Krisen legen die Schwächen eines System schamlos offen. So ist trotz ausreichender Finanzierung der digitale Unterricht in den Schule während dieser Pandemie gescheitert. Es fehlt an Vermittlungskompetenz und insbesondere an geeigneter Ausstattung. Unterricht findet wie vor 50 Jahren statt. Lehrpläne und Unterrichtsmaterial manifestieren die althergebrachte Methode und nützen eher den Schulbuchverlagen als den Schülerinnen und Schülern. Wo sind die Online-Lehrpläne?
Genauso ist es mit unserem Gesundheitssystem. Es ist veraltet. Denn wenn heute ein Patient im Krankenhaus zur Behandlung aufgenommen wird, muss er mindestens fünf Mal seine persönlichen Daten handschriftlich zu Papier bringen. So etwas geht auch anders, wie zum Beispiel das System von mDoc zeigt.
Lahmes Gesundheitssystem
Patientenakten werden handschriftlich geführt. Rezepte ausgedruckt, die der Patient dann dem Apotheker übergibt. Da reicht die Vorstellungskraft eines jeden normalen Bürgers auch ohne Pandemie aus, um zu erkennen, wie er bei einer Grippe seine Viren in der Apotheke „verschleudert“. Dabei hat heute jede Apotheke einen Bringdienst, so das kein infektiöser Patient weiterhin seine Viren anderen „aufzwingen“ muss. Auch wenn wir Bürger uns während der Corona-Pandemie weiterhin vorbildlich verhalten und unnötige Kontakte vermeiden, es ist jetzt die Zeit für künftige Risiken vorbereitet zu sein. Das gilt auch für den Einkauf von Medikamenten. Versandapotheken können kontaktlos Medikamente liefern. Es fehlt aber noch die elektronische Verordnung. Sie muss rasch kommen – für alle über die Telematikinfrastruktur.
Versandhandel
Was in vielen Branchen selbstverständlich ist, stand vor einiger Zeit bei Arzneimitteln auf der Kippe. Der Versandhandel mit Medikamenten sollte verboten werden. Zum Glück – insbesondere in der heutigen Situation – konnte das abgewendet werden. Denn sonst hätten alle anderen Branchen ebenfalls einen Anspruch auf Verbot des Versandhandel. Zum Beispiel Alpinskibindungen müssen von der zertifizierten Servicekraft eingestellt werden.
Chronisch kranke Patienten beispielsweise, meist stark gefährdet, müssen dank der Versandapotheken das Haus nicht verlassen und kommen damit sicher an ihre benötigten Arzneimittel. Aber auch die Menschen, die mit Desinfektionsmitteln oder Vitaminpräparaten einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus vorbeugen wollen, vermindern mit der Online-Bestellung die persönliche Ansteckungsgefahr.
Wann kommt das elektronische Rezept?
Ein wesentlicher Baustein für die Fortsetzung der digitalen Gesundheitsversorgung ist das elektronische Rezept. Die Gesetzgebung dazu läuft. Doch die Umsetzung scheiterte bisher genauso wie der Online-Unterricht in der Schule. Auch wenn aktuell eine Reihe von Einzelprojekten öffentlichkeitswirksam auf dem Markt sind, so kann eine flächendeckende Durchsetzung nur mit allen Marktteilnehmern und über eine Technologie geben.