspart manchmal auch das Fitnessstudio.

Überangebot

Heiße Sommer, Trockenheit, Borkenkäfer und Herbststürme – der deutsche Wald hat in den letzten beiden Jahren besonders gelitten. Um ihn intakt zu halten und Gefahren durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume zu verhindern, musste großflächig gefällt werden. Daher herrscht ein Überangebot an Brennholz. Die Folge ist ein Preisrückgang von zehn Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung, die seit 2013 alljährlich durchgeführt wird. Hierbei werden bundesweit 30 staatliche Forstämter zur Einschätzung der Versorgungslage und Preissituation von Brennholz befragt.

Geringere Nachfrage

Seitens der Verbraucher nimmt der Bedarf an Brennholz aufgrund des milden Winters und sinkender Heizöl- und Gaspreise ab. Das Überangebot – insbesondere Fichte und andere Weichholzsorten – führt bundesweit zu günstigeren Preisen: Lag der Durchschnitt für Hartholz im letzten Jahr bei 40 Euro pro Raummeter ist dieser jetzt auf rund 35 Euro gefallen. Der erste Rückgang seit Beginn der Erhebung. Durch die sinkende Nachfrage sind viele der Forstämter dazu übergegangen Brennholz nicht mehr nur im Frühjahr, sondern das ganze Jahr hinweg anzubieten.

Vorsichtsmaßnahmen

Entgegen der Vorstellung geschädigte Bäume einfach als Totholz im Wald zu belassen, müssen diese aus Sicherheitsgründen gefällt werden, da sie ansonsten in Zukunft eine Gefahr für Waldarbeiter und Spaziergänger darstellen. Zudem sind vor allem schadhafte Fichten, die nicht aus dem Forst geholt werden, eine Brutstelle für den Borkenkäfer. Ein weiterer Pluspunkt: Durch das Fällen kommt wieder mehr Licht und Wasser auf den Waldboden, sodass neue Pflanzen und Bäume nachwachsen können.

CO2-Steuer

Ab 2021 soll sie greifen: Die Bepreisung von Kohlenstoffdioxid (CO2) bei der Wärmeerzeugung aus fossilen Brennstoffen wie Heizöl und Erdgas in privaten Haushalten. Für den Endkunden kann das allein in den nächsten fünf Jahren hunderte Euro an Mehrausgaben bedeuten – je nach Heizungsart, Wohnsituation und Energieverbrauch. Wer mit wenig Aufwand dieser Kostenfalle entkommen möchte, setzt auf moderne Holzfeuerungen. So lässt sich bares Geld sparen und die eigene Klimabilanz jetzt und in Zukunft maßgeblich verbessern.

Zunächst mit 25 Euro pro Tonne beziffert, steigt der Preis für CO2 bis Ende 2025 schrittweise auf 55 Euro an. Ein Haus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche benötigt bei einer normalen Bauweise jährlich rund 1.800 Liter Heizöl für die Wärmeerzeugung. Das entspricht ungefähr 4,8 Tonnen CO2 pro Jahr. Auf fünf Jahre gerechnet sind das mindestens 840 Euro zusätzliche finanzielle Belastung. Eine einfache Maßnahme mit schnellem Effekt, ist die Anschaffung eines modernen Kaminofens, Kachelofens, Heizkamins oder Pelletofens als Unterstützung der Zentralheizung. Damit lassen sich an kalten Herbstabenden oder milden Wintertagen rund 600 Liter Heizöl pro Jahr einsparen.

Vorteil: Holz

Das heimische Kaminfeuer bringt zwei Vorteile mit sich: Zum einen wird auf holzbasierte Brennstoffe wie Scheitholz und Pellets keine CO2-Abgabe erhoben. Somit entfällt diese in voller Höhe. Nimmt man zum anderen die Kosten für den Brennstoff hinzu, spart der Haushalt – in Abhängigkeit der Energiepreise – rund 1.000 Euro in fünf Jahren, sofern das Holz direkt beim Förster bezogen wird. In Summe ergibt sich also insgesamt eine satte Ersparnis von über 1.800 Euro.

Da bezahlt sich das heimische Kaminfeuer mit seiner wohligen Wärme fast von selbst. Das kommt auch der Umwelt zugute. Denn Holz zählt neben Wind, Wasser und Sonne zu den erneuerbaren Energien und überzeugt als Brennstoff mit einer – bis auf den Transportaufwand – annähernd neutralen CO2-Bilanz.