Unsere Autos werden immer länger gefahren. Das hat auf der einen Seite einen erheblichen ökologischen Vorteil. Denn wenn ein Fahrzeug länger gefahren wird, sind die Herstellkosten und damit auch die Verschmutzung durch die Produktion auf einen längeren Zeitraum zu verteilen. Andererseits aber auch einen ökologischen Nachteil. Denn so tragen sie zur Belastungen durch veraltete Motorentechnik zu mehr CO2- und NOX-Werten bei. So ist es für Autobesitzer eine schwierige Entscheidung, ob sie ihr bisheriges Fahrzeug weiterfahren oder in den Ruhestand schicken und sich mit einem neuen Fahrzeug mit schadstoffarmer Technik oder sogar ein E-Fahrzeug zulegen. Wer auf sein Fahrzeug zum Beispiel berufsbedingt angewiesen ist, wird sowie über eine Neuanschaffung nachdenken müssen. Insbesondere dann, wenn das Fahrzeug häufiger seinen Dienst versagt. Und damit muss aktuell gerechnet werden.
Startschwierigkeiten
Gerade jetzt im Herbst haben viele Autofahrer morgens plötzlich Startschwierigkeiten. Ursachen können dabei vielfältig sein: Vereiste Scheiben, glatte und rutschige Straßen, defekte Glühlampen als auch eine schwächelnde Batterie. Alles Dinge, die behoben werden können, ohne gleich in ein neues Fahrzeug zu investieren. Gerade bei der Batterie gibt es ein paar Tipps, die deren Lebensdauer verlängern lässt. Luckx – das magazin hat recherchiert.
Das fängt mit solch banalen Tipp an, die Verbraucher reduzieren. Radio, Licht und Lüftung nie längere Zeit ohne den Motor (mit „Zündung an”), elektrische Verbraucher (z.B. Sitzheizung) nur so lange wie nötig betreiben. Das gilt auch für Elektroautos, die ebenfalls eine 12-V-Starterbatterie an Bord haben. Ein nicht abgeschlossenes Fahrzeug zieht ebenfalls Strom, weil manche Steuergeräte dann “wach” bleiben.
Auf Kurzstreckenfahrten sollte verzichtet werden. Das ist nicht nur gut für die Umweltbelastung, sondern schont bestimmte Fahrzeugkomponenten. Denn bei Kurzstrecken kann der Generator im Fahrzeug die Batterie nicht (genug) nachladen. Andernfalls sollte die Batterie an ein externes Ladegerät angeschlossen werden.
Die Batterie sollte sauber halten werden. Nun ist diese nicht unbedingt einer täglichen Reinigung zu unterziehen. Doch wenn die Batterie frei und offen im Motorraum oder unter dem Fahrzeug verbaut sind (bei manchen Transporter ist dies der Fall), sollten die Batteriepole und Batteriepolklemme frei von Verschmutzungen sein. Außerdem sollte der feste Sitz der Batterie überprüft werden, ebenso wie die Batteriepolklemme. Sollten die Pole nicht wie bei vielen Fahrzeugen üblich abgedeckt sein, sollten die Anschlüsse mit Spray oder Polfett geschützt werden, damit eine vor Korrosion nicht stattfinden kann.
Was in der kalten Jahreszeit nicht unbedingt zu erwarten ist, wäre ein Hitzestau. Doch der heiße Sommer könnte im wahrsten Sinne des Wortes seine Spuren hinterlassen haben. So können hohe Temperaturen eine Batterie schnell altern lassen. Daher das Auto im Sommer nicht tagelang in der prallen Sonne stehen lassen, sondern – falls möglich – in einer Garage parken. Damit vermeidet man auch Temperaturschwankungen, die ebenfalls schaden.
Fremdstart
Wenn das Fahrzeug dann doch einmal ungewollt liegen bleibt, ist Hilfe erforderlich. Rund 20 Millionen ADAC Mitglieder rufen dann die „Gelben Engel“ um Hilfe. Doch gerade dann, wenn erforderlich ist, sind viele andere Autofahrer meist auch auf die hilfe angewiesen. Wenn dann „nur“ eine Starthilfe erforderlich ist, kann folgende Lösung empfohlen werden:
Rotes Kabel mit dem Pluspol des Spenderautos verbinden. Danach das andere Ende an den Pluspol der Batterie des Pannenautos klemmen.
Schwarzes Kabel mit dem Minuspol der Batterie des Spenderautos verbinden. Das andere Ende kommt an eine metallische Stelle am Motorblock. Das schwarze Kabel beim Pannenauto nicht an dessen Batterie anschließen – Funkenflug!
Am besten sollte der Motor des Spenderautos schon laufen, dann ist die volle Spannung verfügbar und der Start erfolgt sofort. Wenn nicht, dann jetzt das Spenderauto starten.
Nun erst das Pannenauto starten – nach einigen Minuten. Falls es nicht anspringt, nach einer Minute erneut probieren. Vorsicht, nach dem dritten erfolglosen Versuch droht dem Pannenauto Schaden. Dann lieber professionelle Hilfe holen.
Beide Autos laufen lassen – für ein paar Minuten. Dann im Empfängerauto größere Verbraucher wie Gebläse, Lüftung und Licht zuschalten, um Spannungsspitzen zu vermeiden und so die Bordelektronik zu schützen.
Kabel entfernen: Zunächst das schwarze Kabel vom Spenderauto, dann vom Pannenauto trennen. Danach das rote Kabel entfernen.
Verbraucher im Empfängerauto wieder ausschalten.
Ach ja, wer schon jetzt absehen kann, dass seine Batterie den Winter nicht „überlebt“, sollte schon jetzt nach Ersatz suchen. Denn wenn der „Saft“ raus ist, muss das nächstbeste – meist teurere – Angebot genommen werden. Oder: Überbrückungskabel im Fahrzeug vorrätig halten und auf einen hilfsbereiten Menschen vertrauen.