Mit Beginn der Corona-Pandemie haben wir immer mehr unser eigenes Heim schätzen gelernt. War es im März 2020 noch eine „verordnete Heimkehr“ um uns vor dem Virus zu schützen, so wurde es im Laufe dieses Jahres immer mehr zur geliebten Umgebung. Viele von uns haben dann selbst Hand angelegt und das eine oder andere renoviert oder verbessert. So wurde aus manchem drögen Bad eine kleine Wellness-Oase. Da sind dann sogar kleinere Wasser-Aufgüsse a lá Pfarrer Kneipp möglich. Und Wasser ist das einfachste und sicherste Heilmittel. Gönnen wir uns in der ungemütlichen Jahreszeit einfach mal wohltuende Wasser-Wellness, vom Auftanken mit Wasser über heilsame Trinkkuren bis zu entspannenden Bädern.
Wasser ist wichtig
Dass Wasser wichtig ist, ist nun keine Erfindung der Neuzeit. Schon Hippokrates, der bekannteste Arzt des Altertums, hat vor rund 2.500 Jahren die Heilende Kraft des Wassers – insbesondere des Meerwassers – erkannt und in der Thalasso-Therapie angewandt (Thalassa kommt aus dem griechischen und bedeutet Meer). Denn unser Körper besteht zu 50-60 Prozent aus Wasser. Er benötigt Wasser um Stoffe zu lösen und zu transportieren, Blutdruck und Körpertemperatur zu regeln. Angenommen wird, dass wir mindestens 1,5 Liter am Tag trinken sollten. Fehlt Flüssigkeit, kann das schnell unsere Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
Reichlich trinken erfrischt auch die Zellen und unsere Haut. Flüssigkeit sorgt dafür, dass der Zelldruck aufrechterhalten werden kann. Unsere Hautzellen wirken mit ausreichend Flüssigkeit praller und frischer. Das kann auch schon mal kleine Fältchen wegmogeln.
Wasser und Mineralstoffe
Mineral- und Heilwässer können gut verwertbare Mineralstoffe liefern. Ein Wasser mit 250 mg Calcium und 100 mg Magnesium deckt zirka ein Viertel des Bedarfs an den wichtigen Mineralstoffen – und das völlig kalorienfrei. Wie viel drin ist, steht bei Mineral- und Heilwässern immer auf dem Etikett. Leitungswasser ist dagegen meistens mineralstoffarm, wie eine Studie des Kompetenzzentrums Mineral- und Heilwasser an der Uni Hannover zeigt.
Ein herrlich entspannendes Solebad, das die Haut schön zart und rosig macht, kann man auch in der heimischen Badewanne genießen. Dazu ein Kilogramm Meersalz mit etwas warmem Wasser in der Badewanne auflösen. Dann Badewasser (ca. 36-37 °C) einfüllen, hineinsteigen und 15-20 Minuten relaxen. Für ein duftendes Badeerlebnis das Salz zunächst mit etwas naturreinem aromatischem Öl (Lavendel, Rose o. Ä.) mischen, bevor es im Wasser aufgelöst wird.
Hinweis: Nicht geeignet bei Verletzungen oder Entzündungen der Haut, Erkrankungen von Herz, Kreislauf, Leber oder Nieren.
Kneipps Fußbad
Durchgefroren, die Nase kribbelt und der Hals beginnt zu kratzen? Höchste Zeit für ein ansteigendes Fußbad. Laut Pfarrer und Arzt Sebastian Kneipp wärmt das nicht nur, sondern soll auch gegen Erkältungen oder Rheuma helfen. Utensilien: eine kleine Wanne und ein Thermometer. Wanne zunächst mit etwa 33 Grad warmem Wasser füllen und beide Füße hineinstellen. Innerhalb von 15-20 Minuten nach und nach heißes Wasser zulaufen lassen bis maximal 40 Grad erreicht sind. Füße abtrocknen und schön eingemummelt ruhen.
Hinweis: Nicht geeignet bei Krampfader- oder Thromboseneigung, Herz-Kreislaufproblemen, Durchblutungsstörungen oder diabetischem Fuß.