Die Zeitumstellung hat vieles durcheinander gebracht. Nun hoffen wir von luckx – das magazin, unsere Leserinnen und Leser haben es bis heute geschafft, die Umstellung zu meistern. Um in der Zukunft der Zeitumstellung aus dem Weg zu gehen, war es auch die Intension der Europäischen Gemeinschaft, hier nach einer neuen Lösung zu suchen. Doch wie immer im Leben ist ein Kompromiss eine schwierige Sache. So konnte bisher auch keine Einigung erzielt werden. Denn es gibt ja nur ein „JA“ oder ein „NEIN“. So eine schwierige Entscheidung ist wahrscheinlich für Politiker nichts. Da ist kein Kompromiss möglich – eventuell nur auf der Zeitachse.
Schlafstörung und Schwächung des Immunsystem
Gerade in die diesjährige Zeitumstellung fiel auch die erste(?) Hochzeit der Coronavirus-Pandemie. Um unseren Körper natürlich zu unterstützen, braucht er viel Schlaf, Bewegung, Ernährung und Naturerlebnisse. Dabei hatten wir aufgrund der schnellen und gezielten Maßnahmen von Bund und Länder noch viel Glück, nicht noch stärker von den Auswirkungen den Pandemie betroffen zu sein. Gerade in so einer Phase der körperlichen und psychischen Belastung ist der Schlaf der wichtigste Einzelfaktor, denn über 90 % unserer Gesundheit hängen vom Schlaf ab wie die Stanford Universität schon 1998 erforschte. Der Schlaf stärkt unser Immunsystem und aktiviert die wichtigen Selbstregulations-, Selbstreparatur- und Selbstheilungskräfte.
Durch die Zeitumstellung verlieren wir 60 Minuten wertvollen Schlafs, der für die körperlich-seelisch-emotionale Regeneration von großer Bedeutung ist. Darüber hinaus geraten unsere inneren Uhren (circadianer Rhythmus) durcheinander. Dies wirkt sich bei unzähligen Menschen sowohl auf ihr Wohlbefinden, bestehende Gesundheits- und/oder Schlafprobleme – aber vor allem auf das Immunsystem negativ aus. Starke Abwehrkräfte sind aktuell durch die Corona-Pandemie wichtiger denn je. So gesehen ist der Zeitpunkt ungünstig – dennoch kann man gerade in der Isolation sehr viel für Schlaf und Gesundheit tun.
Schutz gegen virale Infektionen
Insgesamt ist der wissenschaftliche Zusammenhang zwischen Schlaf und Immunsystem seit langem bekannt. „Wirft man einen Blick auf die Studienlage, dann ist der gesunde Schlaf der beste Schutz gegen virale Infektionen und damit auch gegen Corona-Viren“, erklärt Schlafforscher Amann-Jennson. Und tatsächlich – eine aktuelle Studie der Universitätskliniken Tübingen und Lübeck von 2019 hat gezeigt, dass bereits drei Stunden Schlafentzug reichen, um die Funktion wichtiger Immunzellen zu reduzieren. „Diese Forschungsergebnisse zeigen mehr als deutlich, dass uns ein gesunder Schlaf beim alltäglichen Kampf gegen Virus-Infektionen stark unterstützen kann“, sieht sich Amann-Jennson in seinen langjährigen Bemühungen um einen gesunden und medizinisch-therapeutisch wirksamen Schlaf bestätigt.
Forschungsergebnisse
Die Studie, welche 2019 im „Journal of Experimental Medicine“ veröffentlicht wurde, erklärt detailliert, weswegen schlechter, gestörter und vor allem zu kurzer Schlaf die Funktion der für die Abwehrkräfte wichtigen „T-Zellen“ beeinträchtigt, die für die Bekämpfung von Erregern und damit auch für den Corona-Virus zuständig sind. „Die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Immunsystem sind hochkomplex, bedeuten jedoch klar, dass jemand mit einem starken Immunsystem die besten Karten gegen sämtliche Krankheitserreger hat“, so der Schlafexperte Amann-Jennson. Er sei darüber verwundert, dass von keiner Seite, weder von Medizin-Experten noch von Virologen die Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig genau jetzt in der „Corona-Krise“ gesunder Schlaf wäre.
