Fahrradfahren ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Galt das Rad vor über 60 Jahren noch als normales Transportmittel – heute fast unvorstellbar – so wird es nun eher zum Freizeitvertreib genutzt. Ob Reiserad, Stadtrad, Mountainbike oder Down-Hill-Racer: Für – fast – jede Gelegenheit gibt es das passende Rad. Doch wie steht es mit der Schutzausrüstung und Sicherheit? Luckx – das magazin hat recherchiert.
Ausstattung
Die technische Entwicklung hat auch beim Fahrrad nicht halt gemacht. Das liegt zum einen an der immer größeren Nachfrage nach Rädern und der damit verbundenen Differenzierung. Andererseits haben sich auch die technischen Möglichkeiten verbessert. Galt die Felgenbremse vor 40 Jahren als das Nonplusultra, so sind es heute die hydraulischen Scheibenbremsen. Auch wurden Zahnkränze immer schmaler, so dass mehr Ritzel auf ein Paket passen. Was früher feinfühliges justieren am Schalthebel erforderte um die Gänge zu wechseln, erfolgt nun durch Einrasten. Alles heutige Selbstverständlichkeiten, die Radfahren zur wahrend Freude machen. Und die Geschwindigkeit steigern.
Natürlich darf in dieser historischen Betrachtung auch das E-Bike nicht fehlen. Mit Motorunterstützung lässt sich fast jede Distanz und jeder Berg bezwingen. Auch konditionell wenig Trainierte können nun kleinere und größere Ausfahrten und sogar Radwanderungen unternehmen.
Sicherheit
Auch bei der Sicherheitsausstattung gibt es erhebliche Fortschritte. Protektoren und Helme schützen Körper und Kopf. Zwar gilt ersteres eher für Gelände-Profis. Doch da der Straßenverkehr erheblich zugenommen hat, greifen immer mehr Radfahrer auch zum Schutzhelm. So trägt jeder zweite Radfahrer beim Fahrradfahren zumindest hin und wieder einen Schutzhelm. Das ergab eine aktuelle YouGov-Umfrage zum Thema Fahrräder, Helme und Einstellungen zu Fahrradfahrern und zur Sicherheit im Straßenverkehr.
So besitzt die Mehrheit der Deutschen (63 Prozent) ein eigenes Fahrrad, die meisten davon ein City-Rad (28 Prozent), 14 Prozent besitzen ein Crossrad oder Mountainbike. 10 Prozent der deutschen Befragten geben an, ein E-Bike zu besitzen. 36 Prozent der Deutschen besitzen kein eigenes Fahrrad, darunter mehr Frauen (40 Prozent) als Männer (31 Prozent). Das ergab eine aktuelle Umfrage in Kooperation mit Statista.
Die Hälfte der deutschen Radfahrer (50 Prozent) gibt dabei an, einen Schutzhelm zu tragen. Jeder Fünfte davon (21 Prozent) trägt ihn immer, 8 Prozent oft, 11 Prozent manchmal und 10 Prozent selten. Dabei fällt auf, dass Männer häufiger zumindest hin und wieder einen Fahrradhelm tragen als Frauen (53 Prozent vs. 46 Prozent der Frauen). 46 Prozent aller Radfahrer in Deutschland tragen beim Radeln nie einen Schutzhelm. Jüngere Deutsche sind bei dieser Frage sicherheitsbewusster als ältere: Während 49 Prozent der Über-55-Jährigen angeben, nie einen Fahrradhelm zu tragen, sagen dies unter 18-24-Jährigen nur 36 Prozent.
Für die Sicherheit von Fahrradfahrern wird laut Meinung von 54 Prozent der Deutschen von Städten und Gemeinden nicht genug getan. 63 Prozent finden, dass die Radwege in den Städten und Gemeinden noch ausgebaut werden könnten.
Wenn das Bedürfnis der Radfahrer nach mehr Sicherheit besteht so liegt es nahe, dass auch das Thema Helmpflicht beim Radfahren stärker diskutiert werden müsste. Zwar spricht sich der Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) immer noch gegen eine Helmpflicht aus. Doch auch hier sollten noch einmal intensiv die Vorteile diskutiert werden. Auch Motorradfahrer und ihre Interessenvertretungen haben sich bei der Forderung nach einer Helmpflicht damals dagegen positioniert. Auch hier spricht vieles dafür, dass die Helmpflicht schlussendlich eingeführt wurde. Im Endeffekt wurden Helm leichter, hatten viel mehr Sicherheitsaspekte, die Bequemlichkeit nahm zu und Kopfverletzungen nahmen ab. Sicherlich lässt sich das größte Problem der Hitzestau auch noch besser lösen. Im Rennsport ist die Helmpflicht nicht mehr wegzudenken.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2.014 Personen vom 26. bis 28. April 2021 mittels standardisierter Online-Interviews befragt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.