Der Sommer naht. Glauben wir den Meteorologen, so sind wieder hohe Temperaturen zu erwarten. Wer dann auf kühle Getränke zugreifen möchte, sollte über einen intakten Kühlschrank verfügen. Fällt das gute Stück – meist wenn es intensiv genutzt wird – aus, so bleiben nicht nur die Getränke warm. Es ist dann auch mit Verlusten bei den dort eingelagerten Nahrungsmittel zu rechnen. So muss schnellstmöglich ein Neuer her. Doch worauf sollten Käufer dabei achten? Welches Gerät ist für welchen Haushalt das passende ist und welche Kriterien sonst noch entscheidend sind, möchte luckx – das magazin kurz aufzeigen.
Verschiedene Modelle
Kühlschränke gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Zunächst gilt es, sich für eine bestimmte Bauform zu entscheiden: Käufer haben die Wahl zwischen Stand-, Unterbau- und Einbaugeräten. Letztere fügen sich unsichtbar in die Einbauküche ein. Unterbaugeräte haben eine abnehmbare Platte, sodass das Gerät unter die Arbeitsplatte gestellt werden kann. Standgeräte stehen frei im Raum.
Die richtige Größe
Singles benötigen einen kleineren Kühlschrank als Familien. Daher sollten sich Käufer als Erstes Gedanken darüber machen, wieviel Platz das Kühlschrankinnere bieten sollte. So kommen Alleinstehende oft mit 100 Liter Netto-Inhalt. Dagegen kann für große Familien ab fünf Personen unter Umständen ein Side-by-Side Modell mit Doppeltüren und 300 Liter Kühlteil notwendig sein. Generell gilt: Neben der 100 Liter Grundvariante sollten für jede weitere Person im Haushalt zusätzlich 50 Liter Nutzvolumen eingeplant werden.
Energieklassen
Das europäische Energielabel weist aus, wie viele Kilowattstunden ein Gerät im Jahr verbraucht. Die Skala reicht theoretisch von A+++ für einen sehr niedrigen Stromverbrauch bis hin zu D für einen enorm hohen Stromverbrauch. In der Praxis gibt es allerdings kaum noch Kühlschränke unterhalb von A+. Vergleichsweise verbraucht ein Gerät mit der Klasse A+++ zu einem Gerät der Klasse A+ rund 50 Prozent weniger Strom. Je weniger Strom der Kühlschrank dafür benötigt, die Lebensmittel auf 5 Grad Celsius zu kühlen, desto höher ist also seine Energieeffizienz. Dabei gibt es gesetzlich vorgeschriebene und freiwillige Tests. Weist ein Produkt neben dem TÜV Siegel auch das freiwillige GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ aus, dann kann der Verbraucher sicher sein, ein geprüftes Produkt zu erwerben. Doch das reicht für einen Vergleich nicht aus. Die meisten Hersteller verlangen für Geräte der höchsten Energiesparleistung höhere Preise. Deshalb sollten Verbraucher unbedingt nachrechnen, ob der höhere Preis einen höheren Verbrauch preisgünstigerer Geräte einspart.
Standortwahl
Vielfach werden Kühlschränke von Küchenexperten ohne die notwendige Ortskenntnis geplant. Deshalb sollten Verbraucher umfassende Infos liefern. Denn um den Energieverbrauch nicht unnötig zu erhöhen, sollte der Kühlschrank nicht in der prallen Sonne, neben dem Herd oder einer Heizung stehen. Wichtig ist außerdem, dass er genügend Platz zur Wand hat, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Die Klimaklasse eines Kühlgeräts empfiehlt, in welchem Temperaturbereich der Kühlschrank stehen kann. In unseren Breitengraden ist ein Gerät der Klasse N (für Normal) die richtige Wahl, was einer Umgebungstemperatur zwischen 16-32 Grad Celsius entspricht. Falls der Kühlschrank im kühleren Keller steht, ist auch ein Modell der Klimaklasse SN geeignet: Die Umgebungstemperatur kann zwischen 10 und maximal 32 Grad Celsius betragen.
