Christine Bielecki: Yoga

Was ist los mit Yoga? Ist es notwendig, für diese „sportliche“ Betätigung solche Begrifflichkeit wie in diesem Buchtitel zu wählen? Oder soll nur ein bisschen Aufmerksamkeit erhascht werden? Nun, die vorliegende Schrift ist schon etwas älter, aber anscheinend noch immer sehr aktuell. Denn nach der aktuellen Studie aus 2018 praktizieren insgesamt 5 Prozent der Deutschen Yoga. Das sind rund 4 Millionen Einwohner. Damit zeigt die Yoga-Praxis in Deutschland eine steigende Tendenz (2014: 3 Prozent). Der Anteil der Yoga-Praktizierenden ist unter den Frauen mit 9 Prozent deutlich höher als unter den Männern mit nur 1 Prozent. Insbesondere Singles mittleren Alters (25 bis 49 Jahre) sowie in Partnerschaften ohne Kinder zusammenlebende Personen mittleren Alters und Jungsenioren (50 bis 64 Jahre) betreiben Yoga. Weiterhin ist Yoga unter Personen mit höherer Schulbildung sowie unter Beamten und Angestellten am weitesten verbreitet. Weitere 11 Prozent der Deutschen haben schon einmal Yoga praktiziert, tun dies aktuell aber nicht mehr. Unter den Personen, die aktuell kein Yoga praktizieren bzw. noch nie Yoga praktiziert haben, können sich immerhin 19 Prozent vorstellen, in den nächsten 12 Monaten mit Yoga zu beginnen – davon 29 Prozent unter den Frauen und 10 Prozent unter den Männern. Auch hier zeigt sich eine steigende Tendenz (2014: 16 Prozent).Damit kommt die Yoga-Praxis insgesamt für fast jeden vierten Deutschen in Betracht (23,2 Prozent Praktizierende und Interessenten).

Warum gerade Yoga?

Hauptgründe für den Beginn mit der Yoga-Praxis sind für die Befragten die Verbesserung des körperlichen Befindens (66 Prozent) und die Verbesserung des geistigen Befindens (64 Prozent). Dabei wird die Verbesserung des körperlichen Befindens insbesondere von in Partnerschaften mit Kindern zusammenlebenden Personen sowie von Beamten und Freiberuflern/Selbständigen als Grund genannt.Weitere wichtige Gründe für die Befragten sind die Steigerung der körperlichen (58 Prozent) und geistigen (53 Prozent) Leistungsfähigkeit. Vor allem in Partnerschaften ohne Kinder zusammenlebende Personen mittleren Alters und Angestellte führen dies an. Die gleichen Gründe werden von den Befragten auf die Frage aufgezeigt, warum sie aktuell Yoga praktizieren. Einzig die körperlichen Leistungsfähigkeit ist in der Wichtigkeit tendenziell etwas gestiegen. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass im Verlauf der Yoga-Praxis die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit insbesondere bei den Senioren wichtiger geworden ist.

Yoga boomt

Trotz dieses Boom-Effektes kursieren immer noch viele Vorurteile und Unwahrheiten über die philosophische indische Lehre, die heute im Westen zum Fitnesskonzept geworden ist. Christine Bielecki, Sportwissenschaftlerin und selbst ausgebildete Yogalehrerin, setzt sich in ihrem Buch auf unterhaltsame Weise mit gängigen Yoga-Klischees auseinander. Sie zeigt, warum Yoga nicht nur für Frauen ist. Weshalb man für Yoga nicht gelenkig sein muss. Und dass auch Yogis Fleisch essen und Alkohol trinken dürfen. Gleichzeitig erläutert sie den gesundheitlichen Nutzen von Yoga, welche Rolle die Atmung im Yoga spielt und was es bei der Wahl des Yogalehrers zu beachten gilt. Und sie gibt ehrlich zu: Mit Yoga wird nicht automatisch alles besser.

Allheilmittel oder esoterischer Quatsch?

Yoga ist doch nur was für Frauen! Sitzt man da nicht nur rum und macht Om? Dafür bin ich viel zu unbeweglich! Und überhaupt: Ist das nicht eine Sekte?

Christine Bielecki blickt hinter die spanische Yoga-Wand und will zeigen, warum jeder von Yoga profitieren kann. Weshalb auch Yogis Fleisch essen dürfen. Was es bei der Wahl des Yogalehrers zu beachten gilt. Und dass man durch Yoga vielleicht nicht erleuchtet, aber entspannter wird. Das gsnze geschieht auf humorvolle und sympathische Weise, das Thema Yoga und seine Klischees so aufs Papier zu bringen, dass Sie nach dem Lesen des Buches aufstehen und nach einem Kursangebot suchen wollen.