Jeder maritim Interessierte sollte sich schon jetzt den 833. Hamburger Hafengeburtstag im Kalender notieren: Vom 16. bis 18. September 2022 ist wieder „Schiffe gucken“ angesagt. Was sonst noch so passiert, hat luckx – das magazin recherchiert.
Showlaufen auf der Elbe
Schon an Freitagmittag geht’s los: Direkt vor den Augen der Besucherinnen und Besucher reihen sich in der großen Einlaufparade zahlreiche Wasserfahrzeuge eindrucksvoll aneinander. Angeführt wird sie von der Fregatte „Bayern“. Ob Großsegler, Schoner, Gaffelschoner und Segelyachten, Traditions- und Museumsschiffe oder Einsatzfahrzeuge von Rettungsorganisationen, DGzRS, Bundespolizei, Feuerwehr, Fischereischutz, Marine, Wasserschutzpolizei und Zoll, die Besucherinnen und Besucher erleben Schiffsvielfalt pur. An vergangene Zeiten erinnert die Parade der Traditions- und Museumsschiffe vor den Landungsbrücken. Ebenso stimmungsvoll sind die Showfahrten der Segel- und Motoryachten.
An den drei Veranstaltungstagen werden fünf Kreuzfahrtschiffe die Hansestadt besuchen: die „AIDAprima“, „Mein Schiff 6“, das Flusskreuzfahrtschiff „Frederic Chopin“, die „Europa“ und das norwegische Kreuzfahrtschiff „Otto Sverdrup“. Für Aufmerksamkeit sorgen auch der 1910 für die niederländische Königin gebaute Salondampfer „Hydrograaf“ und die Fahrt des weltgrößten seetüchtigen Museumsfrachtschiffs „Cap San Diego“ am Freitag. Das Finale bildet am Sonntag die große Auslaufparade, die von dem polnischen Großsegler „Dar Mlodziezy“ angeführt wird
Hamburger Landungsbrücken im Zentrum der Aufmerksamkeit
Anlässlich ihres 150. Geburtstags präsentiert die Feuerwehr als Teil der Flotte Hamburg am Freitag mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen von Lösch- und Kleinbooten bis hin zu Europas modernstem Feuerlöschboot „Branddirektor Westphal“. Einer der beliebtesten Programmpunkte ist das traditionelle Schlepperballett. Am Samstag, um 15 Uhr, verwandeln die Kraftpakete die Elbe in ein maritimes Tanzparkett.
Wie das reibungslose Zusammenspiel verschiedener Institutionen und Rettungskräfte im Notfall funktioniert, demonstriert eindrucksvoll die Vorführung „SOS – Retter in Aktion“ am Samstag. In die spektakuläre Darbietung eingebunden sind neben Einsatzfahrzeugen der DGzRS, der Feuerwehr, der Hamburg Port Authority, des THW und der Wasserschutzpolizei auch Hubschrauber der Polizei und des ADAC sowie ein SAR-Hubschrauber der Marine.
Für besonderen maritimen Charme des vergangenen Jahrhunderts sorgen die niederländischen Hochseeschlepper „Elbe“ und „Holland“, die sich am Samstag, um 18 Uhr, vor den Landungsbrücken präsentieren. In den 1950er Jahren gebaut, waren die mehr als 50 Meter langen Schlepper viele Jahre auf den Weltmeeren im Einsatz, wobei die „Elbe“ lange Zeit als leistungsstärkster Hochseeschlepper der Welt galt. Mittlerweile sind beide Schlepper außer Dienst gestellt und erzählen als Museumsschiffe von der harten Arbeit auf hoher See.
Historische Seefahrt
Ein Highlight für viele Besucherinnen und Besucher ist die dreitägige Open Ship Aktion. Daran nehmen unter anderen die zwei Hochseeschlepper „Elbe“ und „Holland“ sowie moderne Einsatzfahrzeuge wie das Wasserschutzpolizeiboot „Bürgermeister Weichmann“, das Zollschiff „Helgoland“, das Bundespolizeischiff „BP 83 Bad Düben“ und das Fischereischutzboot „Meerkatze“ teil. Auch der Schwimmkran „Saatsee“ (Baujahr: 1917), der Schutendampfsauger IV (Baujahr: 1909), die Feuerschiffe „Borkumriff“ und „Bürgermeister O´swald II“ und die anderen Museums- und Traditionsschiffe des Traditionsschiffhafens im Sandtorhafen sowie im Museumshafen Oevelgönne laden zu einem Besuch an Bord ein.
Die Fregatte „Bayern“, der Zwei-Mast Gaffelschoner „Amazone“ und das Segelschulschiff „Dar Mlodziezy“ können ebenfalls „geentert“ und hautnah erlebt werden. Der polnische Windjammer „Dar Mlodziezy“ lief 1982 in Danzig vom Stapel und gilt als erster moderner Großsegler der Welt. Rund 70 Jahre mehr auf den Planken hat das neueste schwimmende Wahrzeichen Hamburgs, die „Peking“. 1911 als einer der legendären Flying P-Liner der Reederei F. Laeisz in Hamburg vom Stapel gelaufen, liegt die Viermast-Stahlbark seit 2020 in der Hansestadt am Bremerkai im Hansahafen. Extra zum Hamburger Hafengeburtstag bringt ein schwimmender Shuttle-Service Besucherinnen und Besucher von der Brücke 10 an den Landungsbrücken direkt zur „Peking“. Dort können kleine und große Landratten an Bord des Windjammers gehen und ganz tief in die maritime Vergangenheit eintauchen.