Kühlen oder Gefrieren oder beides?
Doch die richtige Auswahl des geeigneten Gerätes erfordert weitere Entscheidungen. So ist zwischen Kühlschrank ohne Gefrierfach, Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach und Kühl-/Gefrierkombination zu entscheiden. Ein Gefrierfach mit einem Volumen zwischen 50 und 80 Litern bietet genug Platz für eine kleine Vorratshaltung. Mit 100 bis 130 Liter Inhalt im Gefrierfach können auch größere Vorräte angelegt werden. In diesem Fall benötigt das Gefrierfach eine Kennzeichnung mit mindestens drei Gefrierfachsternen – dann ist eine langfristige Lagerung bei minus 18 Grad gewährleistet. Ist das Gefrierfach mit vier Sternen markiert, können auch zimmerwarme Lebensmittel eingefroren werden.
Zusatzfunktionen
Die Ausstattung mit flexibel einsetzbaren Böden aus Sicherheitsglas ist bei den meisten Kühlgeräten Standard und vereinfacht die Reinigung. Vegetarier sollten darauf achten, dass der Kühlschrank über ausreichend große Boxen für Obst und Gemüse verfügt. Wer viel Fleisch isst, für den sind sogenannte 0-Grad-Zonen oder Vitasafe empfehlenswert. Sie verfügen über einen eigenen Kühlregelkreis, der die Luftfeuchtigkeit und Temperatur unabhängig vom restlichen Kühlraum reguliert – teilweise bis auf 0 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Entsprechend ausgerüstete Kühlschränke sind zwar teurer, halten aber Fleisch, Fisch und Wurst länger frisch. Dagegen können Chiller- oder Crisperboxen die Kühltemperatur zwar um ein paar Grad absenken, aber nicht unabhängig vom restlichen Kühlbereich regeln.
Um die Leistungsfähigkeit als auch den Stromverbrauch in Grenzen zu halten, sollte der Kühlschrank mindestens einmal im Jahr komplett abgetaut werden. Gerade wenn sich Eis gebildet hat steigt der Stromverbrauch. Modelle mit Abtauautomatik machen dies von selbst, indem das Tauwasser kondensiert und nach außen befördert wird. Die No-Frost-Technik verhindert das Vereisen des Kühlschrankinneren, indem die kalte Luft durch einen Ventilator verteilt und Feuchtigkeit nach außen abgeführt wird.
Eine praktische Zusatzfunktion ist ein Alarm, der vor einem Anstieg der Temperatur warnt, zum Beispiel, wenn die Kühlschranktür nicht fest geschlossen wurde. Dagegen sind antibakterielle Beschichtungen, die das Kühlschrankinnere vor Bakterienbefall schützen sollen, unwirksam, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgestellt hat. Hier hilft nur: Einmal im Monat alle Ablageflächen gründlich reinigen.
Smarte Kühlschränke
Langsam wird alles smart. So sind jedes Jahr auf der IFA smarte Kühlschränke zusehen. Mittels Innenkameras ermöglichen sie einen Überblick über den Kühlschrankinhalt und teilen diesen dem Besitzer via Smartphone mit. Über das Handy lässt sich auch die Temperatur aus der Ferne steuern. Manche Modelle übernehmen das Lebensmittelmanagement und fertigen Einkaufslisten an. Nutzt man Rezepte aus der internen Datenbank, erfolgen Vorschläge, welche Zutaten neben den im Kühlschrank sich befindenden noch eingekauft werden müssen. Und sogar Filme können auf dem riesigen Display auf der Kühlschranktür gestreamt werden. Ob diese Spielereien die hohen Preise für die smarten Kühlgeräte rechtfertigen, muss jeder selbst entscheiden. Allerdings gilt es dann – wie bei allen smarten Hausgeräten – auf die Cybersecurity zu achten, um das häusliche Netzwerk vor unbefugtem Zugriff zu schützen.