Mieten statt shoppen?

Ob zuhause oder im Urlaub, shoppen ist des Deutschen/der Deutschen liebste Freizeitbeschäftigung. Dabei wird am liebsten Bekleidung geshoppt. Doch schon nach kurzem Gebrauch landet das vorher heiß ersehnte gute Stück in der Altkleidersammlung. Das geschieht, obwohl wir wissen, dass dadurch die Altkleiderberge stetig anwachsen. So werden jedes Jahr eine Million Tonnen Altkleider entsorgt. Bestenfalls werden sie in Länder mit Second-Hand-Mentalität verkauft. Der Rest kommt in die „Tonne“.

Lösungssuche

Eine Lösung könnte das Mieten von nachhaltig produzierter und qualitativ hochwertiger Kleidung sein. Die Kleidung bleibt lange im Umlauf und die Kundinnen haben – ohne Impulskauf – Abwechslung im Kleiderschrank. Zeichnet sich also bereits ein Trend zur Miete ab? Dazu wurden im Dezember 2019 in einer repräsentativen Online-Umfrage 800 Frauen zwischen 25 und 49 Jahren, die mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren im Haushalt leben.

Jede vierte der Befragten interessiert sich generell dafür, Kleidung und Möbel für ihre Kinder zu mieten. Ihren eigenen Kleiderschrank würde immerhin jede fünfte mit Mietmodellen bestücken.

Soweit die Idee. In die Tat umgesetzt und gemietet haben allerdings weniger als 10 Prozent der Befragten. Ebenso hatte nur jede zehnte schon einmal eine Kleidertauschparty besucht, aber immerhin 49 Prozent hätten Interesse daran, an einer Kleidertauschparty teilzunehmen.

Fehlt also nur der erste Kick und der erste Klick, um Produkte nachhaltiger als Mietmodell zu nutzen? Denn Fakt ist: die wenigen Frauen, die bereits mieten oder teilen, sind sehr zufrieden.

Mietfavoriten

Die Befragten gaben an, dass vor allem für kleine Kinder Baby- und Kinderkleidung, aber auch Kindermöbel, Spielsachen und Babyausstattung zur Miete interessant seien. Sehr begehrt als Mietmodell ist auch die sogenannte „festliche Kleidung” (die bei Taufen, Konfirmationen, Geburtstagen getragen wird), sowohl für Kinder als auch für Frauen. Genauso interessiert zeigten sie sich an der Miete von Ski- und Outdoorkleidung. Allen Mietfavoriten gemein ist die eher kurze Tragedauer. Hier lohnt sich das Konzept „mieten statt kaufen” am meisten. Denn Sparen ist ein Hauptmotivator beim Mieten: Das gaben 69 Prozent der Befragten an. Der Nachhaltigkeitsaspekt kommt bei 59 Prozent zum Tragen, mehr Abwechslung im Kleiderschrank ist für sich 54 Prozent der befragten Frauen ein Mietvorteil.

Mietflops

Welche Hürden halten vom Mieten ab? Die Konsumentinnen gaben an, Kleidungsstücke bevorzugt besitzen zu wollen, gefolgt von Bedenken, dass gebrauchte Kleidung unhygienisch sei. Diese Bedenken können ausgeräumt werden: 85 Prozent der Kleidung, die zu Tchibo Share zurück geschickt wird, ist in einem so guten Zustand, dass sie mit hoher Second- Hand-Qualität – nach der professionellen Reinigung – wieder vermietet werden kann. Deko- und Wohnaccessoires, Handtaschen und kleine Haushaltsgeräte möchte laut Umfrage kaum eine Frau mieten.