Wer draußen in der Natur Sport treibt, kommt in der Viren-Krise dabei ohne Mund- und Nasenschutzmaske aus. Denn meist ist immer genug Luftbewegung vorhanden, so dass es nicht zu einer Anhäufung von Viren kommen kann. Doch das ändert sich sofort, wenn Sport in geschlossenen Räume betrieben wird. Dort kann möglicherweise eine hohe bis sehr hohe Virenkonzentration auftreten. Denn durch
die bei höheren körperlicher Beanspruchung auftretende Atmung können die in der Lunge oder Rachen befindlichen Viren in den Raum geschleudert werden. Deshalb sollte der zeitliche Aufenthalt im Raum beschränkt und zusätzlich eine Maske getragen werden.
Sport mit Maske?
Nun haben nach langer Schließung die Fitnessstudios wieder geöffnet. In Deutschland gilt zwar für das Personal, nicht aber für die Kunden Maskenpflicht. Es kann also jeder auch ohne Maske an die Geräte. Wer sich und andere noch effektiver vor Ansteckung schützen will, darf natürlich dennoch mit Mundschutz oder Maske trainieren. Denn gerade beim Sport werden gehäuft Aerosole ausgestoßen, die das Coronavirus weitertragen können.
Allerdings gibt es beim Sport mit Mundschutz oder Maske einige Besonderheiten, die es zu beachten gilt. Generell gilt: Ein entsprechend dünner Mundschutz bei einem an die eigenen Fähigkeiten angepassten Training stellt kein zusätzliches Gesundheitsrisiko dar. Je dicker der Stoff bei Maske oder Mundschutz ist, desto schwerer fällt allerdings die Atmung. Das kann insbesondere beim Sport mit vermehrtem Bedarf an Sauerstoff durchaus ein Risikofaktor werden: Erhält der Körper zu wenig frischen Sauerstoff, wirkt sich dies auf die Sauerstoffsättigung im Blut aus und kann Schwächegefühl, Schwindel oder allgemeines Unwohlsein verursachen.
Das Dilemma: Vor allem Personen mit Lungenkrankheiten wie Asthmatiker sollten mit Masken und Mundschutz beim Training vorsichtig sein. Gleichzeitig setzen sie sich mit ihren Vorerkrankungen ohne Mundschutz dem Risiko eines schwereren Krankheitsverlauf im Fall einer Ansteckung mit Covid-19 aus.
Welche Maske ist zum Sport geeignet?
Je leichter und dünner der Stoff, desto geeigneter ist die Maske oder der Mundschutz zum Sport. So sind Stoffmasken oder OP-Masken gut geeignet. FFP-Masken mit Atemventil schützen den Träger zwar effektiver vor Ansteckung, behindern die Atmung allerdings enorm und können vor allem bei falschem Training gesundheitsgefährdend wirken.
Sollte ich mein Trainingspensum anpassen?
Beim Training mit Mundschutz ist die Lunge wegen der erschwerten Sauerstoffzufuhr stärker gefordert als ohne Maske. Das muss allerdings nicht zwingend ein Trainingsnachteil sein. Im Gegenteil: Die erhöhte Aktivität der Atemmuskulatur kann sogar einen ausdauersteigernden Effekt haben.
Dennoch ist Vorsicht geboten: Bei intensiven Trainingsintervallen steigt das Risiko einer Hypoxämie – also eines Sauerstoffmangels. Bei kurzen Belastungsintervallen sollte daher Puls immer wieder beobachtet werden: Höher als 220 minus Lebensalter sollte dieser nicht liegen. Bei Dauerbelastungen wie auf dem Laufband gilt die Faustregel 190 minus Lebensalter. Wer erstmals mit Mundschutz trainiert, sollte das Training langsam angehen und sich stückweise an sein Limit herantasten.
Welche weiteren Grundregeln gilt es zu beachten?
Ein Mundschutz allein ist kein Allheilmittel gegen das Coronavirus. Die Grundregeln Abstand, regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von Griffen ins Gesicht sind weiterhin das A und O. Folgende Hinweise gilt es allerdings beim Tragen von Maske und Mundschutz beim Sport zu beachten:
Der Mundschutz sollte eng am Gesicht anliegen und nicht verrutschen.
Das Material des Mundschutzes sollte gut trocknen können und ausreichend luftdurchlässig sein.
Wechselmasken mitnehmen! Sobald ein Mundschutz durchfeuchtet ist, muss dieser gegen einen trockenen ausgetauscht werden. Den feuchten Mundschutz nicht auf Geräten ablegen!
Es sollten nur gereinigte und desinfizierte Masken getragen werden.