Der weltweit grassierende Virus betrifft nicht nur die wirtschaftliche Situation oder ein Körperorgan. Die Auswirkungen sind sowohl im sozialen Umfeld zu erkennen wie zum Beispiel an einer Vielzahl von Verschwörungstheoretikern, die Mitmenschen unterstellen, diese wollen mit dem Virus die Weltherrschaft erlangen. Was in den Köpfen dieser Menschen zu solchen kruden Ideen führte, ist nicht nachvollziehbar. Auch das Virus zu leugnen, wie immer noch Regierungschefs tun, ist unverantwortlich. Millionen Infizierte und hunderttausende Tote sind nicht nur ein Indiz für das Virus, sondern bestätigen die riesige Gefahr. Und die Gefahr ist nicht nur mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit verbunden. Auch die Vermutung, es könnte nur die Lunge betroffen sein, wurde jetzt ergänzt um Entzündungen direkt im Herzmuskel. Deshalb sollten in Coronazeiten Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders aufmerksam sein. Zwar haben Personen mit bestimmten Vorerkrankungen kein erhöhtes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken. Wenn es aber passiert, ist die Gefahr größer, schwer daran zu erkranken. „Bei Covid-19 kann es zu einer direkten Schädigung des Herzens kommen, indem Viren die Herzkranzgefäße befallen“, erklärt der Kardiologe Professor Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung.
Gefahr fürs Herz
Eine Coronainfektion kann auch ohne direkten Befall der Lunge zu einer enormen Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen. Verhindert zum Beispiel eine ausgeprägte Lungenentzündung eine ausreichende Sauerstoffsättigung des Bluts, muss das Herz schneller schlagen, um alle Organe mit genug Sauerstoff zu versorgen. Das stellt für das Herz eine immense Mehrarbeit dar, die auf Dauer das Organ überlasten kann – insbesondere wenn es vorgeschädigt ist. Auch kann das Virus direkte Schäden am Herzen und an den Blutgefäßen hervorrufen, wenn das Virus die Epithelzellen – Zellschichten, die als Deckgewebe die äußeren und inneren Oberflächen von Organen auskleiden – befällt und dort eine Entzündung auslöst.
Ärztlichen Rat einholen
Für Herzpatienten ist es deshalb besonders wichtig, sich vor einer Infektion zu schützen. Insbesondere sich die Hygieneregeln stringent einzuhalten: häufig die Hände waschen, Abstandsregeln einhalten, öffentliche Verkehrsmittel meiden, soweit möglich, andere für sich einkaufen lassen. Zudem sollten Arzttermine gesondert abgesprochen werden. Verschlechtern sich Symptome wie Atemnot oder treten diese neu auf, sollten Herzpatienten ihren Arzt verständigen – bei stärkeren Beschwerden den Notarzt.