Wie wäre es doch schön, wenn immer Sonntag wäre. Doch schon nach dem „dritten Wochenende“ könnte bei dem Einen oder der Anderen die Langeweile überhand gewinnen. So ist es nur zu gut verständlich, dass Menschen gerade im Rentenalter sich nach Beschäftigung geradezu sehnen. Da wird im Garten gewerkelt, freiwillige Arbeit geleistet oder einer finanziell notwendigen Beschäftigung nachgegangen. Denn, das was wir alle nicht hoffen, damit haben viele Rentnerinnen und Rentner zu kämpfen: Einkommenslücken nach der Pensionierung. In ungeahnter Weise nehmen die Lebenskosten zu und das Einkommen ab, so zeigen es die Ergebnisse eine schweizer Kurzstudie „Wie teuer ist das Leben, wenn immer Wochenendende ist“ der Helvetia Versicherungen.
Grosse Einkommenslücken
Die Studienteilnehmenden schätzen das erwartete Einkommen nach der Pensionierung mit 63.5 Prozent des heutigen Einkommens weitgehend realistisch ein. Gleichzeitig hoffen sie, sich einen relativ teuren Lebensstandard leisten zu können. Im Vergleich zu vor der Pensionierung sollen gemäss eigener Schätzung die Ausgaben nach der Pensionierung durchschnittlich um 13 Prozent steigen. „Nach der Pensionierung wollen viele jeden Tag so leben, als sei Wochenende. Das bringt Mehrausgaben mit sich, die sich mit erster und zweiter Säule kaum finanzieren lassen“, sagt Donald Desax, Leiter Berufliche Vorsorge Helvetia Versicherungen.
Frauen und Junge vernachlässigen die Vorsorge
Wie die Umfrage zeigt, setzen sich Frauen im Gegensatz zu Männern wesentlich weniger mit Vorsorgethemen auseinander. Während sich 42 Prozent der Teilnehmer regelmässig mit Vorsorge- und Finanzthemen beschäftigen und das Thema als wichtig empfinden, sind es bei den Teilnehmerinnen nur 28 Prozent. Besonders sind Unterschiede zwischen den Geschlechtern auffällig. Auch junge Erwachsene gaben häufig an, den Vorsorgethemen nicht gewachsen zu sein. Überraschend viele Befragte (60 Prozent) aller Altersgruppen setzen für ihre finanzielle Vorsorge auf das Sparkonto. „Schweizerinnen und Schweizer haben in den letzten Monaten bewiesen, dass sie eigenverantwortlich handeln können. Diese Eigenverantwortung ist auch bei der Vorsorge zwingend. Eine zentrale Rolle spielt dabei die 3. Säule“, so Reto Keller, Leiter Private Vorsorge, Helvetia Versicherungen.
Reisen, Umweltschutz und Kultur
Rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung verbindet die Pensionierung mit mehr Ruhe und Erholung. Im Durchschnitt streben Schweizerinnen und Schweizer eine Pensionierung mit 62.2 Jahren an, 10 Prozent möchten sich sogar vor dem Alter von 55 Jahren pensionieren lassen. Als attraktive Option für den Übergang in den dritten Lebensabschnitt gilt gemäss der Befragung das Modell „Altersteilzeit“. Ihre freien Tage möchten Schweizer Pensionäre mit Reisen, kulturellen Tätigkeiten und Engagements für Umweltschutz verbringen.
Die Kurzstudie „Wie teuer ist das Leben, wenn immer Wochenende ist“ befragte Schweizer und Schweizerinnen zu ihren finanziellen und persönlichen Erwartungen im Zusammenhang mit der Pensionierung. Die Ergebnisse basieren auf einer zwischen Juli und August 2019 vom Marktforschungsinstitut GIM Suisse AG durchgeführten Online-Befragung von 1001 Personen zwischen 18 und 64 Jahren. Die Teilnehmenden repräsentierten die Schweizer Bevölkerung hinsichtlich Geschlecht, Alter und Sprachregion.