Wer auf einer Yacht seinen Urlaub verbringt, kann schon mit einem besonderen Urlaubserlebnis rechnen. Nun muss es ja nicht unbedingt eine Weltreise oder eine Atlantik-Überquerung sein. Zum Beispiel die griechischen Inseln zu erkunden hat einen hohen Reiz. Die tausende Kilometer lange Küste bietet genug Möglichkeiten. Dabei ist die Auswahl des richtigen Boots entscheiden, wie luckx – das magazin erfuhr. Hier der zweite Teil zum Yacht-Chartern.
Die richtige Wahl treffen
Bei der Auswahl der Yacht und damit auch des Fahrtgebiets sollte man sich Zeit lassen, denn damit steht und fällt der Traumurlaub. Charterer sollten sich gut überlegen, wie ihre Erwartungen sind und was sie sich von einem Törn erhoffen. Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Destination und Route Ihres Törns die Belastbarkeit und Erfahrung Ihrer Mitreisenden. Wenn nur Erwachsene reisen, kann der Törn mitunter etwas länger dauern, als wenn beispielsweise lediglich der (unerfahrene) Partner oder kleinere Kinder mit an Bord sind.
Überlegen Sie sich außerdem, was Ihnen und Ihrer Besatzung am Zielort wichtig ist: ein schöner Strand, eine interessante Stadt oder die totale Ruhe in einer Ankerbucht. Anfänger sollten zudem lieber ein ruhigeres Fahrgebiet wählen das sich in der Nähe von Häfen befindet, in die schnell eingefahren werden kann. Berücksichtigen Sie auch, dass Liegeplatzgebühren stark variieren können, je nachdem, ob Sie im Freien ankern oder eine Liegestelle in einem Hafen bevorzugen. In den meisten Häfen werden moderate Preise verlangt. In Spitzenzeiten kann es jedoch auch vorkommen, dass deutlich höhere Liegegebühren anfallen.
Haben Sie vor, häufig an Bord zu kochen und gemeinsam zu essen? Dann brauchen Sie eine geräumige Pantry. Werden Sie in südlichen Revieren unterwegs sein? Dann wird sich das Bordleben hauptsächlich im Cockpit abspielen. Geht es in den Norden, sollten Sie darauf achten, über einen geräumigen und gemütlichen Salon zu verfügen.
In den letzten Jahren geht der Trend außerdem stark in Richtung der zweirümpfigen Katamarane; im Vergleich zu ihren Verwandten mit nur einem Rumpf liegen Katamarane viel ruhiger auf dem Wasser und bieten zudem eine Menge Platz, was ein komfortableres Reisen begünstigt. Darüber hinaus kann man mit einem Katamaran oftmals einen Liegeplatz in der Marina sparen. Dank des geringen Tiefgangs können die Zweirümpfer nämlich dicht an die Küste heranfahren und finden so in fast jeder Bucht noch ein Plätzchen zum Ankern. Und während Kielyachten vor Anker mitunter vor sich hinschaukeln, verbringen Sie auf einem Kat eine ruhige Nacht.
Allein oder mit Unterstützung?
Auch die Art der Charter-Reise ist eine wichtige Entscheidung. Bei einer sogenannten Bareboat-Charter mieten Urlauber eine Yacht ohne Crew oder Skipper. Sie sind für alles selbst verantwortlich – von der Route bis zur Verpflegung – haben aber auch alle Freiheiten. Dies ist natürlich vor allem dann sinnvoll, wenn eher der Weg das Ziel und nicht eine genau vorgeplante Route abgefahren werden soll.
Bei einer Flottillen-Charter fahren sie hingegen gemeinsam mit mehreren anderen Yachten dieselbe Route und haben die Möglichkeit, Unterstützung beim Begleitschiff oder natürlich den anderen Crews anzufordern.
Wer indes überhaupt keine oder nur wenig Erfahrung mit dem Führen eines Schiffes hat, oder sich einfach keine Gedanken um Liegeplätze und Route machen möchte, sollte eine Yacht mit Skipper chartern. Dann wird die Charteryacht von einem professionellen Kapitän – mitunter samt Crew – geführt, sodass die Entspannung auf dem Wasser vollkommen im Vordergrund steht. Für Einzelpersonen gibt es in dieser Kategorie auch die Möglichkeit, sich per Kojencharter ein Bett auf einer Yacht zu mieten. In den meisten Fällen segeln sie dann gemeinsam mit fremden Menschen unter der Führung eines erfahrenen Skippers – eine gute Möglichkeit für Segelsporteinsteiger, Erfahrung zu sammeln oder einfach neue Bekanntschaften mit Gleichgesinnten zu schließen.
Dass der Chartermarkt sich bis 2023 – vielleicht sogar früher – komplett erholen und sogar einen Aufschwung erleben wird, darüber sind sich viele Experten einig. Schließlich liegt der sogenannte „Coastal Tourism“ im Trend. Und bis zum Jahr 2030 – so schätzt die Welttourismusorganisation – dürfte die Anzahl der international reisenden Touristen weltweit von 1,2 Milliarden (2015/16) auf etwa 1,8 Milliarden steigen. Allein nach Europa reisten beispielsweise im Jahr 2015 rund 608 Millionen Menschen; knapp 350 Millionen zog es davon ans Mittelmeer.
Dass bei einer steigenden Nachfrage der Tourismus an der Küste nachhaltiger werden muss, daran wird schon in vielen Regionen gearbeitet. Venedig hat mit dem Kreuzfahrt-Bann schon eine sehr massive Entscheidung getroffen. Weniger Kreuzfahrer = mehr Yachten?