Energiekosten

Der Ölpreis fällt und fällt. An den Tankstellen sind Diesel- und Benzinpreise auf dem niedrigsten Wert seit vielen Jahren. Doch kommen diese Preissenkungen auch bei den anderen Energiekosten überhaupt zum tragen?

Die Privathaushalte in Deutschland klagen über ständig steigende Energiekosten. Doch in diesem Jahr sollen sich laut eines Energiepreisportals die Kosten deutlich gesenkt haben. Dabei werden als Maßstab die gesunkenen Sprit-, Gas- und Heizölpreise der vergangenen Wochen herangezogen. Doch beim Strom bleibt es eine weiterhin teure Ausnahme. Da kommt Ärger auf. Denn vielfach werden gerade beim Überangebot von Strom die regenerativen Windkraftwerke abgeschaltet. Das führt zu Verdruß – insbesondere bei ökologisch orientierten Stromnutzern.

Haushaltsbelastungen

Durch den jüngsten Preisverfall an den Rohstoffmärkten sind die Energiekosten für Endverbraucher zwischen Februar und März um mehr als fünf Prozent gesunken – laut Index der bislang stärkste monatliche Rückgang. Die Zahlen besagen: Während die durchschnittlichen Energiekosten für einen musterhaften Drei-Personen-Haushalt im März 2019 noch bei hochgerechnet gut 3.800 Euro pro Jahr lagen, sind die Kosten für die gleiche Menge Energie inzwischen auf unter 3.600 Euro gefallen. Das entspricht einer Entlastung von sechs Prozent oder umgerechnet mehr als 200 Euro.

Sprit, Gas und Heizöl

Das Heizen mit Öl verbilligte sich im Jahresvergleich laut Kostenindex um dramatische 29 Prozent – Musterhaushalte sparen 2020 nach derzeitigem Stand fast 400 Euro. Auch beim Gas ist ein, wenn auch geringerer, Preisrückgang zu verzeichnen. Hier fielen die Kosten um vier bis fünf Prozent, was Durchschnittshaushalte auf Jahressicht immerhin um etwa 70 bis 80 Euro entlastet.

Die Kosten für Benzin und Diesel sind im Jahresvergleich um fünfeinhalb bzw. knapp neun Prozent gesunken. Die tatsächliche Entlastung bei den Spritkosten dürfte aufgrund der momentanen Einschränkungen im Berufs- und Sozialleben aber noch deutlich höher ausfallen.

Strompreise am steigen

Eine unverändert teure Ausnahme im allgemeinen Energiepreistief bleibt Strom. So sind die durchschnittlichen Stromkosten für einen Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden laut Index um zweieinhalb Prozent oder umgerechnet rund 30 Euro gestiegen. Das Gros der Stromanbieter in Deutschland hatte zum Jahreswechsel sowie im Frühjahr Preiserhöhungen vorgenommen. Trotz der inzwischen erheblich gesunken Großhandelspreise für Strom infolge der Coronakrise wurden bislang keine Anpassungen für Endverbraucher vorgenommen. Effektiv lassen sich die Stromkosten für Haushalte derzeit nur mit einem Anbieterwechsel senken.

Anbieterwechsel

Doch beim Anbieterwechsel heißt es aufzupassen: denn meist werden die geringeren Kosten nur durch Wechselprämien erreicht. Wer dann doch wer verbraucht als geplant erlebt dann in der Endabrechnung eine böse Überraschung. Deshalb ist beim Anbieter noch einmal nachzufassen und ein anderes Angebot anzufordern. Und siehe da: auf einmal gibt es dann doch einen niedrigeren Preis. Doch auch hier gilt: wer den bisherigen Anbieter mit dem Alternativangebot konfrontiert, hat meist gute Karte in der Preisverhandlung.