Das öffentliche Leben in Deutschland kommt zur Ruhe. Es ist fast wie Heiligabend – leider mit anderem Hintergrund. Schulen und Kindertagesstätten werden geschlossen, Unternehmen fahren den Betrieb herunter. Nur Ärzte, Pflegepersonal, Krankentransport und Feuerwehr arbeiten am Limit. Der China-Virus hält alle unter höchster Anspannung. Auch wenn Öffentliche Veranstaltungen und der Straßenverkehr ruhiger werden. Das Leben geht weiter. Die Versorgung der Bevölkerung muss sicher gestellt werden. Nach anfänglichen Hamsterkäufen sind die Geschäfte wieder hinreichend versorgt. Die Politik hat dieses Mal gezeigt, dass sie handeln kann. Auch wenn manche Entschlüsse etwas länger gedauert haben. Anscheinend – doch das zeigt sich erst in einigen Wochen – sind wir gut vorbereitet.
Redaktion arbeitet auf
Andere Länder lassen Bundesdeutsche Bürger nicht mehr einreisen wie die Tschechische Republik oder verordnen eine 14-tägige Quarantäne wie Nord-Mazedonien. Das Auswärtige Amt (https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise/letzteaktualisierungen) informiert ständig über den aktuellen Stand. Die Redaktion von luckx – das magazin ist ebenfalls davon betroffen. Unsere Berichterstattung geschieht jetzt meist vom heimischen Schreibtisch aus. Messen sind bis Ende April vorerst abgesagt. Alle Terminvereinbarung für die nächsten Wochen haben wir in den letzten Tagen absagen müssen. Doch wo Schatten ist, ist auch immer Licht. Jetzt können wir uns endlich um Reiseberichte kümmern, die schon lange geschrieben werden sollten.
Flugverkehr behindert
Wer jetzt mit dem Flugzeug eine Reise geplant hat, sollte auch engen Kontakt zur Fluggesellschaft halten. Denn sehr kurzfristig können Flüge entfallen. Auch die Billiganbieter wie Easyjet schalten auf Krisenmodus um und zeigen Kulanz. Fluggäste werden zurückgeholt und bei Umbuchungen werden keine Gebühren berechnet. Normalerweise haben Passagiere in diesen Fällen unter Umständen Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von bis zu 600 Euro pro Person. Doch der Verband der Vertreter für Fluggastrechte (APRA), dessen Mitglieder auf die Durchsetzung dieser Entschädigungen spezialisiert sind, wertet diese Flugprobleme als außergewöhnliche Umstände, die die Airlines von ihrer Entschädigungspflicht befreien. Das gilt auch, wenn es für das jeweilige Zielland keine offizielle Reisewarnung gibt.
Keine Entschädigungen wegen Corona-Flugprobleme
Dennoch stehen die Airlines weiterhin in der Beförderungspflicht und müssen ihren Passagieren die Ticketkosten bei Flugausfällen ersetzen oder eine Alternativbeförderung ermöglichen. Stranden Passagiere über Nacht an einem Airport, haben diese zudem unter anderem Anspruch auf die Unterbringung in einer Unterkunft sowie die Beförderung dorthin.
Rechtsklarheit und -sicherheit sind in der gegenwärtigen Situation von größter Bedeutung. Die aktuelle Corona-Krise ist mittlerweile außerhalb der Kontrolle der Fluggesellschaften und sollte daher rechtlich als außergewöhnlicher Umstand eingestuft werden. So müssen Ansprüche von Fall zu Fall bewertet werden. Gestrandeten Passagieren muss unkomplizierten bei der Durchsetzung ihrer Rechte durch den Verband geholfen werden. Dadurch können zum Beispiel auch die Fluggesellschaften entlastet werden. Denn nur wirklich entschädigungsberechtigte Forderungen sollten an diese weiterleitet werden. Von überforderten Rechtssystemen, verwirrten Passagieren und frustrierten Airlines profitiert schließlich niemand.
Doch aufgepasst! Die aktuelle Situation kann weitere Airlines zum Straucheln bringen. Wenn dann nur einige wenige als Sieger in die Luft gehen, könnte das mittelfristig zu einer Verringerung der Angebotsvielfalt führen. Preissteigerungen könnten die Folge sein. Doch bevor wir hier in eine depressive Stimmung fallen, hilft ein Blick auf die weltweite Reisesituation. Auch 2019 war wieder ein Superjahr für die Reisebranche; trotz Insolvenz von Reiseanbietern und Fluggesellschaften. Auch anderer Ereignisse wie der Ausfall von Fluggeräten amerikanischer Anbieter führen zwar zu einer Verknappung. Doch die Reisebranche konnte alles kompensieren.
Sicherlich stellt die China-Krise alle Unternehmen weltweit vor große Herausforderung. Doch ist das ein Nachteil? Jetzt können die Sonnenschein-Kapitäne beweisen, dass sie ihr Unternehmen krisenfest in einer Phase der Hochkonjunktur gemacht haben. Wenn nicht, werden die Luschen aussortiert.