Dass wir unser Essen nicht schnell herunterschlingen sollen, haben wir gelernt. Doch wie ist es mit der Zubereitung? Wie schnell muss es sein? Oder darf es schnell zubereitet werden?Wenn wir uns daran erinnern, habe unsere Großeltern vom späten Vormittag an das Mittagessen zubereitet. Ein bis zwei Stunden hat es gedauert. Dann wurde es in wenigen Minuten vertilgt. Jetzt, so scheint es jedenfalls, ist zwischen zubereiten und essen oft kein zeitlicher Unterschied mehr zu erkennen. Bedanken können wir uns dafür bei der industriellen Fertigung unserer Nahrung. In großen Mengen werden Nahrungsmittel zubereitet, vorgekocht und portioniert. Dann ab in die Kühlung und zum Händler transportiert. Diese Convenience Produkte gibt es sowohl für zuhause als auch für die Gastronomie. Aber auch das Bäckerhandwerk und die Fleischer bedienen sich vorgefertigter Ware. Sei es durch eine Backmischung oder vorgeformten Teiglingen als Wurstwaren oder portioniertes Fleisch. Doch eher werden Schnellrestaurants mit Convenience in Verbindung gebracht. Diese Verteilstellen von aufgewärmten Produkten erfreuen sich großer Beliebtheit – und gelten oft als Inbegriff eines ungesunden Lebensstils. Dabei schließen sich das Essen im Schnellrestaurant und eine bewusste Ernährung nicht unbedingt aus. Dies zeigt die aktuelle Servicestudie des Deutschen Instituts für Service-Qualität.
Guter Service und angenehme Atmosphäre
Die Schnellrestaurants schneiden mit ihrem Service insgesamt gut ab. Die zwei besten Anbieter erreichen sogar das Testurteil „sehr gut“. Die sechs Fast-Food-Ketten, die mit zum Testfeld gehören, bewegen sich auf einem befriedigenden Servicelevel. Vielen Vorurteilen zum Trotz: Als besondere Stärke der Schnellrestaurants erweisen sich die attraktiv gestalteten Filialen mit angenehmer Atmosphäre und sauberen Räumlichkeiten.
Produktqualität überzeugt – die Auswahl oft nicht
Die bestellten Gerichte überzeugen die Tester sowohl geschmacklich als auch optisch. Die Vielfalt ist jedoch in vielen Fällen eingeschränkt. Auch das Angebot für gesundheitsbewusste Besucher erweist sich als ausbaufähig. So ist die Auswahl an Salaten oft dürftig und Gerichte mit Bio-Zutaten bietet nicht einmal ein Drittel der Restaurants an.
Allerdings zeichnet sich durchaus eine Entwicklung ab, wie Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, erläutert: „Vor allem bei den Spitzenreitern der Branche kommen auch moderne Ernährungstrends und gesundheitsbewusstes Essen zum Zuge. Immerhin bietet inzwischen rund die Hälfte der getesteten Restaurants mindestens ein veganes Gericht an. Kritisch ist, dass es in vielen Schnellrestaurants an Informationen zu den Speisen mangelt, etwa in puncto der Inhaltsstoffe.“
Kundenwünsche überfordern oft
Das Personal geht bei der Bestellung freundlich und motiviert auf die Kunden ein und reagiert auf Reklamationen oder Beschwerden professionell. Schwächen zeigen sich vor allem in Beratungssituationen: Bei Nachfragen sind die Auskünfte der Mitarbeiter häufig nicht hilfreich. Fast 40 Prozent der Besucher, die zum Beispiel nach einem möglichst gesunden Gericht fragen, erhalten keine passende Empfehlung. Sonderwünsche bei der Bestellung berücksichtigen die Mitarbeiter aber in der Regel problemlos.
Die besten Schnell- und Fast-Food-Restaurants
Bestes Schnellrestaurant ist Dean & David (Qualitätsurteil: „sehr gut“). Der Testsieger bietet schmackhafte und frische Speisen. Die Auswahl ist auch für ernährungsbewusste Kunden attraktiv und vielfältig, etwa mit Salaten, Wraps oder vegetarischen Gerichten. Das freundliche Personal gibt kompetente Empfehlungen und reagiert souverän auf spezielle Wünsche und Nachfragen.
Den zweiten Rang belegt Marché Mövenpick, ebenfalls mit einem sehr guten Qualitätsurteil. In den einladenden und sauberen Filialen erwartet den Kunden ein Angebot in sehr guter Qualität. Dazu zählt zum Beispiel eine große Auswahl an Salaten, vegetarischen und Fleischgerichten. Angenehm sind zudem kurze Wartezeiten bei der Bestellung und großzügige Öffnungszeiten.