Digitales Deutschland

Die letzten Wochen zeigen, wie digital Deutschland aufgestellt ist. Eiligst werden Homeoffice-Plätze eingerichtet. Es scheint dabei, dass trotz 40% mehr eMail-Verkehr die Datenleitungen noch nicht zusammen gebrochen sind. Doch das ist nur ein Faktor. Auch in den Städten kann die Infrastruktur der Datenleitungen den Anforderungen standhalten. Einzig unser Nachwuchs hat Probleme. Trotz massiver Förderungsprogramme verfügt Schule nicht über entsprechende Infrastruktur. Video-Konferenzen funktionieren nicht, weil entweder die Technik versagt oder die Bediener nicht ausgebildet sind. Hier ist dringender Nachholbedarf angezeigt. So sollten Lehrer als auch Schüler in der Handhabung ausgebildet werden. Um nicht einzelne Schülergruppen – gerade aus bildungsfernen Schichten – abzuhängen, muss die Endgeräteausstattung von Schule verbessert werden.

Gruppendynamik

Eine andere Gruppe hat dagegen aufgeholt. Bei den Senioren nimmt mobile Internetnutzung über Smartphone und Tablet deutlich zu. Handys mit extra großen Tasten und Spezialcomputer für Senioren waren gestern. Nun zeigt sich, wie firm viele ältere Menschen längst mit Online-Medien umgehen. Laut statistischem Bundesamt nutzt mittlerweile mehr als die Hälfte der deutschen Rentner das Internet. Die Studie der Initiative „D21″ berichtet, dass immer mehr Deutsche im Rentenalter das Smartphone und Tablet für sich entdecken.

Jeder fünfte über 65-Jährige nutzt WhatsApp

Senioren sind ein wichtiger und stetig aktiverer Teil unserer Gesellschaft. Gerade für die „Silver Surfer” bietet das Internet viele Vorteile. Digitale Angebote könnten dazu beitragen, möglichst lange selbstbestimmt zu leben, auch wenn die Mobilität eingeschränkt ist. Laut der Studie nimmt die mobile Internetnutzung über Smartphone und Tablet besonders bei den älteren Semestern deutlich zu. Senioren entdecken mobile Endgeräte für sich. 79 Prozent der 60- bis 69-Jährigen und 45 Prozent der über 70-Jährigen sind inzwischen online. WhatsApp ist unter den sozialen Medien am weitesten verbreitet. Bei den über 65-Jährigen nutzt es inzwischen jeder Fünfte.

Social Life

Videokonferenzen revolutionieren nicht nur den Arbeits- und Schüleralltag – sie werden auch von Senioren gern genutzt. Das Internet sei aus dem Leben der Generation 60+ nicht mehr wegzudenken. Die reale Welt steht wegen COVID-19 unter Quarantäne. Besonders Senioren sind gefährdet. Doch Kontaktverbote und Ausgangssperren lassen sich in der digitalen Welt umgehen. Viele ältere Menschen sind aktiv im Umgang mit Onlineangeboten und lesen beispielsweise ihren Enkeln Geschichten per Videoanruf vor oder nutzen Videokonferenzen, um mit Freunden zu kommunizieren.

Aufholjagd

Die Nutzung der Onlinemedien hat in den letzten Jahren bei den Senioren zugenommen. Seit Beginn der Digitalisierung konnten sich die Senioren in den Jahren 1997 bis 2003 nur langsam mit dem Internet anfreunden. Von den 60 bis 69-Jährigen nutzen nicht einmal 30 Prozent das Internet, bei den über 70-Jährigen waren bis 2003 über 90 Prozent noch nie im World Wide Web. Später holten sie auf. 2012 verdoppelte sich der Anteil der Internetnutzer bei den 60- bis 69-Jährigen auf über 60 Prozent. Die Senioren wurden zunehmend digital und zogen weiter nach: Bei den 60 bis 69-Jährigen sind in 2018 über 80 Prozent mit digitalen Anwendungen vertraut. Bei den über 70-Jährigen hat sich die Internetnutzung zwischen 2012 und 2018 verdreifacht – über die Hälfte dieser Altersgruppe ist jetzt digital unterwegs.