Zeitumstellung
Seit Einführung der Zeitumstellung warnen Chronobiologen, Schlafmediziner, Ärzte und Gesundheitsexperten über die möglichen negativen Folgen. „Umfragen haben gezeigt, dass mindestens jeder zweite Mensch unter der Zeitumstellung an einem Mini-Jetlag leidet. Besonders der Wechsel zur Sommerzeit führt zu Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und vegetativen Beschwerden. Das Herzinfarkt-Risiko erhöht sich in den ersten Tagen um 25 – 30 %“, fasst der international renommierte Schlafpsychologe Prof. Amann-Jennson zusammen. Er beschäftigt sich seit 35 Jahren mit der Schlaf-Gesund-Forschung. „Unser Körper folgt einem exakten Tag-Nacht-Rhythmus. Wird dieser nun gestört, kann dies unter anderem dazu führen, dass das Immunsystem aus der Bahn geworfen wird. Dies ist gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sehr ungünstig“, ergänzt er. Umfragen bei Ärzten und in Ambulanzen zeigen, dass es während dieser Zeiträume einen messbaren Anstieg der Patienten mit Herzbeschwerden und Atemproblemen gibt. Kinder, ältere Menschen und Schichtarbeiter spüren die Auswirkungen der Zeitumstellung häufig am stärksten.
Genügend Wasser trinken
Neben dem Schlaf als wichtigstem Einzelfaktor für unsere körperlich-seelisch-emotionale Gesundheit, bietet die Integrative Medizin noch eine Reihe wirkungsvoller Möglichkeiten das Immunsystem zu stärken. Der Organismus und insbesondere die Lunge braucht für einen reibungslosen Stoffwechsel ausreichend Wasser. Daher ist es sehr wertvoll, wenn die Atmungs-Organe sowohl vorsorglich, als auch bei einer Erkältung oder gar einem Virus-Infekt durch ausreichend Wasser trinken unterstützt werden. Zum Immunsystem des Menschen gehören die wichtigen Barrieren unserer Schleimhäute im Hals-, Nasen-, Rachenbereich, die unbedingt feucht gehalten werden müssen, um aktiv vor dem Eindringen von Krankheitserregern geschützt zu werden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei anhaltendem Wassermangel der Körper das Gewebshormon Histamin ausschüttet, damit das noch verfügbare lebensnotwendige Wasser im Körper gehalten und nicht ausgeschieden wird. Je größer dabei der Wassermangel, umso mehr Histamin schüttet der Körper aus. Umgekehrt geht die Histamin-Produktion unmittelbar zurück, sobald dem Körper wieder ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Dieser Prozess betrifft auch das Immunsystem, da bei Dehydration (Wassermangel) die Aktivität des Immunsystems im Knochenmark durch Histamin-empfindliche weiße Blutkörperchen behindert wird. Dies führt zu einer Unterdrückung (Suppression) der Immunabwehr und es werden weniger funktionsfähige Antikörper gebildet.
Bittere Medizin
Längst werden in der Medizin ergänzend Vitamine (C, E, D3 etc.) Mikronährstoffe oder Mineralien wie Zink eingesetzt, um die Abwehrkräfte zu stärken. Was den Menschen auch für ein starkes Immunsystem fehlt sind die Bitterstoffe. Über Jahrtausende wurden sie in der Heilkunde erfolgreich eingesetzt. Medizin muss manchmal bitter schmecken, wenn sie wirken soll, da Bitterreize das Immunsystem anstoßen. Viele Tiere fressen instinktiv bittere Kräuter, wenn sie akut erkranken. Diese erstaunliche Verbindung, die Forscher immer besser verstehen, bewähren sich gerade in Zeiten erhöhter Infektionsgefahr. In der Darmschleimhaut befinden sich mehr als 80% des körpereigenen Immunsystems. Durch ihre Sekret-fördernden Eigenschaften wirken Bitterstoffe wie ein Training auf die Schleimhaut des Verdauungstraktes.