Alles entstand aus einer Gute-Nacht-Geschichte. Im Urlaub erzählte Dick Bruna jeden Abend seinem ältesten Sohn Sierk so eine Geschichte, in dem ein weißes Kaninchen, das durch den Garten des Ferienhauses hoppelte, die Hauptrolle spielte. Das war 1955. Dieses Kaninchen inspirierte Dick Bruna zu Miffy. Als er mit dem Zeichnen anfing, entstand Miffy fast von selbst auf dem Papier. Weil er lieber ein Kleid als eine Hose zeichnete, machte er aus Miffy ein Mädchen. In den ersten Jahren sah Miffy wie ein Stofftier mit etwas plumpen Ohren aus. Ab 1963, als die Bilderbücher im bekannten quadratischen Format erschienen, sah Miffy genau so aus, wie sie heute. Mit ihren schwarzen Augen sieht sie den Leser neugierig an; die beiden spitzen Ohren stehen aufrecht und sie hat schöne Pausbacken.

Beliebt und berühmt

Miffy ist weltberühmt und die beliebteste Figur aus den Büchern von Dick Bruna. Die meisten seiner Bücher, und das sind über 30 Stück, handeln auch von diesem Hasenmädchen. Kinder auf der ganzen Welt lieben Miffy, die ihnen ein vertrautes und angenehmes Gefühl von Geborgenheit bietet. Viele Kinder spiegeln sich in Miffy und ihren Abenteuern wider. Miffy ist einfach, arglos, aufgeschlossen und neugierig auf neue Erfahrungen.

Miffy wurde aber nicht als Miffy geboren, sondern unter ihrem holländischen Namen „Nijntje“. Das ist die Abkürzung für „Konijntje“, was auf Deutsch Kaninchen heißt. Jeder, der Niederländisch spricht und versteht, findet diesen Namen logisch, aber im Ausland ist das anders. Weil „Konijn“ in jeder Sprache anders heißt und „Nijntje“ für die meisten außerhalb der Niederlande schwer auszusprechen war, hat Nijntje fürs Ausland einen anderen Namen bekommen. Einen, der keine besondere Bedeutung hat, sich aber in nahezu jeder Sprache leicht aussprechen lässt, nämlich Miffy.

Miffy im Blumenmeer

Zwar bleibt Miffy für immer jung. Doch dieses Jahr wird das Kaninchen bereits 65 Jahre alt. Um ihren Geburtstag zu feiern, hat der für seine Tulpenbracht bekannte Keukenhof ein großes Miffy Blumenmosaik gepflanzt. „Keukenhof ist eine internationale Blumenausstellung mit Besuchern aus allen Ländern. Miffy ist auch weltweit bekannt und passt gut zum Keukenhof“, sagt Tom Schreuder vom Keukenhof. Das Kaninchen hat einen besonderen Platz im Park. Neben dem Pfannkuchenhaus gibt es einen Miffy Spielplatz. In dieser Saison wird ein großes Blumenmosaik hinzugefügt. Mehr als 2.000 Hyazinthen wurden in das Mosaik gepflanzt. Ein Blumenbeet, auf das man sich im Frühling freuen kann.

Ein Paradies für Kinder

Neben dem Mosaik hat Miffy auch eine eigene Tulpe. Und damit ist sie nicht allein. Die Tulpen von Pinocchio, Rotkäppchen, Sesamstraße und SpongeBob werden ebenfalls in der Nähe des Mosaiks gepflanzt. Für Kinder gibt es im Keukenhof mehr zu tun, als die Düfte und Farben der Blumen zu genießen. Der Park verfügt über einen Streichelzoo, ein Labyrinth und einen Spielplatz, auf dem Kinder klettern und spielen können. Sie können auf Schnitzeljagd gehen und echte Tulpenexperten werden. Dies macht den Keukenhof zu einem unterhaltsamen und lehrreichen Tag für Jung und Alt.

Wenn alles gut geht mit der Corona-Pandemie und der Lockdown in Europa rechtzeitig gelockert werden kann, dann öffnet der Keukenhof vom 20. März bis 9. Mai 2021 seine Blumenausstellung.