Ob im Beruf, zuhause oder beim Sport: täglich werden wir gefordert, Leistungen zu erbringen. Das ist an manchen Tagen alles ganz einfach. Doch es gibt Tage oder Stunden, wo der Körper nicht mehr so richtig Gas geben will. Dann könnten wir übersehen haben, dass wir auf Reserve fahren und der Motor die Energiezufuhr gedrosselt hat. Was beim Auto ganz einfach an der Tankanzeige abzulesen ist und uns zur Tankstelle fahren lässt, wollen wir bei unserem Körper nicht so richtig wahr haben. Doch sowohl Körper als auch Geist benötigen Energie, um optimal zu funktionieren. Fehlt diese, wird man im Idealfall „nur“ müde. In manchen Situationen können allerdings auch Krankheiten die Folge sein, wenn bestimmte, energiereiche Körperorgane auf Sparflamme arbeiten (müssen): Allen voran das Herz, die Lungen oder Nieren, aber auch die Muskeln erledigen ihre Aufgaben nicht mehr reibungslos.
Energiekraftquellen des Körpers
Mitochondrien sind kleine Organellen, die – mit Ausnahme der roten Blutkörperchen – innerhalb jeder Zelle in größerer Zahl vorkommen. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Energiegewinnung. Dies geschieht über die Atmungskette, die in den Mitochondrien abläuft und durch biochemische Reaktionen ATP (Adenosintriphosphat) bildet. Damit diese biochemischen Prozesse stattfinden können, wird unter anderem das Coenzym Q10 benötigt. Dieses fungiert als Biokatalysator und ist – neben der wichtigen Rolle, die es bei der ATP-Synthese spielt – zudem an allen wichtigen Stoffwechselvorgängen im menschlichen Organismus beteiligt. Daher rührt auch der chemische Name „Ubichinon“, der von „ubi = überall“ abgeleitet wird. 95 % der gesamten Körperenergie werden durch Q10 aktiviert. Da ATP nur im geringen Umfang im Körper gespeichert werden kann, muss es permanent neu gebildet werden. Der tägliche ATP-Umsatz eines Erwachsenen beträgt in etwa seiner halben Körpermasse. Für einen 60 kg schweren Menschen bedeutet das, dass jeden Tag 30 kg ATP zur Verfügung stehen müssen. Das funktioniert nur, wenn ausreichend Q10 vorhanden ist. Diesen Bedarf allein durch die Nahrung abzudecken, gestaltet sich häufig schwierig. Hinzu kommt, dass sowohl die körpereigene Q10-Produktion als auch die Fähigkeit, mit der Nahrung aufgenommenes Q10 zu verarbeiten, mit zunehmendem Alter abnimmt. Mit 40 Jahren wird beispielsweise im Herzen nur noch ca. 68 % der benötigten Q10-Menge biosynthetisiert und mit 80 nur noch knapp über 40 %. Daher macht es Sinn, dieses wertvolle Coenzym zu supplementieren.
Lebensnotwendiges Multitalent
Das fettlösliche Q10 wird sowohl vom Körper selbst gebildet, als auch über die Nahrung zugeführt. Außer seiner Rolle die wichtigste Substanz bei der mitochondrialen Energiegewinnung zu sein, übernimmt Q10 noch weitere, essentielle Aufgaben im Körper. So fungiert es als Anti-Oxidans als Radikalfänger und neutralisiert reaktive Sauerstoffspezies, die zu oxidativem Stress führen und für vorzeitige Zellalterung verantwortlich sind. Vor allem das Herz ist sehr anfällig für oxidativen Stress. Erste Studien lassen vermuten, dass Q10 bei kardiovaskilären Problemen die Sterblichkeit verringern kann. In einigen Fällen konnte nachgewiesen werden, dass bei einigen Herzerkrankungen erniedrigte Spiegel an ATP und Coenzym Q10 vorlagen, sodass sich eine Q10-Supplementierung positiv auswirkte. Außerdem stabilisiert das Coenzym dank seiner Fettlöslichkeit die Zellmembranen.
Nährstoffräuber
Sowohl diverse Lebensumstände als auch verschiedene Medikamente können den Q10-Spiegel reduzieren. Auch schlechte Ernährung, Stress, der Konsum von Genussmitteln wie Tabak und / oder Alkohol sowie Leistungssport führen zu einem niedrigen Q10-Spiegel. Ganz wichtig aber ist es für Menschen, die regelmäßig Statine (Cholesterin-Synthese-Hemmer), Antidepressiva oder Beta-Blocker einnehmen müssen, auf eine Q10-Ergänzung zu achten. Denn alle genannten Medikamentengruppen sind nachgewiesen Mikronährstoffräuber, die unter anderem die Biosynthese von Q10 hemmen können.