Sommer, Sonne, nackt am Strand – für viele ist es der Inbegriff von Urlaub. Es ist ein Teil der Freiheit, die sonst im Alltag nicht ausgelebt werden kann. Wahrscheinlich war auch deshalb die Freikörperkultur (FKK) eine beliebte Urlaubsaktion in der damaligen DDR. Was sonst noch zum FKK Urlaub dazu gehört, hat luckx – das magazin recherchiert.
In der DDR gehörte das für viele zusammen. Ob an der Ostseeküste oder am Baggersee, die Freikörperkultur erfreute sich großer Beliebtheit. Seit den 70er-Jahren gehörte das hüllenlose Baden an fast allen Stränden im Land dazu. 1982 gab es 40 offizielle Nacktbadestellen, 1988 wurden schon 60 solcher Strandabschnitte registriert. Bis es dann 1989 zur Wende kam.
Hüllenlos
Zwar war das Nacktbaden nicht im Sinne der DDR-Obrigkeit. So betonten offizielle Veröffentlichungen in diesem Zusammenhang gerne mal die „vorwiegend makellosen Sitten“. Eine aktuelle YouGov-Umfrage in Kooperation mit Statista zum Thema Nacktheit und FKK fragte nach der Akzeptanz für das eigene Nacktsein. Die Umfrage hat ergeben, dass sich die Deutschen an Orten, an denen man nackt ist, beispielswiese am FKK-Strand oder in der Sauna, eher unwohl (36 Prozent) als wohl (28 Prozent) fühlen. Dies sagen vor allem Frauen (39 Prozent vs. 34 Prozent der Männer). Auch meiden Frauen diese Orte deutlich häufiger als Männer (38 Prozent vs. 24 Prozent der Männer). Gemäß dem Stereotyp geben Ostdeutsche häufiger an, sich an Orten, wie am FKK-Strand oder in der Sauna, wohl zu fühlen als Westdeutsche (36 Prozent vs. 26 Prozent der Westdeutschen). Das ist sicherlich der DDR-Trtadition geschuldet.
Knapp zwei von fünf Deutschen (37 Prozent) waren schon einmal in der Sauna bzw. in einem Wellness-Bereich nackt. Dass sie an einem Strand schon einmal die Hüllen haben fallen lassen, sagt ein Viertel der Befragten in Deutschland (25 Prozent). Ostdeutsche sagen dies häufiger als Westdeutsche (36 Prozent vs. 23 Prozent). An einem Badesee nackt gewesen zu sein, meinen 19 Prozent, 9 Prozent im Hotel oder Resort und 6 Prozent im Freibad oder in einem Park/auf einer Liegewiese. 5 Prozent der Deutschen waren schon einmal auf einem Campingplatz nackt, 3 Prozent auf einem Wanderweg und 2 Prozent auf einem Kreuzfahrtschiff. 41 Prozent aller Befragten sagen, an keinem dieser Orte jemals nackt gewesen zu sein.
Unbehagen
Die Deutschen assoziieren mit FKK und Nacktheit am häufigsten negative Attribute: Dass sie Unbehagen empfinden, sagen 40 Prozent. Scham oder Peinlichkeit zu empfinden, sagen 39 Prozent, Hemmungen 38 Prozent. 32 Prozent der Befragten verbinden mit FKK hingegen Offenheit und je 30 Prozent Natürlichkeit und Selbstbewusstsein. Knapp ein Viertel der Deutschen (24 Prozent) empfindet Befreiung durch Nacktsein.